Jede dritte Ferienwohnung auf Sylt illegal?

| Tourismus Tourismus

Auf Sylt könnte sich bald nur noch ein Bruchteil der gegenwärtigen Ferienwohnungen befinden. Der Grund: Etwa jede dritte Ferienwohnung werde illegal vermietet, wie Burkhard Jansen, Kreisbaurat des Landkreises Nordfriesland, dem "Spiegel" berichtete.

"Im Jahr 2023 haben wir etwa 100 Ferienwohnungen stillgelegt", sagte Jansen in dem Artikel, "und wir fangen gerade erst an." Ersten Schätzungen zufolge könnten bis zu 3.500 Ferienunterkünfte auf der Insel illegal sein. "Bild" berichtet, dass bereits Dutzende von Schreiben an Vermieter auf Sylt verschickt wurden, mit der Aufforderung, die Vermietung innerhalb eines Monats einzustellen.

Warum diese Offensive gerade jetzt? Im Jahr 2017 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass Ferienwohnungen in Wohngebieten verboten sind. Dennoch halten sich viele Sylter nicht an diese Regelung und vermieten ihren Wohnraum weiterhin an Urlauber. Gleichzeitig herrscht auf der Insel ein akuter Wohnungsmangel. Jansen strebt danach, diesen Wohnraum wieder den Einheimischen zur Verfügung zu stellen, so der "Spiegel". Allerdings sehen nicht alle Einheimischen dieses Engagement positiv.

Vermietung als wichtige Einkommensquelle

Carsten Kerkamm, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Sylt, befürchtet "dramatische Auswirkungen für Sylter Hausbesitzer und die Wirtschaft der Insel". Für viele Familien sei die Vermietung von Wohnraum an Urlaubsgäste eine essenzielle Einkommensquelle, auf die sie nicht einfach verzichten könnten.

Jansen bleibt jedoch hart: Wer Post von seinem Amt erhält, hat laut seiner Aussage etwa einen Monat Zeit, um seine Wohnung umzubauen. Eine weitere Vermietung als Ferienunterkunft wäre dann nur möglich, wenn die Gemeinden ihre Bebauungspläne ändern und offiziell mehr Raum für Ferienunterkünfte schaffen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der ÖHV-Urlaubsradar prognostiziert eine starke Wintersaison für den Tourismus in Österreich. Drei von vier Reisenden planen ihren Urlaub im Inland, wobei Skifahren und Wellness in den Bundesländern Steiermark, Salzburg und Tirol besonders gefragt sind.

Die Schweiz blickt auf ein ereignisreiches Tourismusjahr 2026. Mit der Eishockey-Weltmeisterschaft, der Eröffnung des TITLIS Tower und exklusiven Hotelprojekten wie der Villa Florhof in Zürich setzt das Land neue Akzente in den Bereichen Sport, Architektur und Gastronomie.

Nach Jahren der Planungs- und Bauarbeiten öffnet das neue Lagunen-Erlebnisbad in Willingen. Was Besucher auf 5.600 Quadratmetern erwartet – und warum das Projekt für die Region so wichtig ist.

Das Flugjahr 2025 ist in Europa von einer zweigeteilten Entwicklung geprägt. Während die Zahl der Flugstreichungen im Vergleich zum Vorjahr laut einer aktuellen Auswertung spürbar zurückgegangen ist, bleibt die Pünktlichkeit eine zentrale Herausforderung für die Branche.

Die Digitalisierung kann das persönliche Gespräch vor Ort nicht ersetzen. Trotz technischer Alternativen steigen die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa massiv an, da Unternehmen physische Präsenz zunehmend als strategisches Instrument nutzen, um in einer volatilen Weltwirtschaft Vertrauen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Wirtschaftskrise und hohe Kosten ziehen die winterlichen Urlaubs- und Freizeitpläne vieler Menschen in Deutschland in Mitleidenschaft. Jeweils fünfzehn Prozent wollen in der kalten Jahreszeit entweder Urlaubspläne oder Freizeitaktivitäten einschränken. Ein knappes Viertel will die Ausgaben für die Gastronomie reduzieren.

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass europäische Destinationen im Jahr 2026 weltweit am beliebtesten sind. Reisende suchen demnach vermehrt nach Zielen mit starkem kulturellen Charakter, guter Erreichbarkeit und digitaler Infrastruktur.

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.