Reisekunden unzufrieden mit Online-Buchung

| Tourismus Tourismus

Nutzer surfen in der Regel 15 Minuten und 33 Sekunden auf Websites von Reiseanbietern, bevor sie ihre Buchung abschließen. Urlaubsvorfreude scheint dabei rar zu sein: Die Mehrheit dieser Zeit, sind sie laut einer aktuellen Studie unzufrieden. Der Report „Digitale Kundenzufriedenheit in der Reisebranche 2022“ von Contentsquare untersuchte mehr als 100 Datenpunkte und 74.132.120 Online-Besuche von Kunden der deutschen Tourismus-Industrie.

Nicht einmal jeder zweite Tourismus-Kunde (47 Prozent) kommt nach dem ersten Besuch noch einmal zu einer Website zurück. Fast die Hälfte der Nutzer verlässt bereits nach dem Aufruf einer einzigen Seite nahezu fluchtartig die Website. Dies zeigt die durchschnittliche Absprungrate von 42 Prozent.

Besonders unerfreulich scheint der erste Seitenaufruf auf dem Mobiltelefon zu sein: Hier liegt die Absprungrate ganze 5 Prozentpunkte über dem Desktop und Tablet. Und das, obwohl das Handy bei Reise-Buchungen wesentlich häufiger zum Einsatz kommt (56 Prozent) als der Desktop (41 Prozent).

Die suboptimale Buchungs-Erfahrung am Mobiltelefon könnte auch Grund dafür sein, dass hier rund 10 Prozent weniger Geld ausgegeben wird als am heimischen PC. An diesem beweisen Suchende nicht nur größere Zahlungsbereitschaft, sondern auch Durchhaltevermögen: Immerhin 61 Prozent schaffen es hier über die Startseite hinaus und verbleiben mit 6 Minuten und 59 Sekunden im Schnitt auch länger als wenn sie am Handy surfen (3 Minuten und 30 Sekunden).

Ein verdeckter Hinweis auf die Unzufriedenheit vieler Nutzer findet sich laut den Online-Erlebnis-Analysten in der sogenannten Scrollrate. Diese zeigt an, dass meist nur die obere Hälfte einer aufgerufenen Reiseangebots-Seite interessante Inhalte für den Suchenden enthält. Nach 53 Prozent der Seite geben Urlaubswillige das Scrollen auf oder verlassen die Website ganz.

Eine tröstliche Nachricht gibt es aber: Wenigstens im Netz müssen sich Reise-Kunden aktuell nicht mit langen Wartezeiten rumschlagen: Mit 1,35 Sekunden laden die Websites der Reiseanbieter hierzulande um 0,17 Sekunden schneller als in vielen anderen Ländern der Welt. Nur Japan und UK sind hier schneller. Dort warten Besucher im Schnitt nur 1,11 bzw. 1,29 Sekunden eher sich Ihnen ein Buchungsangebot präsentiert.

Thomas Weyand, Geschäftsführer bei der Contentsquare GmbH, fügt hinzu: „Eine entspannende Urlaubserfahrung sollte bereits beim Besuch der Website und der Recherche nach dem besten Angebot anfangen. Wenn der Urlauber hier schon genervt ist und dann später in einer langen Schlange am Flughafen warten muss oder ein Problem mit dem Hotelzimmer auftritt, fehlt zur schlechten Online-Bewertung nur ein kleiner Klick“.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wegen der gestiegenen Reiselust der Menschen hat der Handels- und Touristikkonzern Rewe seinen Gewinn deutlich gesteigert. Besonders stark zulegen konnte der Tourismus-Bereich, zu dem Marken wie Dertour, ITS, Clevertours und Jahn-Reisen zählen.

Die Tui-Aktie kehrt von London nach Frankfurt als Hauptbörse zurück. Den Handelsstart läutet der Vorstand am Montag im Stil eines Börsengangs ein. Für Juni ist ein weiterer Schritt geplant.

Der Bürgermeister von Palma hat eine drastische Maßnahme angekündigt, um „unzivilisiertes Verhalten“ in der Öffentlichkeit einzudämmen. Die neue Verordnung sieht Bußgelder von bis zu 3.000 Euro für schwerwiegende Verstöße vor.

In wenigen Wochen müssen Tagesbesucher in Venedig erstmals Eintritt bezahlen. Die Stadt verteidigt die Regelung - die Einnahmen sollen nach Worten des Bürgermeisters dabei nicht im Vordergrund stehen.

Vilnius, die Hauptstadt Litauens, befreit sich mit seiner neuen Werbekampagne für den Tourismus von gängigen osteuropäischen Klischees. Indem sie die niedrigen Erwartungen mit der Realität kontrastiert, macht sich die Stadt über die negativen Vorurteile ausländischer Besucher lustig.

Auf der Urlaubsinsel mussten vergangenen Juli viele Touristen vor Waldbränden in Sicherheit gebracht werden - und vorzeitig abreisen. Die griechische Regierung macht Betroffenen nun ein Angebot.

Die „Big 5“ der globalen Hotelketten – Accor, Hilton, IHG, Marriott International und Radisson Hotel Group – spielen im Jahr 2024 eine maßgebliche Rolle in der Entwicklung der Hotelinfrastruktur auf dem afrikanischen Kontinent. Die Hotelgruppen und 42 weitere haben in 41 afrikanischen Ländern Verträge zum Bau von Hotels oder Resorts abgeschlossen.

Four Seasons setzt den Kurs in Richtung Luxus auf See. Während die Premierensaison von Four Seasons Yachts näher rückt, werden die ersten zehn Routen sowie die Suiten vorgestellt.

Ob Silvester, Theater oder Yoga: Auf dem Times Square ist immer Programm. Vor 120 Jahren bekam die Kreuzung in Manhattan ihren Namen, inzwischen ist sie weltberühmt - aber bei New Yorkern unbeliebt.

Während der Corona-Pandemie waren kaum Kreuzfahrtschiffe auf den Meeren unterwegs. Nun ist die Branche wieder auf Wachstumskurs - und muss Wege finden, nachhaltiger zu werden.