Reiserücktritt-Versicherungen im Test

| Tourismus Tourismus

Wegen der Corona-Pandemie sind viele Reisepläne mit Unsicherheit behaftet. Was ist, wenn ich vor dem Urlaub erkranke, positiv getestet werde oder in Quarantäne muss? Vor dem finanziellen Risiko hoher Stornogebühren schützt eine Reiserücktrittsversicherung. Sie greift, wenn ein Urlaub aus persönlichen Gründen wie Krankheit platzt. Nur: Wie gut ist der Schutz in Pandemie-Zeiten wirklich?

Die Experten der Stiftung Warentest haben nun 130 Tarife für kombinierte Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen unter die Lupe genommen. Alle Police waren ohne Selbstbehalt. Untersucht wurden sowohl Verträge für einzelne Reisen als auch Jahrespolicen, berichtet die Stiftung in ihrer Zeitschrift «Finanztest» (Ausgabe 1/2022).

Das Ergebnis: Nur 3 Anbieter (Hanse Merkur, Travel Secure/Würzburger, Europ Assistance) schnitten mit der Note «sehr gut» ab. Sehr häufig waren die Versicherungen aber immerhin «gut» oder «befriedigend». Wichtige Fragen dazu - und was die Warentester Reisenden empfehlen:

Brauche ich die Versicherung überhaupt?

Die Fachleute raten dazu, wenn es ein erhöhtes Risiko gibt, dass ein Mitreisender krank wird, zum Beispiel bei Senioren und Familien mit kleinen Kindern. Auch bei teuren Reisen, die mit großem Verlauf gebucht werden, kann die Versicherung sinnvoll sein.

Bin ich gut gegen Corona geschützt?

Fast alle Anbieter springen ein, wenn der Versicherte an Covid-19 erkrankt - eigentlich. Doch hier müssen Urlauber genau hinschauen: Manche Versicherung greift nicht, wenn eine Reisewarnung für das gebuchte Ziel vorliegt. Das ist immer bei Corona-Hochrisiko- und Virusvariantengebieten der Fall. Zuletzt traf die Einstufung als Hochrisikogebiete die beliebten Winterziele Österreich und Schweiz.

Vereitelt eine Quarantäne den Urlaub, weil man unter Corona-Verdacht steht, zahlen einige Anbieter auch im Standardtarif. Bei anderen muss dieses Szenario gegen einen Aufpreis zusätzlich versichert werden. Das ist zum Beispiel auch beim Testsieger Hanse Merkur so.

In vielen Ländern ist ein PCR-Test vor der Einreise vorgeschrieben. Fällt dieser positiv aus, kann er den Urlaub unmöglich machen. Dann zahlen laut «Finanztest» ebenfalls einige Anbieter. Manchmal muss ein zusätzliches Attest oder ein Behördenbescheid dazu vorgelegt werden.

Was muss ich für die Versicherung zahlen?

Einen sehr guten Jahresvertrag gibt es laut dem Test für Familien ab 117 Euro und für Singles ab 104 Euro - dies gilt jeweils für Reisen im Wert bis 3000 Euro. Werden Corona und weitere Komplikationen über eine Zusatzpolice abgesichert, zahlen Reisende 15 bis 85 Euro extra.

Worauf muss ich noch achten?

Die Reiserücktrittsversicherungen übernehmen die Kosten, wenn eine Erkrankung, aber auch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit «unerwartet» auftreten. Chronisch Kranke und Menschen mit Vorerkrankungen müssen hier genau prüfen, ob und wann ihre Erkrankung mitversichert ist.

Ein Arzt muss die Reiseunfähigkeit mit einem Attest bescheinigen. Darin sollte er konkret auf die Person und die geplanten Aktivitäten im Urlaub eingehen, raten die Experten. Beispiel: Atemwegsbeschwerden können einen Tauchurlaub unmöglich machen - aber womöglich keinen Badeurlaub, in dem man hauptsächlich gemütlich in der Sonne liegt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.

Man tippt wenige Sätze und bekommt in Sekunden personalisierte Urlaubspläne: Künstliche Intelligenz hält auch beim Reisen immer mehr Einzug. Was heißt das für Portale und Reisebüros?

Das Verfahren zur Einreise von Staatsangehörigen aus dem Visa-Waiver-Programm (VWP) in die Vereinigten Staaten könnte sich grundlegend ändern. Die Pläne sehen unter anderem die verpflichtende Angabe der Social-Media-Historie der letzten fünf Jahre vor.

Die Tui Group vermeldet ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2025 und stellt eine neue Strategie zur Kapitalausschüttung vor, gestützt auf ein starkes Wachstum in den Segmenten der Urlaubserlebnisse und eine reduzierte Nettoverschuldung.

Das neue Urlaubsresort Caravanserei im Norden Berlins vereint einen Campingplatz mit 150 Stellplätzen und ein Hotel mit 30 Mini-Häusern. Das Konzept setzt auf Komfort, regionale Gastronomie und eine eigene Biogasanlage zur Energieversorgung.

Der Trend des sogenannten „Astrotravel“ gewinnt laut einer Umfrage an Popularität. Passend dazu hat das Reiseportal Urlaubsguru in Zusammenarbeit mit der Astrologin Denise Vanessa Riemer das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht.

Der neue Fahrplan 2026 der Deutschen Bahn bringt eine Ausweitung des ICE-Halbstundentakts, neue Sprinter-Verbindungen und den ersten barrierefreien Hochgeschwindigkeitszug. Bei der Zuverlässigkeit gibt es aber weiterhin große Herausforderungen.

Ein Blick auf die Altersstruktur und das Reiseverhalten in Deutschland: Experten der Hochschule München zeigen, dass die finanzstarke Boomer-Generation die Klimabilanz des Landes beeinflussen könnte.

Jumeirah steigt mit der Segel-Superyacht „Maltese Falcon“ in das Segment der Luxusyachten ein. Die Yacht wird Teil der Jumeirah Privé Kollektion und soll saisonal Routen im Mittelmeer und der Karibik befahren.