Themenparks, Ferienresorts, Kreuzfahrten: Disney macht weiter Verlust

| Tourismus Tourismus

Die Corona-Krise hat Walt Disney ein weiteres Quartal mit roten Zahlen eingebrockt. In den drei Monaten bis Ende September betrug der Verlust unterm Strich 710 Millionen Dollar (601 Mio Euro), wie der US-Unterhaltungsriese am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Im Vorjahr hatte es noch 777 Millionen Dollar Gewinn gegeben. Dennoch erholte sich Disney langsam vom Corona-Schock, der weite Teile des Entertainment-Imperiums stillgelegt und im Vorquartal zu einem enormen Minus von 4,7 Milliarden Dollar geführt hatte.

Besonders das Geschäft mit Vergnügungsparks, Ferienresorts und Kreuzfahrten - in normalen Zeiten ein wichtiger Gewinnbringer - kriselt heftig. Die Erlöse sanken hier um 61 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar, der Betriebsverlust betrug 1,1 Milliarden Dollar. Das Sorgenkind ist Disneyland Kalifornien, das seit Monaten pandemiebedingt geschlossen ist, woran sich der Konzernführung zufolge sobald auch nichts ändern wird. Aufgrund des neuen Lockdown in Frankreich wurde zudem auch Disneyland Paris wieder dichtgemacht.

Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 erlitt Disney eigenen Angaben zufolge einen Nettoverlust von 2,8 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte der Konzern noch 10,4 Milliarden Dollar verdient. Die Erlöse sanken zwar lediglich um sechs Prozent auf 65,4 Milliarden Dollar, anfangs liefen die Geschäfte noch rund, doch dann kam die Pandemie dazwischen und verursachte milliardenschwere Sonderkosten. Laut dem Finanzdatenanbieter Factset hat der Konzern seit mindestens 1980 keinen Jahresverlust hinnehmen müssen. Disneys Geschäftsjahr weicht vom Kalenderjahr ab und endet im September.

Als großen Erfolg strich Vorstandschef Bob Chapek erneut das Streaming-Geschäft rund um den Online-Videodienst Disney+ heraus, der zum Quartalsende bereits fast 74 Millionen Nutzer hatte und die Erwartungen damit übertraf. Disney+ war vor exakt einem Jahr gestartet, um Netflix Konkurrenz zu machen. Der Marktführer bleibt trotz Disneys starken Wachstums jedoch vorerst die klare Nummer Eins - Netflix hatte weltweit zuletzt gut 195 Millionen Abonnenten. Disney+ ist allerdings erst in rund 20 Ländern verfügbar. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im ersten Quartal des Jahres 2024 haben zehn Prozent mehr Touristen aus dem Ausland als im Vorjahreszeitraum die Hauptstadt besucht. Das Niveau des Zeitraums vor der Pandemie wurde aber noch nicht erreicht.

Das bisher Unvorstellbare steht tatsächlich schwarz auf weiß im Amtsblatt der Balearen: Auf Mallorcas wildesten Partymeilen darf man seit Samstagabend auf offener Straße und am Strand keinen Alkohol mehr trinken. Wird es am Ballermann jetzt gesitteter zugehen?

Massen- und Sauftourismus lösen nicht nur auf Mallorca immer mehr Unmut aus. Die Behörden der Insel greifen nun zu drastischen Maßnahmen. Wird es am Ballermann jetzt gesitteter zugehen?

Die Vorfreude auf den Sommerurlaub steigt. Aber wo geht es hin, ohne das Jahresbudget direkt aufzubrauchen? Welche Urlaubsorte in diesem Jahr im Trend liegen, wo es günstig und wo es teuer wird, zeigt der neue "Reise-Check-in: Sommer 2024" von KAYAK.

Erst am Dienstag verließ die Boeing 737-8 die Lackierhalle im englischen Norwich und schon ist sie mit 180 Passagieren unterwegs nach Fuerteventura. Vorher wurde das Mittelstreckenflugzeug rund 300 Gästen am Flughafen Hannover vorgestellt.

Der Luftverkehr trägt stark zur Klimakrise bei. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu ermöglichen, könnte laut einem Bericht noch sehr lange dauern.

Wie verschiedene Branchenmedien berichten, drohen der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), die maßgeblich aus dem Etat des Wirtschaftsministeriums finanziert wird, Mittelkürzungen in Millionenhöhe. Verschiedene Landesmarketingorganisationen sollen bereits einen „Brandbrief“ an Bundeswirtschaftsminister Habeck geschickt haben.

Die Sturmfluten im Winter hatten einige Ostfriesische Inseln stark getroffen, Badestrände wurden fast komplett weggespült. Mit frischen Sandaufschüttungen werden sie nun für die Saison instand gesetzt.

Was haben Venedig, Salzburg und Cannes gemeinsam? Sie gelten als besonders beliebte Ziele für Städtetrips und gehören zu den überfülltesten Reisedestinationen im Sommer. Doch in welchen Städten gibt es die wenigsten Touristen?

Wer an die pulsierende Metropole an der Themse denkt, meint oft bunte Lichter und Trubel bis zum Morgen. Soho und Covent Garden gelten als Traumorte vieler Touristen auf der Suche nach Partys, als Hotspots der Nacht. Doch die Realität sieht anders aus.