Thomas Cook braucht mehr Geld

| Tourismus Tourismus

Der angeschlagene Touristikkonzern Thomas Cook braucht mehr frisches Geld. Neben der Mitte Juli angekündigten Kapitalspritze über 750 Millionen Pfund (805 Millionen Euro), die der chinesische Großaktionär Fosun Tourism und einige Banken angekündigt haben, gab Thomas Cook jetzt bekannt, dass das Unternehmen weitere 150 Millionen Pfund an Eigenkapital besorgen wolle. Das Geld solle die Liquidität in den Wintermonaten sichern, so Vorstandschef Peter Fankhauser mitteilen. Nach der Ankündigung brachen die Kurse an der Börse zeitweise um mehr als 20 Prozent ein.

Thomas Cook steht vor einer mehrheitlichen Übernahme durch die Chinesen. Die Fosun-Gruppe hält bereits 18 Prozent an dem Reisekonzern. Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser bezeichnete seinerzeit den geplanten 750 Millionen Pfund-Deal zu Lasten der übrigen Anteilseigner als «pragmatische und verantwortliche Lösung», um die Zukunft von Thomas Cook zu sichern. Es seien grundsätzlich gute Nachrichten für die Beschäftigten, die Kunden und die Zulieferer des Unternehmens. Thomas Cook ist auch im deutschen Touristikmarkt mit Marken wie Neckermann stark vertreten.

Fankhauser ließ seinerzeit offen, ob Thomas Cook nach Abschluss von der Börse genommen wird. Inklusive der notwendigen Genehmigungen rechne er mit einem Abschluss des Geschäfts bis Jahresende. Mit der Finanzspritze würde man auf einer ganz neuen Kapitalgrundlage stehen, erklärte der Thomas-Cook-Chef. Wegen der hohen Schulden habe man seit 2012 rund 1,2 Milliarden Pfund an Zinsen und Kreditkosten zahlen müssen. Jedes Jahr habe man rund 3 Millionen Reisen verkaufen müssen, um allein die Zinslast zu begleichen.

Vor wenigen Wochen berichtete Thomas Cook erneut über einen schwachen Geschäftsverlauf, der unter anderem durch die Brexit-Unsicherheiten begründet sei. Im laufenden Sommergeschäft liegen die Reisebuchungen 9 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum, während die Airlines 3 Prozent weniger Geschäft machen. Das zweite Halbjahr werde deutlich schwächer als 2018, erklärte Fankhauser erneut. Seine erste Pauschalreise hatte der Baptistenprediger Thomas Cook im Juli 1841 organisiert, um rund 500 Reisende per Bahn vom britischen Leicester zu einem Treffen nach Loughborough zu bringen. (Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Übernachtungszahlen im Harz sind 2023 gewachsen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Bettenbelegung um knapp sieben Prozent, wie der Tourismusverband am Montag in Goslar mitteilte, der in diesem Jahr ein 120-jähriges Bestehen feiert. Gastgeber zeigen sich optimistisch

Der Tourismus in Brandenburg hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Man blicke auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, sagt die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und rechnet auch für 2024 mit guten Zahlen.

Die Menschen in Deutschland lassen sich von Konjunkturflaute oder Streiks die Reiselaune bislang nicht verderben. Die Branche präsentiert zum ITB-Auftakt teils Rekordzahlen.

Auf der Tourismusmesse ITB ist Künstliche Intelligenz ein Hauptthema. Denn so wie überall, wird sie auch im Reisesektor immer wichtiger - und beeinflusst, wie und wo künftig Urlaub gemacht wird.

Insgesamt stehen auf dem Messegelände 12.000 Parkplätze für die Besucher bereit. Es wird empfohlen, den Radiohinweisen zu folgen und das Leitsystem zu den 5.000 Zusatzparkplätzen am nahe gelegenen Olympischen Platz zu nutzen.

Für ihre vorab gebuchten Reisen haben die Bundesbürger im Touristikjahr 2022/23 insgesamt 79 Milliarden Euro ausgegeben. Das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber dem Rekordwert im Vor-Corona-Jahr 2018/19 stiegen die Ausgaben um 14 Prozent.

Die Reisebranche sieht sich zurück auf Kurs: Die Buchungszahlen steigen, mehr Menschen als im vergangenen Jahr wollen trotz Belastungen durch die Inflation verreisen, ein Teil will mehr Geld für die schönsten Wochen des Jahres ausgeben.

Der Tourismus in Brandenburg hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Man blicke auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, sagt die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und rechnet auch für 2024 mit guten Zahlen.

Die Buchungen für die Sommerreisezeit laufen auf Hochtouren. Der Reisekonzern DER Touristik verzeichnet eine deutlich gestiegene Nachfrage.

Beim 12. Tag des barrierefreien Tourismus am 6. März 2024 erörtern unter anderem politische Entscheider, Vertreter der Betroffenenverbände, Wirtschaftsunternehmen und andere Organisationen verschiedene Aspekte rund um das Thema Inklusion auf Reisen.