Wegen des Umgangs der Behörden im österreichischen Wintersportort Ischgl wollen 30 Thüringer nach einem Bericht von MDR Thüringen die Gemeinde verklagen. Sie beteiligen sich an einer Sammelklage des österreichischen Verbraucherschutzvereins, wie der Sender am Samstag berichtete. Es gehe um die Prüfung von Schadensansprüchen, sagte der Vereinsvorsitzende Peter Kolba dem MDR.
Die von vielen ausländischen Skiurlaubern besuchte Gemeinde Ischgl im österreichischen Bundesland Tirol gilt als eine Keimzelle für die Verbreitung des Virus in Europa. Auch Skiurlauber aus Erfurt und anderen Thüringer Regionen haben sich dort angesteckt.
Der Sender zitierte eine von der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 betroffene Gastronomin, die dort Urlaub gemacht hatte. «Der Ort hat uns ins offene Messer laufen lassen», sagte sie. Niemand habe die Gäste vor der Virusgefahr gewarnt. Insgesamt sind dem Klageaufruf des österreichischen Vereins bislang 5500 Touristen aus 40 Ländern gefolgt.
(dpa)