Tourismus in Schleswig-Holstein im November fast auf Vor-Corona-Niveau

| Tourismus Tourismus

Übernachtungsrekord im November nach monatelanger Aufholjagd: Der Tourismus im Norden ist nach quälendem Corona-Stillstand 2021 in Fahrt gekommen. Minister Buchholz hofft auf eine dauerhaft starke Nebensaison. Das könnte Jobs in der Branche attraktiver machen.

Kiel (dpa/lno) - Touristen haben dem Fremdenverkehr in Schleswig-Holstein auch im November einen starken Monat beschert. In dem Monat kamen 419 000. Gäste im nördlichsten Bundesland an, das waren fast so viele wie im November des letzten Vor-Corona-Jahres 2019 (456 000). Das teilte das Statistikamt Nord in Kiel mit.

Gegenüber dem Vorjahr waren es sogar fünfeinhalb Mal so viele Touristen. Allerdings war die Zahl der Gäste im November 2020 im Zuge der damals anschwellenden zweiten Corona-Welle binnen Monatsfrist um rund 90 Prozent auf 76 000 eingebrochen. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen nahm im Vergleich zum November 2020 den Angaben nach um 238 Prozent auf 1,56 Millionen zu. Bis einschließlich Juli hatten die diesjährigen Zahlen infolge der Corona-Restriktionen noch unter dem 2019er-Niveau gelegen, zum Teil sehr deutlich.

Vom alten Niveau ist der für die Wirtschaft im Norden wichtige Fremdenverkehr insgesamt noch immer weit entfernt, wie die Zahlen für die ersten elf Monate 2021 zeigen. Insgesamt kamen von Januar bis November 6,27 Millionen Gäste in Schleswig-Holstein an. Das sind zwar 1,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2019 mit mehr als 8,46 Millionen Gästen steht aber unter dem Strich immer noch ein Minus von 26 Prozent.

Die Übernachtungszahlen waren im November ungewöhnlich hoch für diesen eher tristen Monat. Mit 1,56 Millionen wurde auch das Niveau im Vor-Corona-Jahr 2019 mit damals 1,48 Millionen Übernachtungen im November deutlich übertroffen. Die Zahl der Gäste war zwar geringer, aber wer kam, blieb länger.

«Sechs Monate in Folge ein Plus bei den Übernachtungen - das zeigt erneut die Stärke und Attraktivität der Tourismuswirtschaft hier im Land», kommentierte Minister Bernd Buchholz (FDP). Er verwies auf die Rekordzahlen im November 2021. Wenn sich dies verstetige und Gäste weiter die Nebensaison für sich entdeckten, wäre das ein Gewinn für alle. «Ganzjahrestourismus stärkt die Wirtschaftsbetriebe und den angespannten touristischen Arbeitsmarkt», sagte Buchholz. «Ganzjahresarbeitsplätze sind nun einmal deutlich attraktiver als Saisonarbeitsplätze.»

In den ersten elf Monaten 2021 habe es zwar noch 3,3 Millionen Übernachtungen weniger als 2019 gegeben, aber 2,5 Millionen mehr als 2020, sagte die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, Bettina Bunge. «Die Ausfälle durch 20 Wochen Schließzeit in 2021 werden wir mit dem noch nicht erfassten Dezember nicht mehr kompensieren können.» Das Tourismusjahr 2021 sei aber in jedem Fall deutlich besser ausgefallen als 2020. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der internationale Tourismus hat sich von dem schweren Einbruch in der Corona-Pandemie erholt. Die Branche trifft sich mit Zuversicht auf der ITB. Im Gegensatz zu den Vor-Corona-Jahren steht die ITB (5. bis 7. März) weiterhin nur Fachbesuchern offen.

Die Übernachtungszahlen im Harz sind 2023 gewachsen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Bettenbelegung um knapp sieben Prozent, wie der Tourismusverband am Montag in Goslar mitteilte, der in diesem Jahr ein 120-jähriges Bestehen feiert. Gastgeber zeigen sich optimistisch

Der Tourismus in Brandenburg hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Man blicke auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, sagt die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und rechnet auch für 2024 mit guten Zahlen.

Die Menschen in Deutschland lassen sich von Konjunkturflaute oder Streiks die Reiselaune bislang nicht verderben. Die Branche präsentiert zum ITB-Auftakt teils Rekordzahlen.

Auf der Tourismusmesse ITB ist Künstliche Intelligenz ein Hauptthema. Denn so wie überall, wird sie auch im Reisesektor immer wichtiger - und beeinflusst, wie und wo künftig Urlaub gemacht wird.

Insgesamt stehen auf dem Messegelände 12.000 Parkplätze für die Besucher bereit. Es wird empfohlen, den Radiohinweisen zu folgen und das Leitsystem zu den 5.000 Zusatzparkplätzen am nahe gelegenen Olympischen Platz zu nutzen.

Für ihre vorab gebuchten Reisen haben die Bundesbürger im Touristikjahr 2022/23 insgesamt 79 Milliarden Euro ausgegeben. Das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber dem Rekordwert im Vor-Corona-Jahr 2018/19 stiegen die Ausgaben um 14 Prozent.

Die Reisebranche sieht sich zurück auf Kurs: Die Buchungszahlen steigen, mehr Menschen als im vergangenen Jahr wollen trotz Belastungen durch die Inflation verreisen, ein Teil will mehr Geld für die schönsten Wochen des Jahres ausgeben.

Der Tourismus in Brandenburg hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Man blicke auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, sagt die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und rechnet auch für 2024 mit guten Zahlen.

Die Buchungen für die Sommerreisezeit laufen auf Hochtouren. Der Reisekonzern DER Touristik verzeichnet eine deutlich gestiegene Nachfrage.