Tourismusanalyse: Reisen wird immer individueller

| Tourismus Tourismus

Ein Kernergebnis der aktuellen Tourismusanalyse 2019 der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen lautet: Der Urlaub der Deutschen wird zukünftig immer individueller. Für die Studie wurden 3.000 Bundesbürger ab 14 Jahren in persönlichen Interviews befragt.

Die Individualisierung des Urlaubs setzt sich fort. Auch wenn der Anteil von Pauschalreisen gegenwärtig sehr hoch ist, wollen immer mehr Reisende ihren Urlaub auf ihre ganz eigenen, speziellen Wünsche und Bedürfnisse anpassen. Der Reisende der Zukunft hat multiple Urlaubsidentitäten und passt seinen Urlaub seiner Lebenssituation und Stimmung an. Traditionelle Urlaubsformen sterben hierbei nicht aus, werden aber zunehmend erweitert und ergänzt. Entsprechend ausdifferenziert soll und muss das Angebot der Reisebranche in Zukunft werden, um es den Urlaubern zu ermöglichen ihre Reise nach ihren ganz persönlichen Vorlieben zu gestalten.

Lediglich 14 Prozent der Deutschen äußern den Wunsch nach einem Allround-Urlaubsparadies, das auf engem Raum alles bietet, was das Touristenherz begehrt - Natur, Kultur, historische Architektur und Shoppingmöglichkeiten. Stattdessen wollen die Bundesbürger immer öfter ihr Reiseziel und ihre Reiseart ganz bewusst und nach speziellen Kriterien und Vorstellungen auswählen.

Urlaubsziele in schöner Natur und unberührter Landschaft stehen bei den Deutschen besonders hoch im Kurs. Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der BAT-Stiftung: "Der Tourismus kehrt zu seinen Ursprüngen zurück. Als Kontrast zum (Stadt-)Alltag stehen grüne Reiseziele mit möglichst wenig Hektik und Technik ganz oben auf der Wunschliste der Reisenden. Gesucht wird eine ´heile Welt´, in der Ruhemomente und Freiheitsgefühle ebenso dazu gehören wie Abenteuer und Erlebnisse". Waren es vor zwanzig Jahren nur 40 Prozent, sind es aktuell fast 50 Prozent, die den Naturbezug in ihrem nächsten Urlaub suchen.

Der Urlaubsklassiker "Sonne, Strand und Meer" büßt auch in den kommenden Jahren nichts von seiner Beliebtheit ein. Insbesondere für Familien und Singles bleibt diese Art des Reisens attraktiv. Gesucht werden Erholung und Entspannung im Liegestuhl sowie Einkaufsbummel und schöne Restaurants.

Im Jahresvergleich die größten Zugewinne verzeichnen Städtereisen (+12 Prozentpunkte) und Wellnessurlaube (+ 20 Prozentpunkte). Beide Urlaubsformen eint ihre kurze Auszeit vom Alltäglichen. So werden auch in Zukunft am Wochenende die großen wie kleinen Städte der Welt von vielen Touristen besucht werden. Besonders Großstadtbewohner und Besserverdiener wollen zudem die vier Wellnesssäulen Bewegung und Entspannung, Ernährung und Genuss entdecken.

Professor Reinhardt: "Gesucht wird eine Auszeit, um über das Leben und sich selbst nachzudenken, sich etwas Gutes zu tun und Zeit zum Verweilen zu haben. Ein Wellnessurlaub ist daher fast immer auch eine Reise zum Ich."

Abseits dieser bekannten und bewährten Urlaubsweisen wünschen sich viele Bundesbürger ganz spezielle Reisearten: Knapp jeder Fünfte wünscht sich einen Urlaub in der Nähe, der etwa durch das tropisch gestaltete Spaßbad einen exotischen Anstrich bekommt (17%). 13 Prozent zieht es in möglichst weit entfernte, exotische Regionen der Welt und immerhin jeder Zehnte möchte sich in den kommenden Jahren öfter ins Getümmel der Freizeit- und Themenparks stürzen oder seine freien Tage für die Teilnahme an einem Großevent nutzen.

Weitere Informationen finden Sie auf www.tourismusanalyse.de


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nur 45 Autominuten von der Hauptstadt entfernt entsteht ein neues, nachhaltiges Ferienresort im skandinavischen Stil. Die 45 Ferienimmobilien bieten Wohnflächen zwischen 75 und 98 Quadratmetern. Die Nähe zu Berlin und die Erreichbarkeit des Flughafens BER sollen Touristen locken.

Die Deutschen träumen von Reisen, die große Erlebnisse und Tiefgang versprechen, zeigen die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Reiseträume“ von HolidayCheck. Obwohl es um absolute Sehnsuchtsziele – losgelöst von Budget, Zeit oder Sicherheitsaspekten – ging, landet überraschenderweise das eigene Land auf dem ersten Platz der Bucket List.

Die österreichische Tourismusbranche blickt mit verhaltenem Optimismus auf die kommende Wintersaison 2025/26. Trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds zeigt eine aktuelle Studie ein stabiles Nachfrageniveau.

Der Deutsche Reiseverband blickt optimistisch auf die kommende Wintersaison 2025/26. Fernreisen und Kreuzfahrten erleben derzeit einen signifikanten Zuwachs. Insgesamt liegt das Umsatzwachstum für den Winter nach Buchungsstand Ende August bei neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Für Gen Z und Millennials sind Geschäftsreisen laut einer Umfrage weit mehr als eine berufliche Anforderung; sie stellen vielmehr eine Gelegenheit zur Aufwertung des Lebensstils dar. Und dafür sind sie auch bereit zu zahlen.

In den Herbstferien werden kaum Strandkörbe an der Ostsee zu finden sein. Dabei sollte ein Erlass den Streit um Aufstellfristen beilegen. Die neuen Regeln seien aber praxisfern, kritisieren Verleiher.

Die touristische Branche in Nordrhein-Westfalen blickt mit gemischten Erwartungen auf die anstehenden Herbstferien. Eine gemeinsame Betriebsbefragung von Tourismus NRW und dem DEHOGA NRW zeigt, dass die Nachfrage momentan heterogen ist, wobei insbesondere Ferienwohnungen und -häuser überdurchschnittlich gut gebucht sind.

Laut einer aktuellen Trendstudie von Hilton verlagert sich der Fokus deutscher Reisender im Jahr 2026 stärker auf emotionale Beweggründe. Diese Reisen sind demnach weniger vom Zielort als vielmehr vom Wunsch nach Erholung, der Wiederverbindung mit Liebsten und der Suche nach bedeutsamen Erlebnissen geprägt.

Der neue Nordsee Tourismus Report 2025 verzeichnet einen signifikanten Rückgang des Besucherinteresses an der deutschen Nordseeküste. Eine erste Hochrechnung für das kommende Jahr deutet auf einen weiteren Rückgang im zweistelligen Bereich hin.

Deutschland hat im aktuellen Anholt Nation Brands Index (NBI) 2025 sein international ausgezeichnetes Image bestätigt. Deutschland bleibt wie in den Vorjahren Spitzenreiter unter den 30 im NBI erfassten europäischen Ländern.