Tourismusmesse ITB startet digital

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Leere Strände und leere Messehallen: Die Corona-Pandemie setzt der viele Jahre erfolgsverwöhnten Reisebranche weiter zu. Die Internationale Tourismus-Börse (ITB), die heute beginnt, findet online und ausschließlich für Fachbesucher statt (bis 12. März). Die Branche fordert von der Bundesregierung Vorgaben und Perspektiven, wann es wieder richtig losgehen kann. Reisebüros und Veranstalter geben das laufende Jahr wirtschaftlich weitgehend verloren, obwohl die Menschen grundsätzlich in Reiselaune sind.

«Es wäre schon als Erfolg zu werten, wenn wir für den Markt der Reisebüros und Reiseveranstalter rund 50 Prozent des Umsatzvolumens von 2019 erreichen würden», sagte Norbert Fiebig, Präsident des Reiseverbandes DRV jüngst. Nach dem Rekordjahr 2018/2019 war der Umsatz mit organisierten Reisen in der Corona-Krise im vergangenen Touristikjahr 2019/2020 um 65 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro eingebrochen.

Die Ungewissheit über die weitere Entwicklung der Pandemie lässt allerdings viele Sonnenhungrige noch zögern. Zwar stehen Urlaubsreisen bei den Menschen in Deutschland einer Studie zufolge unverändert weit oben auf der Wunschliste, doch wissen 38 Prozent noch nicht, ob sie sich in diesem Jahr dazu entschließen. Das sind der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) zufolge mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Knapp die Hälfte plant eine Urlaubsreise.

«Ob und wie man verreist, hängt im Wesentlichen von den Möglichkeiten in der Pandemie ab», erläuterte Tourismusexperte Martin Lohmann. Der Reiseverband DRV fordert systematische Corona-Tests statt Quarantäne nach der Rückkehr Reisender aus dem Ausland und mehr Tempo beim Impfen.

Branchenprimus Tui setzt bereits in den Osterferien auf einen Wiederanlauf des wichtigen Mallorca-Geschäfts. «Die Hotellerie hat sich intensiv vorbereitet, sicheren und verantwortungsvollen Urlaub anzubieten», sagte Tui-Deutschland-Chef Marek Andryszak vor Beginn der ITB.

Es soll auf der Lieblingsinsel der Bundesbürger eine vorsichtige Öffnung geben, etwa mit dem Start eines Robinson-Clubs und ersten Flügen der Konzern-Airline Tuifly ab der zweiten März-Hälfte. Reisen zu den übrigen Balearen-Inseln Ibiza, Menorca und Formentera sowie in den Großteil Festland-Spaniens sagte Tui vorerst noch bis Mitte April ab. Zuletzt wurde Spanien vom Robert Koch-Institut noch als normales Risikogebiet eingestuft - also als Land ohne außergewöhnlich hohe Corona-Neuansteckungen.

Die Branche rechnet damit, dass in diesem Jahr der Trend zu Urlaub im eigenen Land anhält. Laut einer Umfrage des ADAC setzen etwa zwei Drittel der Menschen besonders auf Ziele zwischen Rügen und Garmisch-Partenkirchen. Im vergangenen Jahr hatte die Corona-Pandemie den Trend zu Auslandsurlauben gestoppt, nicht zuletzt wegen Reisewarnungen für die meisten Länder. Für den Urlaub im eigenen Land fehlt bisher allerdings eine klare Öffnungsperspektive, wie der Deutsche Tourismusverband (DTV) immer wieder beklagt.

Nach Einschätzung der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), die für das Reiseland Deutschland im Ausland wirbt, könnten Ziele zwischen Rügen und Garmisch-Partenkirchen von der weltweit wieder gestiegenen Reiselust der Menschen profitieren. (dpa)


 

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