Tourismuswirtschaft fordert Ende der Stigmatisierung des Reisens

| Tourismus Tourismus

Im Rahmen des 19. Europäischen Tourismusforums unter dem Motto  „Zukunftsperspektiven für den Tourismus – Wege zur Erholung von der COVID-19-Krise, Entwicklung eines robusten Tourismus“ mahnt BTW Präsident Dr. Michael Frenzel, die Stigmatisierung des Tourismus als Treiber der Pandemie zu überwinden.

„Politische Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus beziehen sich in vielen Fällen auf touristisch arbeitende Unternehmen und ihre Kunden. Die gesamte ausgeh- und reisewillige Bevölkerung und eine ganze Branche mit 3 Millionen Beschäftigten in Sippenhaft zu nehmen, weil einige Unvernünftige sich nicht an die Spielregeln halten, ist absolut unverhältnismäßig.


Anzeige

Covid-19: Corona-Schnelltest in Hotels und Restaurants

Gäste, Mitarbeiter, Hoteliers und Gastronomen wollen in der Corona-Krise mehr Sicherheit. Die neuen Covid-19-Schnelltests schaffen unmittelbar Klarheit, sind einfach in der Anwendung und inzwischen zu attraktiven Preisen frei erhältlich.

Mehr erfahren


Der Gesetzgeber versucht durch viele politische Einschränkungen – seien es Reisewarnungen, Zwangsquarantäne für Reiserückkehrer ab dem 8. November 2020, Beherbergungsverbote, Alkoholausschankverbote oder dem Verbot bzw. Teilnehmerbegrenzung von Veranstaltungen – der Ausbreitung des Virus Einhalt zu gebieten. Zudem wird ein politisches Klima geschaffen, das aktiv von touristischen Reisen abrät oder warnt. Die Politik teilt laufend mit, dass Urlaub, Reisen und Ausgehen das Infektionsgeschehen treiben, ohne dazu belastbare Zahlen zu liefern. Der momentane Umgang der Politik mit dem Tourismus ist unsachlich und diskreditierend.

Gleichwohl belegen die Zahlen der Coronavirusinfizierten, dass touristische Aktivitäten kein signifikant größeres Infektionsrisiko darstellen, sondern die meisten Infektionen in anderen Bereichen – vor allem im Kontext privater Feiern – stattfinden. Wir appellieren an den Gesetzgeber, den jüngsten Erkenntnissen des RKI zu folgen, das festgestellt hat, dass zwar erhöhte Mobilität ein erweitertes Risiko bedeuten kann; dieses jedoch nicht primär an den Ort der Reise oder ein spezifisches Gebiet gebunden ist, sondern wesentlich von dem Verhalten des Einzelnen in einem Gebiet mit Virusübertragungen abhängt. Dieser Erkenntnis folgend verbietet sich die pauschale Stigmatisierung des Tourismus sowie unverhältnismäßige Maßnahmen wie Beherbergungs- oder Reiseverbote. Für die Unternehmen der Tourismuswirtschaft ist es von existentieller Bedeutung, dass eine realistische Analyse vorgenommen wird, wo Infektionsgefahren liegen und wo nicht.

Die Branche muss weiterhin mit anzupassenden Hilfsprogrammen und bei der Neugestaltung von Geschäftsmodellen unterstützt werden. Auch für das Überleben und die Erholung der Tourismuswirtschaft braucht es zusätzlich eine internationale Koordination bei dem Abbau von Reisehindernissen, dem Wiederaufbau von Vertrauen in die Sicherheit des Reisens und die Stärkung touristischer Widerstandskraft.

Die Reisefreiheit ist, besonders in Europa, ein hohes Gut. Das Schließen der Grenzen im Frühling war ein Fehler und hat genauso wie die Reisebeschränkungen kaum zur Eindämmung der Pandemie beigetragen. Sobald das Virus überall ist, hilft nur das Einhalten der bekannten Regeln, egal wo“.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wegen der gestiegenen Reiselust der Menschen hat der Handels- und Touristikkonzern Rewe seinen Gewinn deutlich gesteigert. Besonders stark zulegen konnte der Tourismus-Bereich, zu dem Marken wie Dertour, ITS, Clevertours und Jahn-Reisen zählen.

Die Tui-Aktie kehrt von London nach Frankfurt als Hauptbörse zurück. Den Handelsstart läutet der Vorstand am Montag im Stil eines Börsengangs ein. Für Juni ist ein weiterer Schritt geplant.

Der Bürgermeister von Palma hat eine drastische Maßnahme angekündigt, um „unzivilisiertes Verhalten“ in der Öffentlichkeit einzudämmen. Die neue Verordnung sieht Bußgelder von bis zu 3.000 Euro für schwerwiegende Verstöße vor.

In wenigen Wochen müssen Tagesbesucher in Venedig erstmals Eintritt bezahlen. Die Stadt verteidigt die Regelung - die Einnahmen sollen nach Worten des Bürgermeisters dabei nicht im Vordergrund stehen.

Vilnius, die Hauptstadt Litauens, befreit sich mit seiner neuen Werbekampagne für den Tourismus von gängigen osteuropäischen Klischees. Indem sie die niedrigen Erwartungen mit der Realität kontrastiert, macht sich die Stadt über die negativen Vorurteile ausländischer Besucher lustig.

Auf der Urlaubsinsel mussten vergangenen Juli viele Touristen vor Waldbränden in Sicherheit gebracht werden - und vorzeitig abreisen. Die griechische Regierung macht Betroffenen nun ein Angebot.

Die „Big 5“ der globalen Hotelketten – Accor, Hilton, IHG, Marriott International und Radisson Hotel Group – spielen im Jahr 2024 eine maßgebliche Rolle in der Entwicklung der Hotelinfrastruktur auf dem afrikanischen Kontinent. Die Hotelgruppen und 42 weitere haben in 41 afrikanischen Ländern Verträge zum Bau von Hotels oder Resorts abgeschlossen.

Four Seasons setzt den Kurs in Richtung Luxus auf See. Während die Premierensaison von Four Seasons Yachts näher rückt, werden die ersten zehn Routen sowie die Suiten vorgestellt.

Ob Silvester, Theater oder Yoga: Auf dem Times Square ist immer Programm. Vor 120 Jahren bekam die Kreuzung in Manhattan ihren Namen, inzwischen ist sie weltberühmt - aber bei New Yorkern unbeliebt.

Während der Corona-Pandemie waren kaum Kreuzfahrtschiffe auf den Meeren unterwegs. Nun ist die Branche wieder auf Wachstumskurs - und muss Wege finden, nachhaltiger zu werden.