Tui gibt nach Datenskandal Beteiligung an Reisebürokette RTK auf

| Tourismus Tourismus

Touristikkonzern Tui trennt sich nach einem Datenskandal von seiner Beteiligung an der Reisebürokette RTK. Tui verkaufe seine 25-Prozent an dem bisherigen Gemeinschaftsunternehmen an die Raiffeisen Touristik Group (RTG), der bereits die übrigen 75 Prozent gehören, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. Im Gegenzug übernehme TUI die RTK-Anteile an der Reisebürokooperation Tui Travel Star, die bisher beiden je zur Hälfte gehörte. Die Zusammenarbeit mit RTK werde unter veränderten Vorzeichen fortgesetzt. Tui-Reisen könnten damit weiter auch in den RTK-Reisebüros gebucht werden.

Damit zieht Tui die Konsequenzen aus der unerlaubten Weitergabe von Buchungsdaten an die Konkurrenz. Das «Handelsblatt» hatte im März berichtet, dass RTK Umsatzdaten zu Tui-Buchungen an den Konkurrenten FTI weitergegeben habe. RTK gestand den Fehler wenig später ein, betonte aber, dass keine Kundendaten betroffen waren. Tui sprach von einem «groben Vertrauensbruch» und kündigte Konsequenzen an.

In einer Unterlassungserklärung verpflichtet sich RTK nun, TUI-Buchungsdaten künftig nur noch vertragskonform zu verwenden. Im Gegenzug bot der Reisekonzern eine neue Rahmenvereinbarung an, nach der RTK zunächst bis 2025 weiter TUI-Reisen anbieten kann. Bereits Mitte August war es zu einer ähnlichen Einigung zwischen RTK und dem Duisburger Reiseveranstalter Schauinsland gekommen. Auch dort hatte es Vorwürfe gegeben, dass Daten unerlaubt an die Konkurrenz weitergegeben wurden. Als Konsequenz beendete Schauinsland bisherige Kooperationsprojekte mit RTK und übernahm unter anderem die Marke Holiday Land allein.

RTK mit Hauptsitz in Burghausen in Bayern betreut nun noch 3300 Reisebüros mit einem Umsatz von 2,7 Milliarden Euro. Zuvor waren es 4200 Reisebüros mit 3,5 Milliarden Euro Umsatz.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Trevi-Brunnen in Rom ist ständig überfüllt. Die Stadt erwägt nun eine Eintrittsgebühr für Touristen, um den Massentourismus einzudämmen. Wann sie kommen könnte, ist noch unklar.

alltours verzeichnet für den kommenden Winter einen Buchungsanstieg von 50 Prozent für Ziele in der Karibik, in Asien und im Indischen Ozean. Besonders beliebt sind Thailand, die Malediven, die Seychellen, Mauritius, Mexiko, Kuba und die Dominikanische Republik.

Durchsetzen konnte er sich gegen namhafte US-Konkurrenten: Der Europa-Park in Rust darf sich wieder über den Titel «bester Freizeitpark der Welt» freuen. Es ist nicht die einzige Auszeichnung.

Sommer, Sonne Urlaub: Für manch einen ging es da auch aus anderen Bundesländern oder dem Ausland nach Hessen. Einige Kommunen zeigen sich zufrieden mit den bisherigen Besucherzahlen für die warme Jahreszeit. Die Stimmung in der Branche bleibt aber angespannt. 

Der Sommer geht zu Ende und damit die Urlaubs-Hauptsaison. Doch der Altweiber-Sommer und der Herbst stehen schon an, und Mecklenburg-Vorpommern wirbt für eine «Rauszeit» im Nordosten.

Schweden schafft die Luftverkehrsteuer ab und stärkt damit die Reise- und Luftverkehrswirtschaft. Für den Deutschen Reiseverband​​​​​​​ geht das Land den richtigen Weg. In Deutschland dagegen wurde die Abgabe erst kürzlich angehoben.

Sonne, Sand und Meer - Italiens Strände sind eine Goldgrube für die Betreiber von Strandbädern. Dort soll jetzt aber der raue Wind des Wettbewerbs blasen.

Eine Analyse von 252 Urlaubsbeschwerden in Österreich zeigt, dass auch dieser Reise-Sommer oft wenig erholsam verlaufen ist. Viele Urlauber kannten zudem den Unterschied zwischen einer Pauschalreise und einer gebuchten Einzelleistung nicht.

Reisende aus den USA besuchen im Durchschnitt 277 verschiedene Webseiten, bevor sie eine Reise buchen. Das ist laut Daten von Expedia mehr als siebenmal so viel wie 2013, als Reisende vor der Buchung 38 Webseiten besuchten. 

Um den Ansturm auf das Matterhorn besser in den Griff zu bekommen, denkt der Walliser Tourismusort Zermatt über eine Eintrittsgebühr von 12,70 Euro nach. Nach Informationen von SRF wird die Erhebung einer solchen Abgabe derzeit rechtlich abgeklärt.