Viele Anzeigen nach Gumpen-Sperrung im Nationalpark Berchtesgaden

| Tourismus Tourismus

Seit Beginn des Betretungsverbots an einem Wasserloch am Wasserfall über dem Königssee haben Ranger im Nationalpark Berchtesgaden 69 Anzeigen erstattet. Es seien deutlich weniger Menschen an der Gumpe am Königsbach-Wasserfall anzutreffen als vor der Sperrung, sagte Carolin Scheiter, Leiterin der Stabsstelle Kommunikation.

Vor zwei Monaten hatte der Nationalpark ein zehn Hektar großes Vegetationsschutzgebiet oberhalb des Königssee-Ostufers für Besucher sperren lassen. Das Betretungsverbot gilt für fünf Jahre.

In den vergangenen 60 Tagen kontrollierte der Nationalpark-Dienst das Einhalten der Verordnung «engmaschig» und war auch an den Wochenenden sowie früh morgens und am späten Abend im Gebiet unterwegs, wie Scheiter sagte. Der Königsbach-Wasserfall ist durch soziale Netzwerke international zum Hit geworden. Der Ort ist ein Garant für Instagram-taugliche Motive mit Blick auf den Königssee. An Spitzentagen seien bis zu 400 Besucher gekommen, hieß es beim Nationalpark.

Das Problem: Sie nutzten keine offiziellen Wege, denn diese gibt es nicht. Es entstanden Trampelpfade. Die Landschaft am Königssee litt darunter. Anders als angenommen wurde der Bereich nicht aus Sicherheitsgründen gesperrt. In den Wasserbecken starben vor zwei Jahren zwei junge Männer beim Baden. «Besucher des Nationalparks sind grundsätzlich für sich selbst verantwortlich», sagte Ole Behling, Leiter der Nationalpark-Ranger. Dem Nationalpark geht es rein um den Naturschutz.

Zwei Ranger mit gelben Westen sind deshalb für Kontrollen abgestellt. Sie arbeiten im Schichtdienst. Zwölf große Hinweisschilder wurden entlang des Ufers und im Gelände installiert: «STOP» heißt es darauf: «Vegetationsschutzgebiet - Betreten verboten». Menschen, die im Schutzgebiet angetroffen werden, werden angezeigt.

Meist handelt es sich um junge Nationalpark-Gäste. Die Bußgelder: bis zu 25.000 Euro bei mehrfachem Vergehen. Einmaltäter kommen mit einer dreistelligen Summe davon. Die Bußgelder sollen abschrecken. «Der Großteil zeigt sich einsichtig, selten gibt es Diskussionen. Einige hoffen, dass sie mit einer Entschuldigung oder kreativen Ausreden davonkommen, dies ist aber nicht der Fall», stellte Scheiter klar.

«Eine Sperrung ist immer ein letzter Schritt», sagte Behling. Bis sich die Natur wieder erholt hat, wird es noch dauern. Nach spätestens fünf Jahren soll der am steilen Hang gelegene Ostufer-Bereich wieder zugänglich werden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Urlaubsflug hat vergangene Woche am Frankfurter Flughafen einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Mehrere Medien hatten von 70 Betroffenen berichtet. Passagiere des Fluges erhoben im Anschluss Vorwürfe gegen die Crew.

Ein Campingportal hat die Preise von über 20.000 europäischen Campingplätzen in 34 Ländern ausgewertet. War Camping in der Schweiz in den Vorjahren an der Spitze des Preis-Rankings, so gilt Italien in 2024 als teuerstes Campingland.

Mit dem Boot über Bayerns Flüsse zu fahren, ist im Frühling oder Sommer ein beliebter Sport. Doch an manchen Orten in Franken kollidiert das Freizeitvergnügen mit Naturschutz oder Sicherheitsrisiken. Das sorgt für Streit.

Im Mai können sich Arbeitnehmer:innen auf eine Reihe an Feiertagen freuen: Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam. Wer die Brückentage im Mai für eine Flugreise nutzen möchte, sollte sich aber auf Verspätungen und Ausfälle einstellen.

Viele Fähren gleichen bei der Ausstattung kleinen Kreuzfahrtschiffen, wie eine Auswertung der 50 beliebtesten Fährverbindungen ergeben hat. Die Ergebnisse zeigen, wo Reisende besonders komfortabel und preiswert mit der Autofähre in den Urlaub kommen.

Mit einer höheren Ticketsteuer will die Bundesregierung ab dem 1. Mai Milliardenlöcher im Haushalt stopfen. Das bleibt nicht ohne Folgen für Branche und Urlauber.

Nach elf Jahren Arbeit, über 150.000 Arbeitsstunden und über 5.000.000 Euro Baukosten wurde am 25. April 2024 im Beisein von Fürst Albert II, Fürstin Charlène, sowie Prinz Jaques und Prinzessin Gabriella der neue Monaco-Abschnitt im Miniatur Wunderland eröffnet. Das Wunderland in Hamburg zählt zu den meistbesuchten touristischen Orten in Deutschland.

Die meisten Reisenden bestätigen, dass nachhaltiges Reisen für sie wichtig ist. Bei der Planung oder Buchung ist es jedoch nicht das Hauptkriterium. Rund ein Drittel der Deutschen berichtet sogar, dass sie es leid sind, ständig vom Klimawandel zu hören. 

Der 50. Germany Travel Mart in Chemnitz war eine Leistungsschau des deutschen Incoming-Tourismus, so das Resümee der DZT. Unternehmen und Einkäufer verhandelten beim zweitägigen Workshop Geschäftsabschlüsse für das kommende Jahr.

Aller guten Dinge sind drei: Im Mai gibt es wieder drei Termine fürs Eisbaden auf dem Kaunertaler Gletscher. Die besonderen Erlebnisworkshops finden unter fachkundiger Anleitung der Yoga- und Mentaltrainer Barbara Scherrer und Marcel Schmid im Gletscherzentrum statt.