Corona als Aprilscherz-Killer

| War noch was…? War noch was…?

Normalerweise verschicken gerade touristische Unternehmen zum 1. April Scherz-Pressetexte, um Redaktionen in die Irre zu führen. In diesem Jahr unterblieben diese Versuche fast komplett. Einzig Holger Hutmacher von dem Moon-Hotels unterstrich mit der Ankündigung, dass seine Hotels nun Drehorte einer TV-Produktion würden, dass sich die Branche gerade vorkomme, wie im Film.

Tageskarte bringt daher den Text von Holger Hutmacher komplett:

„MOON NEW ERA HOTELS erwägen Nutzungsänderung Ihrer Betriebe in Folge der Coronakrise.

Verschiedene Hotels sollen Drehort einer TV Produktion werden.

Holzgerlingen 01. April 2020 ! Paukenschlag in der mittelständischen Privathotellerie. Die MOON NEW ERA Hotels prüfen aufgrund der Auswirkungen der Coronakrise Ihre Hotels zukünftig zu Filmsets umzuwidmen. Unter anderem sollen die Hotels an den Standorten Triberg, Schwäbisch Hall und Bad Mergentheim zukünftig einem 100% Tochterunternehmen der MOON NEW ERA Hotels Hospitality Holding GmbH für krisensichere und vermeintlich bessere Geschäftsmodelle zur Verfügung stehen. Die noch zu gründende MOON NEW ERA MOVIES GmbH will sich um eine Neuverfilmung des Klassikers „Dinner for One“ bemühen.

„Wir kommen uns in der Coronakrise vor wie im Film“ sagt Holger Hutmacher, Eigentümer der MOON NEW ERA Hotels zu seinen Plänen. „Das Gastgewerbe ist anscheinend nicht kreditwürdig, andere geeignete Fördermaßnahmen sind nicht in Sicht, da müssen wir angemessen reagieren und uns selbst helfen“, führt Hutmacher weiter aus und rechtfertigt seine Idee vor allem vor sich selbst. Die MOON NEW ERA Hotels verfügen über ein funktionierendes Geschäftsmodell, erwerben und betreiben Traditionshotels in Nachfolgeregelung und können nach zwei Jahren am Markt Erfolge nachweisen. Trotzdem ist das Risiko groß, genauso wie viele andere Kollegenbetriebe befinden sich die mittelgroßen Hotels in der Unterstützungslücke. Zusammen mit jeder Menge Steine und der gesellschaftlichen Bedeutung des Gastgewerbe befinden sich in dieser Lücke fast 2,5 Millionen Beschäftigte und nahezu eine Viertelmillion Unternehmen. „Deshalb ist Mut in der Lücke gefragt“ ist sich Hutmacher sicher.

Der Unternehmer führt zu seinen Überlegungen weiter aus. „Die Hotellerie und das Gastgewerbe hat es in der Coronakrise endlich auf eine echte Führungsposition im Wirtschaftsstandort Deutschland geschafft, trotzdem prüfen wir der Branche den Rücken zuzukehren, ist es doch lediglich die Führungsrolle im Schadensausmaß aller vom Coronavirus betroffenen Wirtschaftszweige.“ Seine Entscheidung begründet Hutmacher weiter:  „Zuerst dachten wir, das erlassene Kontaktverbot würde alleine der Gesunderhaltung der Bevölkerung dienen, dann hat sich das Kontaktverbot mit Eigendynamik auch auf die Geschäftsbeziehungen zwischen Banken und Hotellerie ausgeweitet. Traurigerweise ist die Infektionskette des Coronavirus noch nicht durchbrochen, aber zumindest scheint die Soforthilfekette von Regierungszusagen unbürokratischer Hilfe bis hinunter zu den bedürftigen Unternehmen erfolgreich unterbrochen zu sein.“

„Das Gastgewerbe kann verlorene Umsätze nicht aufholen, Betten in Hotels und Stühle in Restaurants können auch bei später wieder guter Nachfrage nicht doppelt belegt werden. Deshalb müssen wir handeln“, so der Eigentümer der MOON NEW ERA Hotels entschlossen. „Hotellerie scheint für die Zukunft keine wichtige Rolle im Land zu spielen, aber Fernsehen geht immer.“ Mit einem Remake von „Dinner for One“ glauben die MOON NEW ERA Hotels an einen absoluten Erfolg für die Umstrukturierung Ihres Unternehmens.

„Wir haben uns das sehr genau überlegt“ führt Hutmacher weiter aus. „Filme machen ist bestimmt so einfach wie Hotellerie oder Gastronomie, das kann Jeder,“ ist sich Hutmacher sicher,  schließlich heißt ja auch ein Sprichwort, „wer nichts wird, wird Wirt“ und ergänzt dazu, „aber in der Coronakrise bleibt keiner Wirt so wie das aussieht“, das Schicksal wollen wir den MOON NEW ERA Hotels ersparen, deshalb erwägen wir diesen Weg aus der Krise um ein Exitszenario zu haben.

Mit „Dinner for One“ hätte man sich das perfekte erste Filmprojekt ausgesucht. Ein Dinner für einen Gast geht auch in Zeiten von Kontaktverbot und Isolation und auch Komparsen werden nicht benötigt. Bisher haben die MOON NEW ERA Hotels versucht alle Arbeitsplätze zu erhalten, dies wäre in diesem Konzept nicht mehr länger notwendig.

„So eine Umstrukturierung in der Krise ist kein Spaß“ gibt Holger Hutmacher zu, aber droht andererseits entschlossen an, diese Pläne in die Tat umzusetzen. „Wenn sich nicht schnell andere Unterstützungslösungen abzeichnen, müssen wir diesen Weg gehen, wir sind dann auch sicher, bestimmt 2,5 Millionen mehr Zuschauer als andere TV Formate zu bekommen, nämlich Kollegen, die nach der Krise immer noch auf dem Sofa sitzen“ fügt Hutmacher mit einem abschließenden Schmunzeln hinzu.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein ungewöhnliches tierisches Problem beschäftigt die Inhaberin eines Restaurants in Studen in der Schweiz. Ein großer Wels, der in dem betriebseigenen Teich lebt, dezimiert dort den Bestand an Zierenten. Dutzende Hobbyfischer versuchten bereits erfolglos ihr Glück.

Der niedersächsische Landtag wird sich mit der Zukunft des maroden, denkmalgeschützten Leuchtturms «Roter Sand» beschäftigen müssen. Eine Petition für den Erhalt des Denkmals in der Wesermündung erreichte mehr als 5.000 Stimmen - genug für eine Anhörung im Ausschuss. 

Beim Nachfüllen einer Tischlaterne mit Brennstoff ist in einem Restaurant in Jena eine Verpuffung entstanden, bei der drei Menschen teils schwer verletzt worden sind. Nach Angaben der Polizei stand auch der Außenbereich des Lokals kurzzeitig in Flammen.

Der Seniorchef des Hotel Eisvogel in Bad Gögging, Karl Zettl, ist für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Mit dem Preis würdigte die Jury Zettls langjähriges Engagement für den Tourismus in Niederbayern sowie seinen Beitrag zur positiven Entwicklung des Kurorts.

Wie kamen die mutmaßlichen Entführer in Kontakt mit der Familie Block? Diese Frage beschäftigt das Landgericht Hamburg derzeit im Prozess. Ein wichtiger Zeuge sagt dazu aus.

Schmeckt wie Fleisch, ist aber keins. Vegane Metzgereien bieten bundesweit pflanzliche Produkte an, die an Schnitzel oder Wurst erinnern - aber aus Weizen oder Erbsen sind. Ist das Kundentäuschung?

Das Ringen um die Genehmigung dauerte: Ende Oktober kann nun der Transport eines alten Bundeswehr-Airbus in den Serengeti-Park in Niedersachsen losgehen. Dort soll zum nächsten Sommer ein Restaurant entstehen.

Die voraussichtliche Menge der Weinernte in Deutschland im Jahr 2025 wird aktuell von zwei Institutionen unterschiedlich bewertet. Während das Statistische Bundesamt auf Basis einer Schätzung zum 20. September 2025 eine Steigerung prognostizierte, sieht das Deutsche Weininstitut die Ertragsmenge nun geringer.

In einem Hotel im Erfurter Stadtteil Daberstedt kam es in der Nacht zum Montag zu einem Einbruchsdiebstahl mit erheblichem Bargelderlös. Den Tätern gelang es, aus einem Tresor eine Summe von knapp 17.000 Euro in bar zu entwenden.

Die Kreisstelle München des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes lädt zur "Gastgeber-Olympiade" ein, um die Olympia-Bewerbung der Landeshauptstadt München öffentlichkeitswirksam zu unterstützen. Auf dem Wettkampfplan stehen Bierkrugstemmen, Breznformen und Kissen beziehen.