Ehemaliger BND-Chef Hanning will doch nicht im Block-Prozess aussagen

| War noch was…? War noch was…?

Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning, will nun doch nicht als Zeuge im Prozess um die Entführung der Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block aussagen.

Sein Anwalt habe dem Landgericht mitgeteilt, dass sein Mandant sich endgültig entschieden habe, von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch zu machen, und darum gebeten, seine Abladung zu verfügen, sagte eine Gerichtssprecherin. Hanning ist für kommenden Mittwoch als Zeuge geladen.

Hanning hatte vor zwei Wochen Aussage angekündigt 

Das Gericht habe den Schriftsatz seines Anwalts an die Verfahrensbeteiligten übermittelt, sagte die Sprecherin. Diese hätten jetzt Gelegenheit zur Stellungnahme. Anschließend werde entschieden, ob der Zeuge kurzfristig abgeladen wird. 

Vor gut zwei Wochen hatte Hanning sich noch anders geäußert: «Selbstverständlich werde ich aussagen und mich nicht auf mein Zeugnisverweigerungsrecht zurückziehen», hatte er der «Bild»-Zeitung gesagt. Wie es jetzt zu dem Sinneswandel kam, war zunächst unklar. Hannings Anwalt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. 

Es geht um Vorfall aus 2022

In dem aktuellen Prozess geht es um die Entführung der Block-Kinder in der Silvesternacht 2023/24 aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark zur Mutter nach Deutschland. Block ist angeklagt, diesen Auftrag nach einem jahrelangen Sorgerechtsstreit erteilt zu haben - sie bestreitet das.

Gut ein Jahr vor der Rückholaktion der Kinder soll es bereits einen gescheiterten Entführungsversuch gegeben haben. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte Mitte September mitgeteilt, dass sie wegen des Vorfalls im Jahr 2022 gegen August Hanning ermittelt. Die Ermittlungen dauern weiter an.

Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes und ein pensionierter Beamter des Landeskriminalamts (LKA) Hamburg sehen im Verdacht, als Verantwortliche einer Sicherheitsfirma einen Auftrag von Christina Block zur Kindesentziehung angenommen zu haben, wie die Behörde vor gut einem Monat mitteilte. Für den Auftrag sollen mehr als 100.000 Euro gezahlt worden sein. 

Diese beiden Beschuldigten gehören aber nicht zu den Angeklagten im aktuellen Block-Prozess. Hannings Verteidiger Kruse hatte dazu erklärt: «Die gegen ihn erhobenen falschen Vorwürfe weist mein Mandant entschieden zurück.» Es gilt die Unschuldsvermutung. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Mann fordert Alkohol und zeigt dabei dem Mitarbeiter eines Restaurants etwas Explosives. Diesen Vorgang bewerten die Ermittlungsbehörden jetzt als schwere räuberische Erpressung - mit Folgen.

Eine neue Umfrage beleuchtet den Umgang europäischer Ferienhausvermieter mit zurückgelassenen Lebensmitteln. Welche Produkte am häufigsten liegenbleiben und wie Gastgeber mit diesen Herausforderungen umgehen.

Die jüngsten Ergebnisse der Premier Inn-Schlafstudie zeigen auf, wie wichtig das Gefühl von Sicherheit für Hotelgäste ist und welche bizarren Übernachtungsorte noch Reiz ausüben.

Drei europäische Städte stehen im Fokus eines Angebots von Marriott Bonvoy zur Vorweihnachtszeit: Ausgewählte Hotels in Berlin, Hamburg und Wien bieten Gästen thematisch gestaltete Weihnachtssuiten an mit festlicher Dekoration an.

Großer Polizeieinsatz in Bielefeld: Ein Mann gerät im Restaurant in einen Streit und droht, einen Sprengsatz zu zünden. Dann greift die Polizei ein. Nun steht fest: Die Handgranate ist echt.

Macht ein kroatischer Brausehersteller Geschäft mit der Verknüpfung eines Getränks mit dem Namen Pippi Langstrumpf? Die Nachfahren von Astrid Lindgren finden schon. Der Produzent ist anderer Ansicht.

Mit vier Jahren Verzögerung nimmt ein ungewöhnliches Millionen-Projekt Fahrt auf: Ein ausgemusterter Bundeswehr-Airbus wird bei Nacht und Nebel vom Flughafen Hannover in den Serengeti-Park in der Südheide transportiert. Dort soll zum nächsten Sommer ein Restaurant entstehen.

Die Ermittlungen nach einem Tötungsdelikt in einem Gastronomiebetrieb in Rheinfelden führen zur Festnahme eines ehemaligen Angestellten. Ein Überblick über den aktuellen Stand der Untersuchungen.

Pippi Langstrumpf ist weltberühmt. In Kroatien ist ein Getränk nach dem starken Mädchen mit den abstehenden Zöpfen benannt – und zwar schon seit mehr als 50 Jahren. Nun beginnt ein Rechtsstreit.

Ein ungewöhnliches tierisches Problem beschäftigt die Inhaberin eines Restaurants in Studen in der Schweiz. Ein großer Wels, der in dem betriebseigenen Teich lebt, dezimiert dort den Bestand an Zierenten. Dutzende Hobbyfischer versuchten bereits erfolglos ihr Glück.