Ermittlungen gegen Statiker wegen Hoteleinsturz in Kröv

| War noch was…? War noch was…?

Rund zehn Monate nach dem Einsturz eines Hotels in Kröv mit zwei Toten ermittelt die Staatsanwaltschaft Trier gegen einen Statiker. Der Einsturz hätte nach Einschätzung eines Sachverständigen durch fachgerechte statische Maßnahmen verhindert werden können, teilte die Staatsanwaltschaft Trier mit.

In dem Hotel im Moselort Kröv war am 6. August 2024 spätabends ein komplettes Stockwerk in sich zusammengebrochen. Eine 64-jährige Frau und der 59 Jahre alte Hotelbetreiber starben. Sieben weitere Menschen waren über Stunden in den Trümmern gefangen. Bei der 24-stündigen Rettungsaktion waren rund 250 Einsatzkräfte dabei. Nach dem Einsturz folgten wochenlange Abrissarbeiten.

Ein Gutachten sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Ursache für den Einsturz «Materialversagen innerhalb einer durch die Aufstockung des Hotelgebäudes in den 1980er Jahren überlasteten Altbausubstanz» gewesen sei, hieß es. Demnach sollen damals verschiedene Vorgaben des Prüfstatikers nicht beachtet worden sein. Die Last der neuen Konstruktion sei für die alte Bausubstanz zu hoch gewesen und habe zu einer Überlastung der Struktur geführt, hieß es.

Die Konstruktion habe jahrelang funktioniert, bis tragende Holzbauteile durch Holzfäule nachgegeben hätten, schreibt die Staatsanwaltschaft zur Einschätzung des Sachverständigen. Dabei hätten sich auch erkennbare Risse gebildet. 

«Die Hotelbetreiber hatten daraufhin einen Statiker mit der Prüfung der Rissbildung beauftragt», hieß es in der Mitteilung. «Durch die unter Leitung des Statikers veranlassten Bauarbeiten sei das Gebäude in einen labilen Zustand geraten, der letztlich zum Einsturz geführt habe.» 

Fehlerhafte Einschätzung des Statikers?

Die Staatsanwaltschaft schreibt zum Gutachten: «Für einen Fachkundigen sei während der Bauarbeiten erkennbar gewesen, dass ein labiler Zustand des Gebäudes vorliege.» Die angeordneten Abstützmaßnahmen seien unzureichend gewesen. Auch der Hotelbetrieb sei wegen der falschen Einschätzung nicht eingestellt worden.

Gegen den Statiker, der mit der Beurteilung der Risse in der Giebelwand beauftragt worden war, ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, der fahrlässigen Körperverletzung und der fahrlässigen Baugefährdung. Der für den Umbau in den 1980er Jahren verantwortliche Architekt sei bereits verstorben, so dass gegen ihn nicht mehr ermittelt werden könne. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die 20. Benefiz Gala von McDonald's Deutschland zugunsten der Kinderhilfe Stiftung verzeichnete einen Rekordbetrag. Der Erlös kommt den Ronald McDonald Häusern und Oasen zugute, welche Familien schwer kranker Kinder nahe den Spezialkliniken beherbergen.

Ein Abend mit verheerendem Ende: In einem Lokal befindet sich statt Champagner MDMA in einer Flasche. Ein Mann stirbt nach dem Trinken. Nun kommt ein 46-Jähriger vor Gericht.

Bald soll sich entscheiden, ob der an Krebs erkrankte Alfons Schuhbeck zurück ins Gefängnis muss. Das Landgericht München hatte den Fernsehkoch und Gastronomen im Juli unter anderem wegen Insolvenzverschleppung, Betrugs und vorsätzlichen Bankrotts verurteilt.

Die Polizei in Siegburg sah sich am Montagmorgen mit einem ungewöhnlichen Fall konfrontiert, nachdem eine Zeugin an der Wahnbachtalstraße den Diebstahl von gebrauchtem Frittierfett aus einem Restaurantlager meldete. Sowohl der Transporter als auch die Ölfässer wurden als Beweismittel beschlagnahmt.

Er hatte auf Millionen aus dem Erbe seiner Mutter gehofft, doch der Brauerei-Spross wird wohl weiter leer ausgehen. Zu einem Berufungsverfahren im Erbschaftsstreit wird es jedenfalls nicht kommen.

Ein leichter Tritt - schon ist der Job weg. Eine Abmahnung ist nicht nötig. Das geht aus einem aktuellen Fall hervor. Hier war ein Arbeitnehmer in Rage geraten, weil der Chef ihm das Handy verbot.

Das Magazin Merian präsentiert in der aktuellen Ausgabe eine kuratierte Auswahl der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands für das Jahr 2025. Die Zusammenstellung beleuchtet sowohl Märkte mit jahrhundertealter Tradition als auch neue, teils unkonventionelle Adventserlebnisse.

Am späten Abend kam es in einem Burgerrestaurant im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel zu einer Schussabgabe, bei der ein Mitarbeiter schwer verletzt wurde. Der Täter ist laut Polizeiangaben vom Morgen weiterhin auf der Flucht.

Das Ermittlungsverfahren nach dem Hoteleinsturz in Kröv mit zwei Toten vom August 2024 zieht sich bis ins neue Jahr. Eine Einlassung des beschuldigten Statikers liege noch nicht vor, teilte die Staatsanwaltschaft Trier mit.

Ein Schwelbrand auf dem Flachdach des Cliff Hotels in Sellin erforderte den Einsatz mehrerer Freiwilliger Feuerwehren. Die Brandursache wird in den laufenden Dacharbeiten am Gebäude vermutet. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Klärung des genauen Hergangs aufgenommen, der Sachschaden wird auf etwa 15.000 Euro geschätzt.