Spitzenkoch Frank Heppner wehrt sich in einem Interview mit der "Bild" gegen die Vorwürfe, Teil einer "Reichsbürger"-Verschwörung gewesen zu sein. Ende März wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen (Tageskarte berichtete). Ursprünglich hatten die Ermittler den Verdacht, dass der Koch die "Reichsbürger" in ihrer geplanten Umsturzaktion rund um den Adeligen Heinrich XIII. Prinz Reuß unterstützen sollte.
Heppner erklärte, dass er Prinz Reuß nie getroffen habe, obwohl einige Anführer der "Reichsbürger" sein Restaurant in Kitzbühel besucht hätten. Heppner: "Für mich ging es darum, die Kantinenkonzepte in Bundeswehrkasernen neu zu gestalten. Ich nahm an, dass ich an der Überarbeitung der Speisepläne beteiligt sein sollte."
Laut seinem Anwalt wird Heppner in dem anstehenden Verfahren auf einen Freispruch hinarbeiten. Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt weiterhin gegen Prinz Reuß, Heppner und andere wegen des Verdachts der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, die darauf abzielte, das politische System in Deutschland zu stürzen.
Die groß angelegte Razzia im Dezember, bei der die mutmaßliche Verschwörergruppe aufgedeckt wurde, sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen (Tageskarte berichtete). 25 Hauptverdächtige, darunter auch Heppner, wurden festgenommen. Im Laufe der Ermittlungen gerieten weitere Verdächtige ins Visier, so dass sich die Zahl der Beschuldigten mittlerweile auf 63 erhöht hat.
Die Ermittler sind überzeugt, dass es innerhalb der Verschwörergruppe auch einen militärischen Arm gab, der Waffen beschaffen sollte. Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Waffen sichergestellt. Die Generalbundesanwaltschaft vermutet, dass die Beteiligten für den Erfolg ihres Umsturzplans auch den Tod von Menschen in Kauf genommen hätten.