Kemmerich ohne Mittagessen im Restaurant – «Sie werden hier nicht bedient»

| War noch was…? War noch was…?

«Sie werden hier nicht bedient» – Thüringens ehemaliger FDP-Chef und Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich scheiterte nach eigenen Angaben bei einem Gaststättenbesuch in Weimar. Mit dem Satz, den Kemmerich auf der Plattform X öffentlich machte, sei er quasi als unliebsamer Gast eingestuft worden. Er verließ demnach in Begleitung seines Sohnes das Lokal in der Klassikerstadt, wo er privat essen wollte. Kemmerich lebt seit Jahren mit seiner Familie in Weimar. Zunächst hatte das Nachrichtenmagazin «Focus» den Vorfall aufgegriffen. 

Kemmerich zeigte sich angesichts des indirekten Rauswurfs irritiert. Er habe nachgefragt, warum er nicht bedient werde, sagte er auf dpa-Anfrage. Die Antwort sei gewesen, weil er Thomas Kemmerich sei. Seine ehemalige und heutige politische Rolle habe bei dem Wortwechsel in der auch von vielen Touristen besuchten Gaststätte in der Weimarer Innenstadt keine Rolle gespielt. Kemmerich, der als Politiker vor allem nach seiner Wahl mit Stimmen der AfD zum Thüringer Ministerpräsidenten im Jahr 2020 umstritten ist, führte das Erlebnis dennoch auf sein politisches Wirken zurück. Es war das erste Mal, dass AfD-Stimmen in Deutschland den Ausschlag gaben.

Reaktionen auf Ministerpräsidentenwahl mit AfD-Hilfe 

«Nach der Ministerpräsidentenwahl ist mir das häufiger passiert», sagte der 60-Jährige. Die Wahl, die wegen der AfD-Stimmen von vielen Menschen als politischer Tabubruch bewertet wurde, spiele heute immer noch eine Rolle. Erst kürzlich sei er deshalb in Berlin von einer Passantin auf offener Straße kritisiert worden.

Auf X äußerte Kemmerich, es erschüttere ihn, dass man nicht mehr zu jeder Zeit und an jedem Ort sagen könne, «was man denkt und fühlt». Der Vorfall erinnere ihn an eine «wirklich dunkle Seite dieses Landes, dieser Gesellschaft.»

Kemmerich ist in diesem Jahr aus der FDP ausgetreten. Er schloss sich inzwischen dem von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry gegründeten «Team Freiheit» an. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die geplante Errichtung eines Low-Budget-Hotels mit 68 Zimmern in Königsbrunn bei Augsburg wird trotz massiver Ablehnung durch den Bauausschuss voraussichtlich realisiert. Das Landratsamt hat angekündigt, das gemeindliche Einvernehmen notfalls zu ersetzen und die Genehmigung gegen den Willen der Stadt zu erteilen.

Boxhandschuhe statt Grillzange: Im Deutschen Bratwurstmuseum liefern sich Thüringen und Franken einen Showdown im Streit um den ältesten Bratwurststand. Auch andernorts gibt es einen Wurst-Konflikt.

Nach der israelitischen Kultusgemeinde hat sich auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband von einem Aushang in einem Fürther Restaurant distanziert, in dem der Gastwirt «israelische Bürger» zeitweilig für nicht willkommen erklärte.

Bei der dritten Ausgabe der jährlichen Sammelaktion „Mission Aufräumen“ in Österreich hat McDonald’s über 3,2 Tonnen Müll zusammengetragen und dem Recycling zugeführt. An der Aktion beteiligten sich Gäste, Mitarbeiter und Franchisenehmer.

In einem Fürther Restaurant hängt einige Zeit lang ein Plakat, mit dem «israelische Bürger» dort für nicht willkommen erklärt werden. Dies sorgt für scharfen Protest.

In den frühen Morgenstunden am Epplesee in Rheinstetten kam es zu einem Vollbrand einer Strandgaststätte. Eine Anwohnerin alarmierte gegen 2:19 Uhr die Integrierte Leitstelle Karlsruhe, nachdem sie einen Feuerschein bemerkt hatte.

Nur eine Sorte Schweinswürstl auf dem Oktoberfest hat die Bestnote verdient - das ist das Ergebnis der diesjährigen Wiesn-Wurstprüfung. Weitere sieben Würste bewertete die Wurstprüfungskommission mit der Note 2 als gut.

Heftige Wortgefechte und gegenseitige Sticheleien: Am zwölften Tag des Prozesses um die Entführung zweier Block-Kinder aus Dänemark hat die Verteidigung den Vater Stephan Hensel viele Stunden zur langen Vorgeschichte des Sorgerechtsstreits befragt. 

Hollywood-Größe Ben Stiller mischt jetzt im Getränkemarkt mit. Der Schauspieler und Regisseur hat seine eigene Limonade auf den Markt gebracht, die sich als gesündere Alternative positioniert. Stiller's Soda wurde am Dienstag in Stiller's Heimatstadt New York City eingeführt. Das Produkt richtet sich gezielt an eine gesundheitsbewusste Zielgruppe.

Welche psychischen Folgen hatte die Entführung für die Block-Kinder? Der Vater schildert dazu seine Sicht. Heftige Vorwürfe aus dem langen Sorgerechtsstreit kommen dabei hoch - es wird emotional.