Der AfD-Politiker Jan Abicht hat mit seinen Äußerungen zur Rolle ausländischer Arbeitskräfte in der Gastronomie eine Kontroverse ausgelöst. Insbesondere seine Kommentare bezüglich des Servierens traditioneller Thüringer Gerichte haben bei anderen Parteien Empörung hervorgerufen.
Kontroverse um Thüringer Gastlichkeit
In einer Debatte im Thüringer Landtag zur Tourismusstrategie äußerte der AfD-Abgeordnete Jan Abicht seine Ansichten über die Authentizität regionaler Speisen. Nach seiner Aussage leidet die Erlebnisqualität, wenn traditionelle Gerichte wie das Thüringer Rostbrätel von Mitarbeitern serviert werden, denen er eine fehlende Verbindung zur regionalen Esskultur zuschreibt.
Der tourismuspolitische Sprecher seiner Fraktion, ein Bauingenieur aus Schmalkalden, bezeichnete den Einsatz ausländischer Fachkräfte in der Gastronomie als „integrationspolitisches Experiment“ und plädierte für eine heimatverbundene Tourismuspolitik mit deutschen Arbeitskräften. Er argumentierte, der Tourist schätze „Echtheit“ und lehne eine „künstlich hergestellte Diversität“ mehrheitlich ab.
Scharfe Kritik von Oppositionsparteien
Abichts Äußerungen stießen auf scharfe Ablehnung. Moritz Kalthoff von der SPD bezeichnete die Aussagen als „Rassismus in Reinkultur“. Er wies darauf hin, dass viele ausländische Mitarbeiter im Freistaat arbeiten und Steuern zahlen. Die Gastronomie in Thüringen sei ohne diese Arbeitskräfte kaum überlebensfähig.
Auch Andreas Bühl, Fraktionsvorsitzender der CDU, kritisierte die Haltung der AfD. Er erklärte, solche Äußerungen würden dringend benötigte Fachkräfte aus dem Land treiben und betonte, dass die Gastlichkeit in Thüringen gerade von ausländischen Mitarbeitern aufrechterhalten werde. Der CDU-Politiker warnte: „Wenn Sie Ihre Klöße nur noch von Deutschen serviert bekommen wollen, dann können Sie schon mal ein Diätprogramm anstreben.“
Die CDU-Fraktion betonte in den sozialen Medien, der Vorstoß sei „fremdenfeindlich, realitätsfern und gefährlich für unsere Wirtschaft“. Auch Andreas Schubert von der Linken äußerte, die Aussagen seien zum „Fremdschämen“.
Der DEHOGA in Thüringen bezeichnete die Äußerungen “ in einem Newsletter als „völlig inakzeptabel“.













