Bahntickets im Nahverkehr: Preise seit 2015 um 14 % gestiegen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Bahnfahren soll attraktiver werden und vor diesem Hintergrund standen die Ticketpreise für den Bahnfernverkehr in jüngster Zeit oft im Mittelpunkt der politischen Debatte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sind die Preise für Bahntickets im Fernverkehr seit 2015 nur leicht um 1,3 % gestiegen (November 2019 gegenüber November 2015). Bahntickets im Nahverkehr (DB-Regio-Produkte) sind dagegen im selben Zeitraum 14 % teurer geworden. Damit stiegen die Preise für Fahrten in Nahverkehrszügen noch stärker als die Fahrkartenpreise des Öffentlichen Personennahverkehrs insgesamt (Bus und Bahn in Verkehrsverbünden), die sich seit 2015 um 8,1 % verteuert haben. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt erhöhten sich im selben Zeitraum um 5,6 %.

Eine überdurchschnittliche Preissteigerung ist auch bei den Fernbus-Tickets feststellbar: Diese sind im Betrachtungszeitraum um 15,4 % gestiegen. Die Ticketpreise für Inlandsflüge haben sich gegenläufig entwickelt, sie sind seit November 2015 um 2,9 % günstiger geworden.

Immer mehr Menschen legen Fernstrecken mit der Bahn zurück

Ab 1. Januar 2020 wird ein Mehrwertsteuersatz von 7 % anstelle von 19 % für Bahnfahrkarten im Fernverkehr gelten. Die Gesetzesänderung als Teil des Klimapakets wurde von Bundestag und Bundesrat im Dezember verabschiedet. Die Deutsche Bahn AG gab bekannt, dass sie die Senkung des Mehrwertsteuersatzes direkt an die Kundinnen und Kunden weitergeben will. Als Effekt erwartet das Unternehmen jährlich fünf Millionen zusätzliche Reisende im Fernverkehr. Damit würde sich die Zunahme bei den Reisenden im Eisenbahnfernverkehr fortsetzen: Im Jahr 2018 nutzten fast 133 Millionen Fahrgäste den innerdeutschen Bahnfernverkehr, das waren fast 14 % mehr als im Jahr 2015 (fast 117 Millionen).

Fast 38 Milliarden Personenkilometer wurden 2018 im inländischen Bahnfernverkehr zurückgelegt und damit 18,2 % mehr als 2015. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 sind mehr als doppelt so viele Personenkilometer im Bahnfernverkehr erbracht worden als bei Inlandsflügen und im Busfernverkehr zusammen. Die mit Abstand meisten Personenkilometer wurden 2018 jedoch mit Bahnen und Bussen des ÖPNV zurückgelegt: 111 Milliarden Personenkilometer (fast 11,6 Milliarden Passagiere).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Hamburg arbeitete 2024 mehr als ein Drittel der Beschäftigten mindestens einmal pro Woche im Homeoffice – bundesweit der Spitzenwert. Wie schneiden andere Bundesländer ab?

Das Statistische Bundesamt hat anlässlich des Weltnudeltags am 25. Oktober aktuelle Daten zum Import und zur Produktion von Nudeln in Deutschland veröffentlicht. Demnach erreichten die Nudelimporte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.

Die Urlaubsplanung entpuppt sich für viele Eltern als Stressfaktor. Eine repräsentative Umfrage verdeutlicht die hohe mentale Belastung, die insbesondere Mütter tragen, und zeigt die größten Belastungsquellen auf.

Die wirtschaftliche Lage im deutschen Gastgewerbe verschärfte sich zum Ende des Sommers 2025 signifikant. Sowohl das Statistische Bundesamt für den August als auch die DATEV für den September dokumentierten einen klaren Abwärtstrend, der sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Beschäftigung niederschlägt.

Der DEHOGA hat ein Merkblatt veröffentlicht, das Gastronomiebetrieben Hilfestellung bei der Angebotserstellung für das Jahr 2026 bietet. Hintergrund ist die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen ab dem 1. Januar 2026. Endgültige rechtliche Klarheit wird erst Ende November/Mitte Dezember 2025 erwartet.

Eine Reihe großer Bierhersteller hebt die Preise an. Sechs der zehn meistgetrunkenen Biermarken in Deutschland sind nach einer Analyse des Getränkemarktfachmagazins «Inside» aktuell oder in den kommenden Monaten von Preiserhöhungen der Großbrauereien betroffen. Aktuell werden auch alkoholfreie Getränke teurer.

Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in Hotellerie und Gastronomie. Laut einem Blog-Post der DEHOGA Beratung kann der gezielte Einsatz von KI Arbeitsabläufe effizienter gestalten, die Teams entlasten und die Gästezufriedenheit steigern. Die Technologie bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich.

Das Hotel- und Gastgewerbe setzt zur Nachwuchssicherung verstärkt auf internationale Auszubildende. Eine aktuelle Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung zeigt, dass Auszubildende mit ausländischem Pass maßgeblich dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Branche zu mildern.

Atemwegserkrankungen setzen Beschäftigte besonders oft außer Gefecht, psychische Belastungen besonders lange. Doch sind Arbeitnehmer heute kränker als früher? Machen sie öfter blau? Oder gibt es andere Gründe?

Verträge auf Zeit können den beruflichen (Wieder-)Einstieg erleichtern, aber auch zur Belastungsprobe werden. Zwei Rechtsexpertinnen erklären, was bei Befristungen wichtig ist.