Betriebsrat darf Infos zu Stunden auch bei Vertrauensarbeitszeit fordern

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der Betriebsrat kann vom Arbeitgeber eine Übersicht über geleistete Stunden der Beschäftigten verlangen - auch wenn in dem Unternehmen Vertrauensarbeitszeiten gelten. Das zeigt ein Urteil des Landesarbeitsgerichts München, auf das der Bund-Verlag verweist.

Das Gericht verhandelte den Fall eines Unternehmens mit rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von denen viele im Außendienst arbeiten. Diese teilen sich dem Bund-Verlag zufolge ihre Arbeitszeit flexibel ein und müssen die geleisteten Stunden nicht beim Arbeitgeber erfassen.

Da der Betriebsrat überprüfen wollte, ob in dem Unternehmen das Arbeitsschutzgesetz eingehalten wird, forderte er beim Arbeitgeber eine Auskunft über die erbrachten Stunden. Das Unternehmen erklärte, über keine Informationen zu Arbeitszeiten zu verfügen und diese dem Betriebsrat somit auch nicht vorlegen zu können.

Arbeitgeber muss für Zeiterfassung sorgen

Da der Betriebsrat seiner Überwachungsaufgabe im Unternehmen nachgehen müsse, könne das Gremium Informationen zu Arbeitszeiten verlangen, urteilte das Gericht. Dazu zählten etwa Angaben zu Arbeitsbeginn und -ende oder geleisteten Stunden an Wochenenden und Feiertagen.

Dass im Falle von Vertrauensarbeitszeiten keine Erfassung nötig sei, sei ein weit verbreiteter Irrglaube, erklärt der Bund-Verlag. Zum Beispiel sei im Arbeitszeitgesetz geregelt, dass Überstunden dokumentiert werden müssen. Der Arbeitgeber müsse dafür sorgen, dass das auch bei Regelungen mit Vertrauensarbeitszeiten eingehalten wird.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Drinks nach Feierabend und witzige Memes in der Chatgruppe: Freundschaften auf der Arbeit sind für viele etwas Gutes. Trotzdem kann die Work-Life-Balance darunter leiden. Wie Sie Grenzen setzen.

Die Siegerinnen und Sieger der Bayerischen Jugendmeisterschaften 2024 in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen stehen fest. Den ersten Platz in der Mannschaftswertung holte sich die Städtische Berufsschule für Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe München.

Beim Blick in den Kalender traut man seinen Augen kaum: Plötzlich steht da Urlaub, obwohl man gar keinen beantragt hat. Was Vorgesetzte in Sachen Urlaub vorgeben dürfen und was nicht.

In Deutschland sind Arbeitszeugnisse für Bewerberinnen und Bewerber eine wichtige Referenz. Da wäre es schön, wenn das Dokument auch ordentlich aussieht. Was dürfen Beschäftigte erwarten?

Vor über 500 Jahren erließ Herzog Wilhelm IV. von Bayern das bekannte Reinheitsgebot für Bier. So lang sollten Sie Ihren Vorrat zwar besser nicht lagern. Doch eine Weile geht durchaus.

Wer vom Arbeitgeber eine Kündigung erhält, kann gerichtlich prüfen lassen, ob das Arbeitsverhältnis rechtmäßig beendet wurde. Wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie sich gegen eine Kündigung wehren wollen.

 

Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr nur verhalten aus, weil die Konjunktur weiter schwächelt. Immerhin läuft es bei den Lehrstellen etwas besser.

In wenigen Wochen startet die Fußball-EM in Deutschland. Die Vorfreude vieler Fußballfans steigt. Aber wie sieht es bei den Hoteliers und Gastronomen aus? Rechnen Deutschlands Gastgeber in der Zeit vom 14. Juni bis 14. Juli mit mehr Geschäft? Der DEHOGA bittet um ein Stimmungsbild, um Anfragen qualifiziert behandeln zu können.

Brot zählt hierzulande zu den Grundnahrungsmitteln. Allerdings mussten Verbraucherinnen und Verbraucher hierfür zuletzt tiefer in die Tasche greifen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stiegen die Preise für Brot und Brötchen von 2019 bis 2023 um satte 34,4 Prozent.

Die Beschäftigten im Thüringer Gastgewerbe bekommen mehr Geld. Die Entgelte steigen in drei Stufen bis zum Juli 2026 um insgesamt rund 18 Prozent. Das teilten die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Montag gemeinsam nach dem bereits in der ersten Verhandlungsrunde erzielten Tarifabschluss mit.