Corona-Krise: Schweizer Unternehmen erhalten bis zu 500.000 Franken ohne Prüfung

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Schweiz beschließt Sofortmaßnahmen, um Unternehmen zu retten, die unter den Folgen der Corona-Krise leiden. Zahlungsunfähige Firmen sollen schnellstmöglich mit Geld versorgt werden. „Alle, die finanzielle Probleme haben, kommen ab nächstem Donnerstag an Geld", sagte Finanzminister Ueli Maurer. Wer Geld brauche, solle zu seiner Hausbank gehen können und bis zu 500.000 Franken ohne weitere Prüfung erhalten.

Mit den Kreditbeträgen bis zu 500.000 Franken sollte, nach Ansicht des Bundesrats, 90 Prozent der von der Covid-19-Krankheit betroffenen Unternehmen im Land geholfen sein.

"Jeder bekommt diesen Monat seinen Lohn", sagte Bundesrat Maurer. Der Bundesrat habe dafür die Voraussetzungen geschaffen. Der Bund müsse für die Maßnahmen etwas mehr Schulden machen, so der Finanzminister. Die Verschuldung finde gegenüber dem Ausgleichsfonds statt. 

Der Bundesrat schreibt: „Betroffene Unternehmen sollen rasch und unkompliziert Kreditbeträge bis zu 10% des Umsatzes oder maximal 20 Mio. CHF erhalten. Dabei sollen Beträge bis zu 0,5 Millionen CHF von den Banken sofort ausbezahlt werden und vom Bund zu 100% garantiert werden. Darüber hinaus gehende Beträge sollen vom Bund zu 85% garantiert werden und eine kurze Bankprüfung voraussetzen. Die Kreditbeträge bis zu 0,5 Millionen CHF dürften über 90 Prozent der von COVID betroffenen Unternehmen abdecken. Der Bundesrat rechnet damit, dass über dieses Gefäß Überbrückungskredite im Umfang von bis zu 20 Milliarden CHF vom Bund garantiert werden und wird den Eidgenössischen Räten einen entsprechenden dringlichen Verpflichtungskredit beantragen. Dieser wird der Finanzdelegation der Eidgenössischen Räte in den nächsten Tagen zur Genehmigung vorgelegt werden. Die nötigen Eckpunkte werden in einer Notverordnung festgelegt, die Mitte nächste Woche verabschiedet und veröffentlicht wird. Fragen von Betroffenen zu Modalitäten der Einreichung dieser Gesuche können erst ab dann beantwortet werden.“

GastroSuisse, der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz, begrüsst die neuen Massnahmen und würdigt das entschlossene Handeln des Bundesrates zur Unterstützung der Wirtschaft und von gefährdeten Branchen, zu denen das Gastgewerbe mit seinen gegen 30'000 Betrieben und rund 260'000 Mitarbeitenden zählt. Positiv sind insbesondere diverse Verbesserungen bei der Kurzarbeit sowie die Direkthilfen an Selbständigerwerbende.

"Wir begrüssen die Massnahmen des Bundesrates", kommentiert GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer in einer ersten Reaktion die neuesten Entscheide. "Sie sind ein Lichtblick am Horizont und werden den vielen KMU im Gastgewerbe übers Erste hinweg helfen. Vor allem Kleinstunternehmer können auf rasche Liquidität hoffen, die sie bitter nötig haben."

Mit seinen Taten beweise der Bundesrat, so Casimir Platzer weiter, dass er verstanden habe, wie dringend die wirtschaftliche Soforthilfe sei. "Unsere Forderungen wurden erhört; wir zählen nun auf die versprochene Klarheit und auf eine unbürokratische, rasche Umsetzung."


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Angang Mai 2024 kämpften in der Yachthafenresidenz Hohe Düne anlässlich der 29. Landesjugendmeisterschaft 18 Auszubildende in den gastgewerblichen Grundberufen Koch, Restaurantfach und Hotelfach um die begehrten Fahrkarten zu den Deutschen Jugendmeisterschaften im Herbst.

Die Beschäftigten in Deutschland haben 2023 rund 1,3 Milliarden Überstunden gemacht. 775 Millionen dieser Stunden waren unbezahlt, wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums hervorgeht.

Mehr als 73 000 Azubi-Stellen konnten 2023 nicht besetzt werden. Auf der anderen Seite gingen tausende Interessenten leer aus. Im Lebensmittelhandwerk und im Hotel- und Gaststättengewerbe haben es Unternehmen besonders schwer.

Mit knapp 28,2 Mio. Übernachtungen verbuchte das Reiseland Deutschland den zweitstärksten Februar. Der gesamte Winter war mit 114 Millionen Übernachtungen der Winter mit der drittstärksten Nachfrage aller Zeiten im Deutschland-Tourismus.

Aus Rüben, Kokos-Blüten oder Rohr: Zucker kann aus verschiedenen Pflanzen gewonnen werden. Doch wie unterscheiden sich die verschiedenen Arten? Und ist brauner Zucker wirklich gesünder?

Ob Badeurlaub am Strand, Wanderurlaub in den Bergen oder ein Städtetrip – ohne Geld kommen Urlauber in der Regel nicht weit. Doch das Abheben am Geldautomaten kann die Urlaubslaune verderben, denn je nach Reiseziel fallen bis zu 24 Prozent Gebühren an.

Die Corona-Überbrückungshilfen haben in Bayern vor allem viele kleine Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten erreicht. Das meiste Geld bekamen Unternehmen aus dem Gastro- und Hotelgewerbe.

Drinks nach Feierabend und witzige Memes in der Chatgruppe: Freundschaften auf der Arbeit sind für viele etwas Gutes. Trotzdem kann die Work-Life-Balance darunter leiden. Wie Sie Grenzen setzen.

Die Siegerinnen und Sieger der Bayerischen Jugendmeisterschaften 2024 in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen stehen fest. Den ersten Platz in der Mannschaftswertung holte sich die Städtische Berufsschule für Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe München.

Beim Blick in den Kalender traut man seinen Augen kaum: Plötzlich steht da Urlaub, obwohl man gar keinen beantragt hat. Was Vorgesetzte in Sachen Urlaub vorgeben dürfen und was nicht.