Corona-Sperrzone: Was Italien-Reisende jetzt wissen müssen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Große Teile Norditaliens sind wegen des neuen Coronavirus Sars-CoV-2 jetzt Sperrzone. Betroffen sind unter anderem Mailand, Venedig, Parma und Rimini an der Adria, nicht aber Südtirol. Das wirft die Reisepläne vieler Deutscher durcheinander.

Eine Pauschalreise in das betroffene Gebiet könne kostenlos storniert werden, erklärt der Reiserechtsexperte Prof. Ernst Führich aus Kempten. Es liege ein unvermeidbarer, außergewöhnlicher Umstand vor. «Der Veranstalter muss das Geld binnen 14 Tagen zurückzahlen.»

Auch Hotelbuchungen lassen sich umsonst stornieren

Norditalien ist allerdings nicht unbedingt ein Pauschalreiseziel, viele buchen ihren Urlaub individuell. Doch auch diese Reisenden haben gute Karten: «Auch eine Hotelbuchung lässt sich bei einer behördlichen Einreisesperre kostenlos stornieren, weil die Unterkunft gar nicht mehr erreichbar ist», erläutert Führich. Das gelte auch im italienischen Recht. «Der Vertrag kann wegen "Unmöglichkeit" objektiv von niemandem erfüllt werden.»

Wer auf einem deutschsprachigen Hotelportal im Internet gebucht hat, für den gelte ohnehin deutsches Recht, erklärt der Jurist. Dann wenden sich Urlauber an den Vermittler - also das Portal - und pochen auf eine gebührenfreie Stornierung des Aufenthalts. Im Streitfall kann am Wohnsitzgericht des Verbrauchers geklagt werden.

Betroffene Region meiden

Das Auswärtige Amt (AA) rät aktuell ohnehin von Reisen in die zur Sperrzone erklärten Regionen ab. Darüber hinaus wird «von nicht erforderlichen» Reisen in die autonome Provinz Bozen-Südtirol in der Region Trentino-Südtirol abgeraten.

Nach wie vor kommen deutsche Urlauber jedoch aus der Sperrzone raus: Die Rückkehr an einen Wohnort sowohl innerhalb als auch außerhalb wie die Ausreise dazu nach Deutschland ist laut AA weiterhin möglich.

Sommerurlaub stornieren und neu buchen?

Die Sperrzone in Norditalien gilt vorerst bis 3. April und damit kurz vor Ostern, sie kann aber noch verlängert werden. Was sollten  Urlauber tun, die einen Urlaub mit Zeitraum nach Ablauf der Frist gebucht haben? «Die sollten abwarten», rät Führich. «Hier kann ich die Reise nicht einfach kostenlos stornieren.»

Im Vorteil sind Urlauber, wenn sie Unterkünfte mit kostenloser Storno-Option etwa bis einen Tag vor Abreise gebucht haben. Das bieten viele Hotelportale, der Preis ist dann etwas teurer. «In diesem Fall würde ich stornieren und schauen, wie sich die Preise entwickeln», empfiehlt der Reiserechtler. Neu buchen sollte man nur mit einer großzügigen Stornierungsmöglichkeit.

Laut Führich ist es weiterhin möglich, mit dem Auto durch die Sperrzone zu fahren, etwa auf dem Weg in die Toskana. «Sie müssen bei der Kontrolle plausibel machen, dass Sie auf Durchreise sind.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Über Sinn und Zweck der Zeitumstellung wird wohl seit Bestehen gestritten. Trotz vieler Kritiker und negativer Umfragen bleibt es aber vorerst dabei. Oder kann ein Vorstoß aus dem Süden etwas ändern?

Rheinland-Pfalz ist in der Gunst der Touristen weiter gestiegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl der Gäste von Januar bis August 2025 auf knapp sechs Millionen. Im Ahrtal wirkt jedoch die Flutkatastrophe nach.

In Hamburg arbeitete 2024 mehr als ein Drittel der Beschäftigten mindestens einmal pro Woche im Homeoffice – bundesweit der Spitzenwert. Wie schneiden andere Bundesländer ab?

Das Statistische Bundesamt hat anlässlich des Weltnudeltags am 25. Oktober aktuelle Daten zum Import und zur Produktion von Nudeln in Deutschland veröffentlicht. Demnach erreichten die Nudelimporte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.

Die Urlaubsplanung entpuppt sich für viele Eltern als Stressfaktor. Eine repräsentative Umfrage verdeutlicht die hohe mentale Belastung, die insbesondere Mütter tragen, und zeigt die größten Belastungsquellen auf.

Die wirtschaftliche Lage im deutschen Gastgewerbe verschärfte sich zum Ende des Sommers 2025 signifikant. Sowohl das Statistische Bundesamt für den August als auch die DATEV für den September dokumentierten einen klaren Abwärtstrend, der sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Beschäftigung niederschlägt.

Der DEHOGA hat ein Merkblatt veröffentlicht, das Gastronomiebetrieben Hilfestellung bei der Angebotserstellung für das Jahr 2026 bietet. Hintergrund ist die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen ab dem 1. Januar 2026. Endgültige rechtliche Klarheit wird erst Ende November/Mitte Dezember 2025 erwartet.

Eine Reihe großer Bierhersteller hebt die Preise an. Sechs der zehn meistgetrunkenen Biermarken in Deutschland sind nach einer Analyse des Getränkemarktfachmagazins «Inside» aktuell oder in den kommenden Monaten von Preiserhöhungen der Großbrauereien betroffen. Aktuell werden auch alkoholfreie Getränke teurer.

Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in Hotellerie und Gastronomie. Laut einem Blog-Post der DEHOGA Beratung kann der gezielte Einsatz von KI Arbeitsabläufe effizienter gestalten, die Teams entlasten und die Gästezufriedenheit steigern. Die Technologie bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich.

Das Hotel- und Gastgewerbe setzt zur Nachwuchssicherung verstärkt auf internationale Auszubildende. Eine aktuelle Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung zeigt, dass Auszubildende mit ausländischem Pass maßgeblich dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Branche zu mildern.