Das Jahresende im Job: Warum Rituale im Team wichtig sind

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Eigentlich wünschen sich alle zum Jahresausklang eine ruhige und besinnliche Zeit. Doch neben dem Geschenkestress stehen plötzlich auch noch alle möglichen Advents- und Weihnachtsfeiern an. Kitafest, Schulsingen, Vereinswichteln und dann auch noch die traditionelle Dezember-Feier im Betrieb. Es ist aber trotzdem hilfreich, sich auf die Jahresendrituale im Job einzulassen.

Weihnachtsfeiern haben für Menschen vor allem einen symbolischen Charakter, sagt der Führungskräfte-Coach Markus Jotzo. In der Vorweihnachtszeit gehe es um Liebe und Gemütlichkeit. Diese Wärme sollte auch in Unternehmen aufgegriffen werden. Ohne ein geselliges Beisammensein sei der Stress in den Wochen bis zum Jahresende umso größer. Dem Coach zufolge ist die jährliche Weihnachtsfeier das Minimum an Teambuilding-Maßnahmen.

Weihnachtsfeiern fördern Verbundenheit

Fühlen sich alle im Betrieb oder Unternehmen wohl, ist nicht nur die gegenseitige Unterstützung im Job größer. Ein freundliches kollegiales Arbeitsklima führt dazu auch, dass Menschen Freude statt Bauchschmerzen empfinden, wenn sie zur Arbeit gehen. Spaß fördert also das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Und den sollen Rituale zum Jahresende bringen. Wie Maike Sauermann, die beim Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung in Konstanz im Team Maßnahmen tätig ist, sagt: «Weihnachtsfeiern sind der perfekte Anlass, gemeinsam den Blick auf das vergangene Jahr zu richten und gemeinsam zu feiern.» Durch das kollektive Reflektieren entstehe Verbundenheit.

Und auch Unternehmen selbst können von Vorweihnachtsevents profitieren. «Das soziale Miteinander hilft auch dem Business», sagt Markus Jotzo. Viele Führungskräfte würden das soziale Miteinander unterschätzen. Ein gutes Teamklima trägt aber nicht zuletzt dazu dabei, dass Beschäftigte motivierter bei der Arbeit sind und im Endeffekt mehr leisten.

Sportlich oder gemütlich? Alle Typen berücksichtigen

Bleibt die Frage, wie Teams ein gutes Setting finden, damit alle das Jahresend-Event auch genießen können. «Jeder Menschentyp sollte berücksichtigt werden», sagt Maike Sauermann. Am besten gelingt das, wenn das Team selbst entscheidet.

Vielleicht findet die Weihnachtsfeier sportlich beim Klettern statt, gediegen beim Italiener oder etwa zwanglos bei jemandem zu Hause. Soll es ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt sein, muss man allerdings damit rechnen, dass sich eine große Gruppe irgendwann verläuft und in kleinere Grüppchen zerfällt.

Damit sich möglichst alle wohlfühlen, klärt man im Team am besten schon vor dem Event Fragen wie: Sind Partnerinnen und Partner auch willkommen? «Anbieten, zur Diskussion stellen und ausprobieren», rät Jotzo. Je zwangloser es zugeht, desto eher profitiert das Teamklima. Und: Nicht alle haben Lust darauf, nach der Arbeit noch stundenlang gesellig zu sein. Adere müssen familiären Verpflichtungen nachkommen. Auch darauf sollte Rücksicht genommen werden.

Teambuilding sollte regelmäßig stattfinden

Wo keine feuchtfröhlichen Exzesse gewünscht sind, kann es helfen, die Dauer der Feier vorab zu beschränken, rät Jotzo. Auch verschiedene Programmpunkte, etwa Reden, Video-Beiträge oder gemeinsame Spiele, tragen dazu bei, das Trinken eher in den Hintergrund rückt, sagt Sauermann.

Markus Jotzo rät ohnehin, statt Schnaps besser von vornherein nur Bier und Wein anzubieten. Blickt jemand dennoch zu tief ins Glas, sollte am besten ein vertrauter Kollege oder eine Kollegin freundlich eingreifen. Dazu könne auch die Führungskraft den Anstoß geben.

Allzu hohe Erwartungen sollten aber weder Führungskräfte noch das Team an die gemeinsamen Events zu Jahresende haben. Hängt der Teamsegen schief, lässt sich das wohl kaum mit einem Ausflug zum Glühweinstand lösen. Jotzo empfiehlt Teambuilding ganzjährlich zum Thema zu machen. Ein Teambeauftragter könne dafür etwa alle drei Monate ein optionales geselliges Beisammensein organisieren. Ganz egal, ob Bowling-Bahn oder Afterwork-Drinks. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Am 11.11. ist es so weit: Die närrische Jahreszeit beginnt. In Köln, Düsseldorf und Mainz wird dann wieder intensiv gefeiert. Eine Studie zeigt: Das jecke Treiben macht auch der Wirtschaft Freude.

Eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses ist nicht wirksam, wenn sie lediglich per WhatsApp verschickt wird. Obwohl der Messengerdienst oft für die interne Kommunikation in Unternehmen genutzt wird, genügt er nicht den gesetzlichen Anforderungen für die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses.

In der deutschen Wirtschaft besteht angesichts einer verbesserten Stimmung in den Führungsetagen der Unternehmen weiter Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung. Im Oktober stieg das Ifo-Geschäftsklima um 0,7 Punkte auf 88,4 Punkte.

Die einen bleiben für die Karriere, die anderen gehen für den Aufstieg. Beide Wege können eine kluge Entscheidung sein – und beide bringen auch Risiken mit sich. Wann ist der Wechsel die bessere Wahl? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten. 

Die Bürgerinnen und Bürger in München haben in einem Bürgerentscheid mit deutlicher Mehrheit für eine Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele der Jahre 2036, 2040 oder 2044 votiert. Mit einem vorläufigen Endergebnis von 66,4 Prozent der Stimmen unterstützte eine klare Zwei-Drittel-Mehrheit die Initiative.

Der Arbeitsmarkt braucht Fachkräfte und bei Frauen schlummern Potenziale. Eine Maßnahme der Bundesregierung wäre nach wissenschaftlicher Einschätzung aber vor allem auf Männer gerichtet.

Die Mehrheit der Deutschen bezahlt nicht mehr bar. Eine aktuelle Studie enthüllt die Präferenzen an der Kasse und zeigt ein gesteigertes Interesse an unabhängigen, europäischen Bezahlsystemen.

Der Siegeszug der Teigtasche um die Welt brachte viele Namen hervor. Jede Region hat ihre eigenen Varianten - doch nicht immer ist klar, was sich hinter den Namen verbirgt. Ein kleiner Überblick.

Über Sinn und Zweck der Zeitumstellung wird wohl seit Bestehen gestritten. Trotz vieler Kritiker und negativer Umfragen bleibt es aber vorerst dabei. Oder kann ein Vorstoß aus dem Süden etwas ändern?

Rheinland-Pfalz ist in der Gunst der Touristen weiter gestiegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl der Gäste von Januar bis August 2025 auf knapp sechs Millionen. Im Ahrtal wirkt jedoch die Flutkatastrophe nach.