Deutlich mehr Lohn für Beschäftigte im Gastgewerbe in Bayern

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die 340 000 Beschäftigten in bayerischen Hotels und Gaststätten bekommen ab April deutlich mehr Geld. Wie die Gewerkschaft NGG und der Hotel- und Gaststättenverband am Mittwoch mitteilten, steigen die Löhne nach dem neuen Tarifvertrag ab April für alle Berufsgruppen um 7,0 Prozent. Im Januar 2023 werden sie dann um 3,5 Prozent und im April 2023 um weitere 5,0 Prozent erhöht.

«Dadurch erhöht sich der aktuelle Bruttolohn von 2254 Euro zum 1. April 2023 um monatlich 367 Euro für eine ausgelernte Köchin oder einen ausgelernten Hotelfachmann», teilte die Gewerkschaft mit. In der untersten Lohngruppe steigen die Stundenlöhne in vier Stufen auf 12,60 Euro. Die Ausbildungsvergütungen werden ab August erhöht, für Azubis im ersten Ausbildungsjahr von 795 auf 1000 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr auf 1100 und im dritten auf 1200 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren.

Der Gewerkschaftsvorsitzende und Verhandlungsführer Mustafa Öz sagte: «Wir haben eine Lohnerhöhung im Gastgewerbe durchsetzen können, die für die Branche einmalig ist.» Dehoga-Landesverbandspräsidentin Angela Inselkammer sagte: «Der für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber gleichermaßen gute Abschluss berücksichtigt die schwierige Balance zwischen einem erhöhten Entgelt und dem wirtschaftlich überhaupt Möglichen.»

«In den allermeisten Fällen dürften die Tariferhöhungen nur über Preisanpassungen möglich sein», sagte Dehoga-Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. Viele Gastbetriebe hätten zwar bereits deutlich übertariflich entlohnt. Aber die Branche sei besonders personalintensiv. Die Erhöhung des Mindestlohns, der neue Tarifvertrag, steigende Energiekosten und die Folgen der Corona-Pandemie belasten das Gastgewerbe. (dpa)

Der Tarifabschluss in Bayern auf einen Blick:

  • Nachdem fast zwei Jahre das Entgelt gleich geblieben ist, wird dieses nunmehr vom 01.04.2022 bis 31.12.2022 um 7 Prozent, vom 01.01.2023 bis 31.03.2023 um 3,5 Prozent und vom 01.04.2023 bis 31.03.2024 um weitere 5 Prozent erhöht. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 2 Jahren.
     
  • In der untersten Tarifgruppe wurde hinsichtlich des zu erwartenden Mindestlohnes ebenfalls ab 01.04.2022 ein Stundenentgelt von 12,00 Euro vereinbart. Dieses wird ab 01.10.2022 auf 12,15 Euro, ab 01.01.2023 auf 12,30 Euro und ab 01.04.2023 auf 12,60 Euro erhöht.
     
  • Die Ausbildungsvergütungen wurden ab 01.08.2022 bis 31.03.2024 im ersten Ausbildungsjahr auf 1.000 Euro, im 2. Ausbildungsjahr auf 1.100 Euro und im 3. Ausbildungsjahr auf 1.200 Euro erhöht.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Büro, auf der Bühne oder an der Maschine: Macht das einen Unterschied, wenn Medikamente die Leistungsfähigkeit einschränken? Und was passiert, wenn ein Fehler passiert? Fragen und Antworten.

Die anstehende Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro pro Stunde zum 1. Januar 2026 hat für das Gastgewerbe die größten Auswirkungen. Das geht aus einer neuen Studie des ifo Instituts hervor. Die Branche weist die höchste Betroffenheit auf und plant entsprechende Reaktionen auf den signifikanten Lohnkostenanstieg.

Kinder weltweit essen immer mehr hochverarbeitete Lebensmittel – mit gefährlichen Folgen für Gesundheit, Wachstum und Psyche. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Unicef-Analyse, die zusammenfasst, wie sehr sogenannte ultra-verarbeitete Produkte (UPFs) den Alltag von Kindern und Jugendlichen bestimmen.

Fit Reisen das Suchverhalten in den 200 größten deutschen Städten untersucht, um die tatsächliche Nachfrage nach Wellnessangeboten zu analysieren. Die Auswertung zeigt, dass dabei die Nähe zu Angeboten, regionale Gegebenheiten und das Einkommen entscheidend sind.

Eigentlich gibt es Kinderkrankentage nur bis das Kind zwölf Jahre alt ist. Wann Eltern trotzdem bezahlt zu Hause bleiben dürfen – und warum der Arbeitsvertrag zum Stolperstein werden kann.

Zum 1. Januar steigt der Mindestlohn um 1,08 Euro - 22 Prozent der direkt betroffenen Unternehmen wollen daher Jobs streichen. Eine Umfrage des Ifo zeigt, wo besonders oft Mindestlohn gezahlt wird.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte aktuelle Zahlen zur Herstellung und zum Außenhandel von kakaohaltigen Schokoladenerzeugnissen für das Jahr 2024. Obwohl die Produktion im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist, zeigt sich im Fünf-Jahres-Vergleich eine deutliche Steigerung.

Dienstpläne können eine komplexe Angelegenheit sein - und führen nicht selten zu Streit. Wer seine Rechte kennt, kann Probleme mit dem Arbeitgeber oder dem Team besser lösen. Ein Überblick.

Darf ein Chef verlangen, dass eine Kündigung zunächst geheim bleibt? Eine Fachanwältin erklärt, wann Beschäftigte tatsächlich zur Verschwiegenheit verpflichtet sind.

Der europäische Dachverband des Gastgewerbes, HOTREC, hat eine Studie veröffentlicht, die die Auswirkungen der Besteuerung auf den Gastgewerbesektor in den 27 EU-Mitgliedsstaaten analysiert. Die Untersuchung stellt fest, dass selbst scheinbar geringfügige Mehrwertsteueränderungen erhebliche wirtschaftliche Verluste in der Branche auslösen können.