Europäer trinken weltweit am meisten Alkohol

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Menschen in Europa trinken nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch immer viel zu viel Alkohol. Trotz alarmierender Statistiken hätten nur 12 von 53 Ländern der WHO-Region Europa entschiedene Fortschritte gemacht, um das Ziel einer Verringerung des Alkoholkonsums um 10 Prozent bis 2025 im Vergleich zum Jahr 2010 zu erreichen, warnte das in Kopenhagen ansässige WHO-Regionalbüro.

Dass sich die Region insgesamt auf dem Weg zum Erreichen dieses Ziels befinde, liege in erster Linie daran, dass in einigen bevölkerungsreichen Ländern wie Russland, der Türkei und der Ukraine deutlich weniger getrunken werde. In EU-Ländern habe es dagegen seit mehr als einem Jahrzehnt keine wesentlichen Veränderungen in dieser Hinsicht gegeben.

Europäer trinken weltweit am meisten

Wie aus dem jüngsten globalen Statusbericht der WHO zum Thema Alkohol hervorgeht, konsumierten die Menschen in Europa im Alter von über 15 Jahren im Vergleichsjahr 2019 pro Kopf 9,2 Liter reinen Alkohol - deutlich mehr als der weltweite Durchschnitt (5,5 Liter). Sieben der zehn Länder der Erde mit dem höchsten Konsum befinden sich demnach in der EU, darunter Deutschland mit einem Wert von 12,2 Litern Reinalkohol.

«Die Europäische Region hält weiterhin den nicht beneidenswerten Rekord für den höchsten Alkoholkonsum und damit verbundene Schäden weltweit sowie für die geringste Zahl an Abstinenzlern», monierte Gauden Galea, ein Sonderberater von WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Alkohol könne nicht nur verheerend für Gesundheit und Wohlbefinden des Trinkers selbst sein, sondern in Form etwa von häuslicher Gewalt und Familienzerrüttungen auch für dessen Umfeld. Die Länder müssten die Umsetzung von Maßnahmen zur Verringerung des Konsums mit Nachdruck vorantreiben.

Männer trinken viel mehr als Frauen

Nach Angaben der WHO Europa tranken Männer in der Region mit 14,9 Litern fast viermal so viel wie Frauen (4,0 Liter). Schätzungsweise jeder zehnte Erwachsene habe Alkoholprobleme, fast jeder zwanzigste sei alkoholabhängig.

Die WHO zählt insgesamt 53 Länder zur Region Europa. Dazu gehören neben den 27 EU-Ländern auch zahlreiche Staaten, die weiter östlich liegen bis nach Zentralasien. Jeden Tag sterben nach WHO-Angaben rund 2200 Menschen in dieser Region an alkoholbedingten Ursachen - so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Bürgerinnen und Bürger in München haben in einem Bürgerentscheid mit deutlicher Mehrheit für eine Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele der Jahre 2036, 2040 oder 2044 votiert. Mit einem vorläufigen Endergebnis von 66,4 Prozent der Stimmen unterstützte eine klare Zwei-Drittel-Mehrheit die Initiative.

Der Arbeitsmarkt braucht Fachkräfte und bei Frauen schlummern Potenziale. Eine Maßnahme der Bundesregierung wäre nach wissenschaftlicher Einschätzung aber vor allem auf Männer gerichtet.

Die Mehrheit der Deutschen bezahlt nicht mehr bar. Eine aktuelle Studie enthüllt die Präferenzen an der Kasse und zeigt ein gesteigertes Interesse an unabhängigen, europäischen Bezahlsystemen.

Der Siegeszug der Teigtasche um die Welt brachte viele Namen hervor. Jede Region hat ihre eigenen Varianten - doch nicht immer ist klar, was sich hinter den Namen verbirgt. Ein kleiner Überblick.

Über Sinn und Zweck der Zeitumstellung wird wohl seit Bestehen gestritten. Trotz vieler Kritiker und negativer Umfragen bleibt es aber vorerst dabei. Oder kann ein Vorstoß aus dem Süden etwas ändern?

Rheinland-Pfalz ist in der Gunst der Touristen weiter gestiegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl der Gäste von Januar bis August 2025 auf knapp sechs Millionen. Im Ahrtal wirkt jedoch die Flutkatastrophe nach.

In Hamburg arbeitete 2024 mehr als ein Drittel der Beschäftigten mindestens einmal pro Woche im Homeoffice – bundesweit der Spitzenwert. Wie schneiden andere Bundesländer ab?

Das Statistische Bundesamt hat anlässlich des Weltnudeltags am 25. Oktober aktuelle Daten zum Import und zur Produktion von Nudeln in Deutschland veröffentlicht. Demnach erreichten die Nudelimporte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.

Die Urlaubsplanung entpuppt sich für viele Eltern als Stressfaktor. Eine repräsentative Umfrage verdeutlicht die hohe mentale Belastung, die insbesondere Mütter tragen, und zeigt die größten Belastungsquellen auf.

Die wirtschaftliche Lage im deutschen Gastgewerbe verschärfte sich zum Ende des Sommers 2025 signifikant. Sowohl das Statistische Bundesamt für den August als auch die DATEV für den September dokumentierten einen klaren Abwärtstrend, der sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Beschäftigung niederschlägt.