Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Februar trotz Corona-Beschränkungen aufgehellt. Verglichen mit dem Vormonat stieg das Ifo-Geschäftsklima um 2,1 Punkte auf 92,4 Zähler, wie das Ifo-Institut am Montag in München mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Oktober. Analysten hatten zwar mit einer Verbesserung gerechnet, allerdings nur mit einer geringfügigen auf 90,5 Punkte.
«Die deutsche Wirtschaft zeigt sich trotz Lockdown robust, vor allem wegen der starken Industriekonjunktur», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Situation. Die Unternehmen bewerteten sowohl ihre momentane Lage besser als auch die Zukunftsaussichten. Das Geschäftsklima stieg in allen betrachteten Wirtschaftssektoren an. Selbst in dem von den Corona-Beschränkungen stark getroffenen Handel besserte es sich etwas.
In der Industrie, die durch den Lockdown wesentlich weniger stark betroffen ist als der Handel und die Dienstleister, stieg das Geschäftsklima sogar auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Im Dienstleistungsbereich bleibt die Situation im Gastgewerbe laut Ifo-Institut schwierig. In der Tourismusbranche habe sich jedoch erstmals wieder vorsichtiger Optimismus mit Blick auf die Urlaubssaison gezeigt. In der Bauwirtschaft belastete die zuletzt kalte Witterung.
«Das war eine deutlich positive Überraschung», sagte Uwe Burkert, Chefökonom der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Offensichtlich schauten die Unternehmen durch die Risiken einer dritten Corona-Welle hindurch.
Ähnlich äußerte sich Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Die Unternehmen schnupperten Frühlingsluft. Offenbar erwarteten die Firmen, dass sich die Pandemie mit den höheren Temperaturen zurückziehe und die Politik den Lockdown zumindest ab Ende März lockern könnte. Hauptrisiko sei eine dritte Corona-Welle.