Keine Einreise wegen Coronavirus: Das müssen Flugreisende wissen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Israel lässt deutsche Reisende wegen des neuartigen Coronavirus nicht mehr ins Land - außer sie begeben sich nach der Ankunft in eine 14-tägige Quarantäne. Diese Vorgabe bedeutet de facto ein Einreiseverbot und macht einen Urlaub unmöglich.

Bei einem behördlichen Einreiseverbot liege ein Fall von höherer Gewalt vor, erklärt der Reiserechtsexperte Ernst Führich aus Kempten. Es handele sich um einen unvermeidbaren, außergewöhnlichen Umstand. Sowohl eine Pauschalreise als auch ein einzelner Flug ließen sich kostenfrei stornieren. Schadenersatz oder Ausgleichszahlungen nach der EU-Fluggastrechteverordnung seien aber ausgeschlossen.

Weil Israel die Einreise bei fehlendem Quarantänenachweis verweigere, müsse die Fluggesellschaft einem Passagier schon am Abflughafen in  Deutschland den Zutritt zum Flugzeug verweigern, ergänzt der Rechtsanwalt Paul Degott aus Hannover. Die Beförderung kann somit nicht stattfinden. Der Experte für Reiserecht kommt ebenfalls zu dem Schluss: Flugpassagiere bekommen das Geld für ihr Ticket zurück.

Fluggesellschaften streichen Flüge

Lufthansa streicht als Folge der Einreisebeschränkungen ab 8. März alle Israel-Flüge nach Tel Aviv und Eilat für die kommenden drei Wochen, wie die Fluggesellschaft am Donnerstag mitteilte. Das gilt auch für Flüge von Swiss und Austrian Airlines. Die Lufthansa Group sehe sich zu dieser Einstellung aus wirtschaftlichen und operativen Gründen gezwungen, da viele Passagiere nicht mehr zur Einreise berechtigt seien, heißt es in der Mitteilung.

Easyjet rät Passagieren, sicherzustellen, dass sie die neuen Anforderungen erfüllen können. Das Flugprogramm von und nach Israel bleibe unberührt.

Die neuen Einreisebestimmungen für Israel

Die Einreise unter anderem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist für nicht-israelische Staatsangehörige grundsätzlich ab dem 6. März nicht mehr möglich, informiert das Auswärtige Amt in seinem Reise- und Sicherheitshinweis für Israel.

Ankommenden Passagieren werde die Einreise verweigert, falls sie keine Möglichkeit häuslicher Quarantäne in Israel für 14 Tage nachweisen können, erläutert das Staatliche Israelische Verkehrsbüro. Die Isolierung dürfe kein Hotel sein. Gäste etwa aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die bereits in Israel sind, können den Angaben zufolge wie geplant ihren Aufenthalt fortsetzen. Niemand werde des Landes verwiesen, so das Verkehrsbüro.

Geld zurück bei abgesagter Pauschalreise

Pauschalreisende sind immer abgesichert: Kann der Veranstalter eine Reise wegen behördlicher Anordnungen nicht wie geplant durchführen, haben Kunden das Recht, kostenlos vom Vertrag zurückzutreten. Das heißt, sie bekommen ihr angezahltes Geld vom Veranstalter zurück.

Der Studienreiseanbieter Studiosus hat wegen der neuen Einreisebestimmungen alle Israel-Reisen mit Abreise bis einschließlich 15. April abgesagt.

Wegen der weltweiten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus besteht die Gefahr, dass weitere Länder ähnlich drastische Maßnahmen wie Israel ergreifen - und Urlauber damit kalt erwischen. Thailand etwa «empfiehlt» bereits Reisenden auch aus Deutschland, sich nach der Ankunft im Land in häusliche Quarantäne zu begeben. Urlauber werden allerdings nicht verpflichtet, in ihrem Hotel zu bleiben.

Was, wenn bei mir im Urlaub das Coronavirus nachgewiesen wird?

Das Auswärtige Amt stellt klar: «Wenn eine Infektion festgestellt wird, entscheiden die Behörden des jeweiligen Landes, welche Maßnahmen ergriffen werden. Die Behörden können dabei wie auch in Deutschland Quarantänemaßnahmen anordnen. Diese gelten auch für Reisende und müssen befolgt werden.» 

Von Philipp Laage, dpa


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Erhebung zeigt einen deutlichen Anstieg von Betriebsaufgaben im deutschen Mittelstand. Hohe Kosten, bürokratische Hürden und fehlende Nachfolgelösungen führen dazu, dass immer mehr Unternehmer ihr Geschäft aufgeben.

Die wirtschaftliche Verunsicherung wird laut einer Umfrage auch 2026 das Kaufverhalten der Deutschen prägen. Besonders für Kosmetik, Mode, Reisen und Gastronomie wollen die Befragten weniger ausgeben.

Die Tariflöhne sind im laufenden Jahr in Deutschland kaum noch stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Im vergangenen Jahr hatten sich die Reallöhne und damit die Kaufkraft der Beschäftigten noch um 3,1 Prozent gesteigert. 

Neue BIBB-Zahlen zeigen: Das Gastgewerbe trotzt dem bundesweiten Rückgang bei Ausbildungsverträgen weitgehend. Während die Gesamtzahlen sinken, verzeichnen die zweijährigen Berufe im Gastgewerbe starke Zuwächse. Die Hotelberufe hingegen leiden weiterhin unter deutlichen Einbrüchen.

Der Begriff «Insolvenz» kann schon mal Panik auslösen. Insbesondere, wenn es den eigenen Arbeitgeber betrifft. Ruth Rigol, Fachanwältin für Arbeits- und Insolvenzrecht, und Guadalupe Florenin von der Bundesagentur für Arbeit, beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Insolvenz des Arbeitgebers.

Das Leben ist zunehmend stressig - davon sind viele Menschen überzeugt. Und nicht nur der Stress wächst, sondern laut Daten einer Krankenkasse auch die Zahl der Fehltage wegen der Diagnose Burnout.

Die Österreichische Hotelvereinigung hat die größte Praktikums-Umfrage der Branche durchgeführt. Mehr als 1.200 Schüler nahmen an der Befragung teil, die bereits zum vierten Mal stattfand. Die Ergebnisse für das Jahr 2025 zeigen gute Bewertungen für die Praktikumsbetriebe. Optimierungspotenzial sehen die Schüler bei Kommunikation und Dienstzeiten.

Die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in den Kategorien Hotellerie und Gastronomie zeigen, wie ökologische und soziale Verantwortung in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Hotel Luise in Erlangen und die Obermühle Görlitz werden für ihren Einsatz für Kreislaufwirtschaft, faire Arbeitsbedingungen und regionale, umweltschonende Konzepte gewürdigt.

Die Krise in der Wirtschaft hinterlässt deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist in diesem Jahr auf rund 476.000 zurückgegangen, ist war der zweite Rückgang in Folge.

Die Bereitschaft von Fachkräften in Deutschland, während der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels für dienstliche Anfragen erreichbar zu sein, hat einen neuen Tiefstand erreicht. Insgesamt haben 71 Prozent der Berufstätigen über die Feiertage Urlaub.