Konflikte zwischen den Generationen: Herausforderungen für die Gen Z am Arbeitsplatz

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der jüngste DAK-Gesundheitsreport beleuchtet die Arbeitszufriedenheit und die gesundheitliche Situation der Generation Z in Deutschland. Die Studie, die Daten von 2,4 Millionen DAK-versicherten Erwerbstätigen sowie eine Umfrage unter mehr als 7.000 Beschäftigten umfasst, zeigt, dass generationenbedingte Spannungen ein wachsendes Problem darstellen. Besonders junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erleben diese Konflikte häufiger und empfinden sie als größere Belastung.

Generationenkonflikte belasten junge Beschäftigte

Etwa jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland erlebt am Arbeitsplatz Spannungen zwischen den Altersgruppen. Bei der Gen Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde und rund ein Fünftel der Erwerbstätigen ausmacht, sind 28 Prozent von diesen Konflikten betroffen. Ein Viertel der Betroffenen fühlt sich dadurch stark oder sehr stark belastet. Im Vergleich dazu sind es im Durchschnitt aller Beschäftigten 23 Prozent, von denen sich 18 Prozent stark oder sehr stark belastet fühlen.

Laut Andreas Storm, dem Vorstandschef der DAK-Gesundheit, ist es entscheidend, eine "Generationenbrücke" in den Unternehmen zu bauen. Er betont, dass gemischte Teams das Erfolgsmodell der Zukunft sind und Arbeitgeber Verständnis für die jüngere Generation entwickeln müssen, um ein gesundes Miteinander zu fördern.

Branchenunterschiede und Arbeitszufriedenheit

Der Gesundheits- und der Erziehungsbereich sind mit jeweils 30 Prozent am stärksten von Generationenkonflikten betroffen. Am geringsten sind die Spannungen in der Datenverarbeitungsbranche mit nur 12 Prozent. Über alle Branchen hinweg sind junge Beschäftigte, die in vorwiegend älteren Teams in der Minderheit sind, am häufigsten betroffen.

Der Report stellt zudem einen direkten Zusammenhang zwischen dem Fehlen von Generationenkonflikten und einer höheren Arbeitszufriedenheit fest. Fast ein Drittel der jungen Beschäftigten, die keine Konflikte erleben, ist vollkommen zufrieden mit ihrer Arbeit. Bei jenen, die Konflikte wahrnehmen, sind es nur ein Fünftel. Insgesamt ist die Arbeitszufriedenheit der unter 30-Jährigen im Vergleich zu früheren Befragungen gesunken: Aktuell sind 26 Prozent vollkommen zufrieden, während es bei einer früheren Befragung noch 43 Prozent waren.

Gesundheit und Krankmeldungen der Gen Z

Der Krankenstand der unter 30-Jährigen lag 2024 bei 4,7 Prozent und damit unter dem Durchschnitt aller DAK-Versicherten (5,4 Prozent). Obwohl junge Beschäftigte häufiger, aber kürzer krankgeschrieben waren, zeigt sich eine Besonderheit: Über die Hälfte (65 Prozent) der jungen Generation hat in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal krank gearbeitet. Als Hauptgrund wurde die Rücksichtnahme auf Teamkollegen genannt.

Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitsverhalten der Gen Z geprägt. 54 Prozent der unter 30-Jährigen geben an, vorsichtiger im Umgang mit Infekten zu sein als vor der Pandemie. Ein Viertel lässt sich heute eher mit Erkältungssymptomen krankschreiben, eine Haltung, die 83 Prozent der jungen Beschäftigten einnehmen, um eine Verschlimmerung der Krankheit zu verhindern.

Psychische Belastungen spielen ebenfalls eine Rolle. Ein Viertel der jungen Beschäftigten (26 Prozent) berichtete von depressiven Symptomen. Professor Volker Nürnberg, Mitherausgeber des Reports, stellt klar: „Verbreitete Klischees über die sogenannte Gen Z sind nicht zu halten und besonders in Anbetracht des demografischen Wandels hilft das Heraufbeschwören von Generationenkonflikten nicht weiter.“ Er betont die Wichtigkeit eines gezielten betrieblichen Gesundheitsmanagements, um Vorurteile abzubauen und einen konstruktiven Dialog zu fördern.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Büro, auf der Bühne oder an der Maschine: Macht das einen Unterschied, wenn Medikamente die Leistungsfähigkeit einschränken? Und was passiert, wenn ein Fehler passiert? Fragen und Antworten.

Die anstehende Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro pro Stunde zum 1. Januar 2026 hat für das Gastgewerbe die größten Auswirkungen. Das geht aus einer neuen Studie des ifo Instituts hervor. Die Branche weist die höchste Betroffenheit auf und plant entsprechende Reaktionen auf den signifikanten Lohnkostenanstieg.

Kinder weltweit essen immer mehr hochverarbeitete Lebensmittel – mit gefährlichen Folgen für Gesundheit, Wachstum und Psyche. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Unicef-Analyse, die zusammenfasst, wie sehr sogenannte ultra-verarbeitete Produkte (UPFs) den Alltag von Kindern und Jugendlichen bestimmen.

Fit Reisen das Suchverhalten in den 200 größten deutschen Städten untersucht, um die tatsächliche Nachfrage nach Wellnessangeboten zu analysieren. Die Auswertung zeigt, dass dabei die Nähe zu Angeboten, regionale Gegebenheiten und das Einkommen entscheidend sind.

Eigentlich gibt es Kinderkrankentage nur bis das Kind zwölf Jahre alt ist. Wann Eltern trotzdem bezahlt zu Hause bleiben dürfen – und warum der Arbeitsvertrag zum Stolperstein werden kann.

Zum 1. Januar steigt der Mindestlohn um 1,08 Euro - 22 Prozent der direkt betroffenen Unternehmen wollen daher Jobs streichen. Eine Umfrage des Ifo zeigt, wo besonders oft Mindestlohn gezahlt wird.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte aktuelle Zahlen zur Herstellung und zum Außenhandel von kakaohaltigen Schokoladenerzeugnissen für das Jahr 2024. Obwohl die Produktion im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist, zeigt sich im Fünf-Jahres-Vergleich eine deutliche Steigerung.

Dienstpläne können eine komplexe Angelegenheit sein - und führen nicht selten zu Streit. Wer seine Rechte kennt, kann Probleme mit dem Arbeitgeber oder dem Team besser lösen. Ein Überblick.

Darf ein Chef verlangen, dass eine Kündigung zunächst geheim bleibt? Eine Fachanwältin erklärt, wann Beschäftigte tatsächlich zur Verschwiegenheit verpflichtet sind.

Der europäische Dachverband des Gastgewerbes, HOTREC, hat eine Studie veröffentlicht, die die Auswirkungen der Besteuerung auf den Gastgewerbesektor in den 27 EU-Mitgliedsstaaten analysiert. Die Untersuchung stellt fest, dass selbst scheinbar geringfügige Mehrwertsteueränderungen erhebliche wirtschaftliche Verluste in der Branche auslösen können.