Konsumklima sinkt zum dritten Mal in Folge

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die sich abschwächende Konjunktur lässt die Bundesbürger beim Geldausgeben zunehmend vorsichtiger werden. Laut der vom Marktforschungsinstitut GfK monatlich erstellten Konsumklimastudie nahm die Kauflaune der Verbraucher im Juli zum dritten Mal in Folge ab. «Die Stimmung der Verbraucher zeigt in diesem Monat ein weniger optimistisches Bild», teilte die GfK am Dienstag in Nürnberg mit.

Für August prognostizieren die Marktforscher einen Rückgang beim Konsumklima um 0,1 Punkte auf 9,7 Zähler nach 9,8 Punkten im Juli. Das ist der niedrigste Wert seit April 2017.

Bei der Konjunkturerwartung und der Anschaffungsneigung äußerten sich die Befragten pessimistischer als noch vor einem Monat, während die eigene Einkommenserwartung wieder etwas besser eingeschätzt wird. Nach dem Rückschlag im Vormonat habe sich die Einkommenserwartung im Juli wieder etwas erholt, sagte der GfK-Konsumklimaexperte Rolf Bürkl. Der Indikator gewann 5,3 Punkte hinzu auf jetzt 50,8 Zähler.

Das derzeitige Niveau signalisiere, dass die Verbraucher weiter von einem spürbaren Einkommenszuwachs ausgingen, auch wenn der Job-Boom der vergangenen Jahre langsam zu Ende gehe und die Arbeitslosigkeit kaum noch sinke, erklärte Bürkl. Auch die zum 1. Juli kräftig gestiegenen Rentenerhöhungen hätten zu der positiven Stimmung beigetragen.

Dagegen verfestige sich die pessimistische Stimmung der Verbraucher, was die weitere wirtschaftliche Entwicklung angeht. Der Indikator der Konjunkturerwartung verlor 6,1 Punkte und fiel damit auf den niedrigsten Wert seit November 2015.

«Der Zollstreit mit den USA, die ungelöste Hängepartie um den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union und die globale Abkühlung der Konjunktur lassen die Rezessionsängste weiter ansteigen», sagte Bürkl. Vor allem Beschäftigte in den stark exportorientierten Branchen wie der Automobilindustrie und deren Zulieferern seien betroffen. Die nun vermehrt auftretenden Gewinnwarnungen von Unternehmen sowie Meldungen über Personalabbau und die Einführung von Kurzarbeit ließen die Angst vor Jobverlust wachsen, so der Experte.

Auch die Anschaffungsneigung der Bundesbürger nahm im Juli ab und verzeichnete einen Verlust von 7,4 Zählern auf 46,3 Punkte - den niedrigsten Wert seit Oktober 2015.

Trotz des aktuellen Dämpfers bleibe aber die Binnennachfrage in diesem Jahr eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur, betonte Bürkl. Auf Jahressicht gehe er bisher weiter von einem Anstieg der privaten Konsumausgaben um etwa 1,5 Prozent aus - im vergangenen Jahr lag das Plus bei 1,1 Prozent. «Damit das so bleibt, darf sich der Trend beim zurückgehenden Konsumklima aber nicht fortsetzen», mahnte er.

Die GfK-Studie basiert auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews im Auftrag der Europäischen Union. Das Konsumklima bezieht sich nicht nur auf die Ausgaben im Einzelhandel, sondern umfasst auch Dienstleistungen, Mieten, Reisen und Gesundheit. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im deutschen Gastgewerbe hat im August 2025 einen historischen Höchststand erreicht. Laut den jüngsten, von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Daten, sind nun 1.122.500 Menschen in diesem Sektor sozialversicherungspflichtig tätig.

Die Bundesregierung hat eine unbürokratische Verlängerung der Aufenthaltstitel für Geflüchtete aus der Ukraine beschlossen. Die entsprechende „Zweite Verordnung zur Änderung der Ukraine-Aufenthaltserlaubnis“ wurde am 27. Oktober 2025 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Die Zahl der jungen Menschen, die eine Ausbildung im Gastgewerbe anstreben, ist erneut gestiegen. Bis Ende September 2025 meldeten sich 3,5 Prozent mehr Bewerberinnen und Bewerber bei den Arbeitsagenturen als im Vorjahreszeitraum. Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor.

Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2026 auf 13,90 Euro und anschließend zum 1. Januar 2027 auf 14,60 Euro. Der DEHOGA Bundesverband hat die daraus resultierenden Effekte, insbesondere auf die Arbeitsverhältnisse im Gastgewerbe, analysiert und bewertet.

Softwareplattformen und Finanzexperten schlagen Alarm: Die Nutzung Künstlicher Intelligenz hat zu einem signifikanten Anstieg ultrarealistischer, gefälschter Spesenbelege in Unternehmen geführt. Während Spesenbetrug kein neues Phänomen ist, ermöglichen es aktuelle KI-Modelle, täuschend echte Fälschungen ohne technische Vorkenntnisse zu erstellen.

Die neuesten Daten der Bundesagentur für Arbeit zum Oktober 2025 zeigen eine saisonale Entspannung der Arbeitslosenzahlen. Dennoch deuten die anhaltend schwache Beschäftigungsentwicklung und eine geringe Nachfrage nach neuem Personal auf eine fortgesetzte wirtschaftliche Zurückhaltung hin.

Am 11.11. ist es so weit: Die närrische Jahreszeit beginnt. In Köln, Düsseldorf und Mainz wird dann wieder intensiv gefeiert. Eine Studie zeigt: Das jecke Treiben macht auch der Wirtschaft Freude.

Eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses ist nicht wirksam, wenn sie lediglich per WhatsApp verschickt wird. Obwohl der Messengerdienst oft für die interne Kommunikation in Unternehmen genutzt wird, genügt er nicht den gesetzlichen Anforderungen für die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses.

In der deutschen Wirtschaft besteht angesichts einer verbesserten Stimmung in den Führungsetagen der Unternehmen weiter Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung. Im Oktober stieg das Ifo-Geschäftsklima um 0,7 Punkte auf 88,4 Punkte.

Die einen bleiben für die Karriere, die anderen gehen für den Aufstieg. Beide Wege können eine kluge Entscheidung sein – und beide bringen auch Risiken mit sich. Wann ist der Wechsel die bessere Wahl? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.