Nach der Vapiano-Pleite (Tageskarte berichtete) geht nun der nächste Systemgastronom in die Knie: Die Steak-Restaurantkette Maredo hat Insolvenzantrag gestellt. Jetzt hofft das Unternehmen auf Hilfe vom Staat.
Wesentliche Unternehmen der Maredo Gruppe haben Ende vergangener Woche Insolvenzantrag beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt. Auslöser seien die massiven Auswirkungen der Corona-Krise gewesen, die zuerst, wie das Unternehmen am Montag mitteilte, zu einem gravierenden Umsatzeinbruch und dann zur Schließung aller Restaurants geführt hätten. „Damit kann das Unternehmen aktuell keine Einnahmen mehr erzielen, gleichzeitig müssen Mieten und Gehälter weiterbezahlt werden.“ Tatsächlich jedoch habe die Krise schon vor Jahren begonnen. Maredo habe sich ähnlich wie Vapiano mit der Expansion übernommen und dabei das Kerngeschäft vernachlässigt, schreibt die Wirtschaftswoche.
Die Geschäftsführung prüft derzeit ebenfalls noch, ob Maredo Staatshilfe erhalten kann. „Hierzu erwartet das Unternehmen noch diese Woche genauere Auskünfte von den zuständigen staatlichen Stellen und Banken“, heißt es in einer Pressemitteilung. "Sollte die Maredo die Voraussetzungen für Staatshilfe erfüllen, könnte das eingeleitete Verfahren wieder zurückgenommen werden".
Derzeit beschäftigt Maredo knapp 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland und 54 in Salzburg und Wien. Zuletzt erwirtschaftete Maredo einen Jahresumsatz von 50 Millionen Euro.
Die Insolvenz von Maredo ist nicht die erste Gastro-Pleite in der Corona-Krise. Erst vor wenigen Tagen hatte die Restaurantkette Vapiano ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt. «Aufgrund des drastischen Umsatz- und Einnahmenrückgangs ist zum heutigen Tag der Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit für die Vapiano SE eingetreten», teilte das Unternehmen am letzten Freitag in Köln mit. (Tageskarte berichtete)