Nur jeder hundertste Boomer isst vegan

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Nur ein Prozent der Boomer in Deutschland - also der 61- bis 79-Jährigen - ernährt sich laut einer repräsentativen Umfrage vegan. In der Generation Z (bei den 18- bis 28-Jährigen) gibt dagegen jede zehnte Person ihre Ernährungsweise so an. Die Ergebnisse stammen aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag von «Simply V», einer jetzt zehn Jahre alten Marke pflanzlicher Käse-Alternativen. Befragt wurden mehr als 2.000 Erwachsene.

Bei den Millennials (den 29- bis 44-Jährigen; auch Generation Y genannt) stufen sich 3 Prozent als vegan ein. Bei der Generation X (45 bis 60 Jahre) tun dies 2 Prozent. In der ältesten Generation beziehungsweise den Jahrgängen 1922 bis 1945 wurde keine nennenswerte Gruppe von Veganern ermittelt.

Vegane Ernährung bedeutet, komplett auf tierische Produkte zu verzichten, also auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, aber auch Milchprodukte, Eier und Honig.

Die Ergebnisse der Umfrage wurden diesmal nicht - wie meistens üblich - nur nach Altersgruppen in Zehn-Jahres-Schritten geordnet, sondern auch nach Generationen, also nach bestimmten Geburtsjahrgängen der Befragten - so, wie es im angelsächsischen Raum sehr üblich geworden ist.

Generation Z (verkürzt oft «Gen Z») meint in diesem Fall die Jahrgänge 1997 bis 2007, Gen Y/Millennials die Geburtsjahre 1981 bis 1996, Generation X die Jahrgänge 1965 bis 1980 und Boomer die Jahrgänge 1946 bis 1964.

Selbstauskunft in Gen Z: 14 Prozent Vegetarier, 9 Prozent Veganer

Ihre typische Ernährungsgewohnheit vegetarisch nennen in der Generation Z 14 Prozent, bei den Millennials 9 Prozent, bei der Generation X 6 Prozent und bei den Boomern 4 Prozent.

Die Umfrage erfüllt die Erwartung, dass jüngere Erwachsene am ehesten Veganer und Vegetarier sind - vielleicht weil sie sich früh medial mit Umwelt-, Klima-, Tierwohl- und Gesundheitsfragen auseinandersetzen mussten.

Der Anteil ist - mit zusammengerechnet 23 Prozent - aber auch nicht so hoch, wie manche meinen könnten. Viele in der Gen Z essen Tiere, nennen ihre Ernährungsweise «fleisch- und fischhaltig» oder nur «fleischhaltig»: Zusammengenommen sind das 46 Prozent, nur unwesentlich weniger als bei den Boomern (52 Prozent).

Bei den Boomern ist der Anteil der sogenannten Flexitarier («weder täglicher Fleischkonsum noch strikt vegetarisch») mit 42 Prozent besonders hoch, bei der Generation Z nennen sich nur 28 Prozent «flexitarisch» (Gen Y: 36 Prozent; Gen X: 34 Prozent).

Männer sind seltener Vegetarier oder Veganer

Die Auftraggeber der Umfrage betonen, dass jeder dritte Erwachsene in Deutschland sich heute pflanzlicher als vor fünf Jahren ernähre. 

Außerdem spielten Frauen beim Wandel der Ernährungsgewohnheiten eine wichtige Rolle. Sie entschieden sich häufiger bewusst für pflanzliche Alternativen und schränkten ihren Fleischkonsum gezielt ein. 

Laut Umfrage bezeichnen sich 43 Prozent der Frauen als Flexitarierinnen, bei den Männern sind es nur 29 Prozent. Auch beim völligen Verzicht auf Fleisch und Fisch zeigen sich Unterschiede: 12 Prozent der Frauen leben vegan oder vegetarisch – doppelt so viele wie Männer (6 Prozent). (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Trotz des konjunkturellen Gegenwinds im Jahr 2024 stellte der Mittelstand in Deutschland eine bemerkenswerte Stabilität unter Beweis, so das KfW-Mittelstandspanels 2025. Während die Zahl der Erwerbstätigen einen neuen Höchstwert erreichte, sehen sich die Unternehmen mit Investitionszurückhaltung, strukturellen Problemen und der Sorge um den Standort Deutschland konfrontiert.

Mobilitätsapps haben sich im Alltag der Smartphone-Nutzer in Deutschland etabliert. Rund drei Viertel (76 Prozent) der Personen, die ein Smartphone besitzen, haben entsprechende Anwendungen installiert, um Routen zu planen, Fahrzeiten abzurufen, Tickets zu buchen oder Sharing-Angebote zu nutzen. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom hervor.

Auch ein mündlich geschlossener Arbeitsvertrag ist wirksam. Schwierig wird es allerdings, wenn sich die Beteiligten im Nachhinein uneinig sind. Doch gibt es eine gesetzliche Bestimmung, die zum Abschluss eines schriftlichen Vertrages verpflichtet?

Mit der deutschen Wirtschaft geht es nicht bergauf. Das hat Folgen: Immer mehr Familienunternehmen denken über Stellenabbau nach und fordern von der Bundesregierung endlich Entlastungen und Reformen.

Sozialforscher und Arbeitsmarktexperten stellen die gängigen Narrative vom unüberbrückbaren Generationenkonflikt auf dem Arbeitsmarkt infrage. ntgegen verbreiteter Vorurteile legen Forscher dar, dass sich die Generationen in ihrem Engagement, ihren Wünschen zur Arbeitszeit und vor allem in ihren zentralen beruflichen Werten oft ähnlicher sind als gedacht.

Nach Einschätzung der Forscherin Johanna Böttcher von der Universität Vechta zeigen deutsche Konsumenten Interesse an Fisch aus dem Labor. Entscheidend über die Akzeptanz seien unter anderem Geschmack, Geruch und Textur sowie der Preis, sagte Böttcher vor Beginn eines Fischwirtschaftsgipfels in Hamburg. 

Trotz Elternstolz: Gehören Kinder in den Lebenslauf? Manche Mütter und Väter befürchten Nachteile im Bewerbungsprozess. Wann sollte man rechtlich gesehen beim Arbeitgeber Kinder erwähnen?

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern in Deutschland hat 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Gleichzeitig ist auch der Konsum von Geflügelfleisch im Vergleich zu den Vorjahren merklich gestiegen. Diese Daten stehen im Kontext einer stabilen heimischen Produktion, die jedoch weiterhin durch die sich ausbreitende Geflügelpest beeinflusst wird.

Obwohl fast die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland Frauen sind, sind nur 29,1 Prozent der Führungspositionen weiblich besetzt. Warum hinkt Deutschland hinterher?

Verlangen Arbeitnehmende beim Ausscheiden aus dem Job ein Arbeitszeugnis, kann es sein, dass es heißt: «Schreiben Sie doch bitte selbst etwas!» Ist das erlaubt - und wie geht man vor?