Sattes Plus - Beschäftigte in Hotels und Restaurants in Baden-Württemberg erhalten mehr Geld

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe Baden-Württembergs erhalten ab Juli mehr Geld. Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga)und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) einigten sich auf einen neuen Tarifvertrag, wie beide Parteien am Dienstag in Stuttgart mitteilten. Neu sei zudem das Tarifraster, das sich an der Qualifikation der Beschäftigten und dem Verantwortungsumfang der jeweiligen Tätigkeit orientiere statt wie bisher an den Berufsbezeichnungen des traditionellen französischen Modells.

In der Einstiegs-Lohngruppe für ungelernte Kräfte steigt der Stundenlohn zum 1. Juli 2022 um 14,3 % auf 12,30 EUR pro Stunde. Zum 1. Oktober 2023 erfolgt eine weitere Anhebung des Stundenlohns auf 12,60 Euro.

Fachkräfte mit abgeschlossener 3-jähriger Berufsausbildung erhalten vom 1. Juli an im ersten Jahr ihrer Beschäftigung 14,30 EUR pro Arbeitsstunde (+ 8,9 %). Zum 1. Oktober 2023 erfolgt eine nochmalige Anhebung um 8,4 % auf 15,50 EUR pro Stunde. Damit liegt der Tariflohn für ausgebildete Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe ab 1. Juli 2022 bei mindestens 2417 Euro brutto pro Monat und ab dem 1. Oktober 2023 bei mindestens 2.620 Euro brutto pro Monat.

Über eine deutliche Steigerung ihrer Bezüge dürfen sich die Auszubildenden im Gastgewerbe freuen: Ihre Vergütung steigt zum 1. September 2022 um 100 Euro auf 900 EUR pro Monat im ersten Ausbildungsjahr (+12,5%). Für Auszubildende im zweiten Ausbildungsjahr wurde eine Anhebung um 16,7% auf 1.050 EUR vereinbart. Im dritten Ausbildungsjahr erhalten Auszubildende im baden-württembergischen Gastgewerbe ab September 1.150 EUR, was einer Anhebung um 15,9% entspricht.

„Mit diesem Tarifabschluss beschreiten wir den Weg in die richtige Richtung zur Aufwertung der Berufe im Gastgewerbe“, “, erklärt Alexander Münchow, Verhandlungsführer und Landesbezirkssekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Viele tausend Beschäftigte im Gastgewerbe werden deutlich mehr Geld bekommen, oft hunderte Euro mehr pro Monat. Wir haben es geschafft, nicht nur den Einstiegslohn über 12 Euro, sondern die komplette Lohntabelle deutlich nach oben zu schieben, um Fachkräfte zu sichern und neue Menschen für das Gastgewerbe zu begeistern. Diese Lohnsteigerungen sind für unsere Mitglieder nach den Einbußen während der Corona-Pandemie, bei der aktuellen Rekordinflation und explodierenden Energiepreisen enorm wichtig. Besonders freuen wir uns, dass wir mit dem DEHOGA ein völlig neues Tarifraster entwickeln konnten, das transparente Aufstiegschancen für alle Beschäftigten bietet und gleiche Bezahlung für Frauen und Männer sicherstellt“, so Münchow.

Fritz Engelhardt, der als Landesvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA die Arbeitgeberseite in den Tarifverhandlungen vertrat, erklärt: „Gastronomie und Hotellerie in Baden-Württemberg bieten attraktive Arbeitsplätze und wettbewerbsfähige Löhne – das haben wir mit dieser Tarifeinigung erneut unterstrichen.“ Mit den vereinbarten Erhöhungen sei man hart an die Grenzen der wirtschaftlichen Belastbarkeit der Betriebe gegangen. „Wir verstehen diesen Tarifabschluss ausdrücklich als positives Signal an die Beschäftigten, die dem Gastgewerbe in schwieriger Zeit die Treue halten“, so Fritz Engelhardt.

Grundlegend neu ist das fünfstufige Tarifraster, auf das sich der DEHOGA und die Gewerkschaft NGG geeinigt haben. Anders als bisher orientiert sich die Vergütung der Beschäftigten nicht mehr an den Berufsbezeichnungen des traditionellen französischen Modells, sondern an der Qualifikation der Beschäftigten und dem Verantwortungsumfang der jeweiligen Tätigkeit. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Fachkraft z.B. in der Küche, im Service oder am Hotel-Empfang tätig ist. (mit dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Viele Verbraucher in Deutschland sind bereit, für Fleisch aus besserer Tierhaltung höhere Preise zu bezahlen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. 58 Prozent der Befragten würden mehr Geld ausgeben, wenn höhere Standards gegeben sind.

Ab dem 1. April 2024 startet der neue Mobilitätszuschuss für Auszubildende. Die Bundesagentur für Arbeit fördert damit junge Menschen, die ihr bisheriges Wohnumfeld zugunsten einer Ausbildung in einer anderen Region verlassen.

Streik auf Streik und Reiseunsicherheit – so hat das Jahr 2024 für die Tourismuswirtschaft begonnen. Der wirtschaftliche Schaden genauso wie der Imageschaden seien immens, wie nun der BTW mitteilte.

Trend-Lebensmittel Hühnerei: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern ist in Deutschland wieder gestiegen. Bei 236 Eiern lag er im vergangenen Jahr, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn mitteilt.

Der Fachkräftemangel unter den Unternehmen in Deutschland hat weiter abgenommen – vor allem in der Industrie und im Handel. Im Hotelgewerbe und der Logistik dagegen sucht jedes zweite Unternehmen händeringend Fachpersonal.

Aus Nordrhein-Westfalen kommen viele zum Urlaub an die Nordsee. Da an der Küste und auf den Inseln aber Arbeitskräfte fehlen, machen sich Gastronomen und Touristiker nun im Ruhrgebiet auf die Suche.

Der seit Jahresanfang wieder geltende normale Mehrwertsteuersatz hat in der rheinland-pfälzischen Gastronomie einer Befragung des Dehoga zufolge zu deutlichen Rückgängen bei Umsätzen und Gästen geführt.

Die Gastronomie in Deutschland schwächelt weiter. Der Umsatz sank im Januar 2024 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Januar 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, war er 14,0 Prozent niedriger.

An Sonn- oder Feiertagen herrscht eigentlich Beschäftigungsverbot. Doch es gibt zahlreiche Ausnahmen. Welche Regeln gelten? Was gilt für Zuschläge und Freizeitausgleich? Fragen und Antworten.

Morgen wäre der erste Arbeitstag, aber Grippe oder Magen-Darm machen dem Neustart einen Strich durch die Rechnung. Das gibt nicht nur ein schlechtes Gefühl, sondern hat auch rechtliche Konsequenzen.