Unternehmen planen dauerhaft weniger Dienstreisen

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61 Prozent der deutschen Unternehmen planen, Dienstreisen und Vor-Ort-Meetings dauerhaft einzuschränken. Das zeigt eine Personalleiterbefragung des Ifo-Instituts im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad. Befragt wurden im zweiten Quartal rund 800 Personalleiter, die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Wirtschaft.Weitere Studien fördern ähnliche Ergebnisse und damit keine guten Nachrichten für Hotels und Restaurants zu Tage.

„Die Unternehmen haben die Notwendigkeit von Dienstreisen hinterfragt und einen Teil davon ins digitale Feld verschoben“, sagt Przemyslaw Brandt, Fachreferent im Zentrum für Makroökonomik und Befragungen des Ifo-Instituts. „Persönlicher Kontakt bleibt auch nach der Corona-Krise in der Arbeitswelt wichtig, jedoch werden sich die Kontaktwege verändern. Eine Videokonferenz bietet den Unternehmen hier eine Alternative zum persönlichen Kontakt vor Ort.“ 64 Prozent der Firmen planen der Umfrage zufolge langfristig mit mehr virtuellen Konferenzen.

So planen 64 Prozent der Unternehmen, häufiger Online-Konferenzen einzuberufen. 59 Prozent beabsichtigen, Konferenzen nicht mehr unbedingt persönlich zu veranstalten, 61 Prozent werden Dienstreisen dauerhaft einschränken. Die vermehrte Nutzung von digitalen Werkzeugen ist über alle Sektoren und Unternehmensgrößen hinweg sichtbar, bei großen Unternehmen jedoch am stärksten ausgeprägt.

Corona brachte auch den Durchbruch für das Homeoffice. 73 Prozent der Unternehmen, die während Pandemie verstärkt auf das Arbeiten von zuhause setzten, planen auch in Zukunft mehr davon anzubieten. Obendrein will die Hälfte der Unternehmen, die ihr Homeoffice bislang nicht hochgefahren hatten, künftig mehr Möglichkeiten einräumen. Auch bei Unternehmen, die befürchten, dass Mitarbeiter im Homeoffice weniger produktiv sind, planen 61 Prozent umfangreichere Möglichkeiten der Heimarbeit einzuräumen.

Dass viele Konzerne in Deutschland auch nach der Corona-Pandemie die Zahl ihrer Dienstreisen reduzieren wollen zeigen auch weitere Befragungen. Die positiven Erfahrungen mit virtuellen Gesprächen während der Krise sollten genutzt werden, um bestimmte Treffen auch in Zukunft virtuell abzuhalten, wie aus einer branchenübergreifenden dpa-Umfrage unter deutschen Konzernen hervorgeht.

Ob Deutsche Post, Deutsche Telekom, Deutsche Bank, Rheinmetall, Zalando, Evonik, RWE, Bayer oder Thyssenkrupp: Von allen heißt es, man wolle die Möglichkeiten von Videokonferenzen auch weiterhin nutzen. Viele der Konzerne haben solche Tools auch vor der Pandemie bereits eingesetzt - etwa mit Blick auf den Klimaschutz, um Kosten zu sparen oder Mitarbeiter an unterschiedlichen Standorten zu verbinden. «Die Pandemie hat hier als Katalysator fungiert und der virtuellen Zusammenarbeit einen weiteren Schub gegeben», sagte eine Sprecherin der Deutschen Post. Viele Unternehmen wollen künftig von Fall zu Fall entscheiden und streben eine Mischung aus persönlichen Treffen und virtuellem Austausch an.

Eine aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation zeichnet das gleiche Bild: Knapp 90 Prozent von 500 befragten deutschen Unternehmen tendieren demnach dazu, Dienstreisen zukünftig zumindest kritischer zu hinterfragen. Die Studienautoren prophezeien: Es wird selbstverständlicher werden, virtuelle Zusammenkünfte statt Dienstreisen zu organisieren.

(Mit Material der dpa)

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