Vertriebskanäle: Corona-Krise sorgt für mehr Direktbuchungen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

SiteMinder hat die Vertriebskanäle analysiert, die den Hotels im Jahr 2020 und besonders nach dem globalem Zusammenbruch der Tourismusbranche im vergangenen April den größten Buchungsumsatz eingebracht haben. Dazu wurden die Buchungskanäle in mehr als 20 Reiseländern untersucht. Die Analyse zeigt ein breiteres Spektrum der Verbraucherauswahl und eine Verschiebung weg von der Entwicklung, die in den vergangenen Jahren zu beobachten war: 32 Vertriebskanäle tauchen zum ersten Mal auf, und 20 Vertriebskanäle konnten mehr Buchungen im Vergleich zum Vorjahr aufweisen und sind so im Ranking um mindestens zwei Positionen gestiegen.

Die jährliche Rangliste verdeutlicht auch das anhaltende Wachstum von Direktbuchungen für Hotels. In allen untersuchten Reiseländern erlangen die Buchungen über Hotel-Websites im Jahr 2020 Rang 5, in Deutschland belegen sie den 4. Platz. Seit April 2020 stiegen die Direktbuchungen in Hotels in mehr als einem Drittel der untersuchten Destinationen, darunter auch in Deutschland, während die Hotelbuchungen insgesamt aufgrund der COVID-19-Pandemie auf unter 10 Prozent des Niveaus von 2019 gefallen sind.

Weitere Analysedetails:

Besonders seit April 2020 stieg die Popularität von Airbnb weiter an. Airbnb erreichte 2020 zum ersten Mal die Top 12 der umsatzstärksten Buchungskanäle in Deutschland sowie in acht weiteren Ländern. Airbnb gewann in fünf Ländern im gesamten Jahr stetig hinzu und in zehn Ländern übertraf das Unternehmen sein Jahresdurchschnittsranking seit April 2020 sogar.

Der stark eingeschränkte internationale Reiseverkehr stärkte lokale und regionale Vertriebskanäle. Über das gesamte Jahr 2020 hinweg machten sie etwa die Hälfte der Top 12 in jeder Destination aus und dominierten besonders ab dem Beginn des globalen Buchungseinbruchs. Während lokale und regionale Vertriebskanäle wie z. B. feratel in Deutschland über das gesamte Jahr 2020 nicht zu den Top 12 Vertriebskanälen zählten, legten sie seit April 2020 zu und schafften es unter die Top 12.

Paketreiseveranstalter bleiben weiterhin relevant – das zeigt die Platzierung von Hotelbeds in den Top 12 der umsatzstärksten Buchungskanäle in jedem Reiseland, einschließlich Deutschland und das sowohl im Jahresdurschnitt als auch im Zeitraum der Pandemie.

Die unvorhersehbaren Reisebeschränkungen führten zu einer explosionsartigen Zunahme von Spontanreisen. Davon hat in Deutschland HotelSpecials besonders profitiert, da hier vermehrt nach günstigen Angeboten gesucht wurde. Lastminute.com und HotelTonight haben es im Pandemiezeitraum in neun Ländern in die Top 12 geschafft.

„Der Reisestopp im Jahr 2020 ebnete das Spielfeld für viele Anbieter von Vertriebskanälen und demonstrierte so den Wert, den sie Verbrauchern und letztendlich auch Hotels bieten“, sagt James Bishop, Senior Director of Global Demand Partnerships bei SiteMinder. „Angesichts der internationalen Reisebeschränkungen und der globalen Verbreitung des Coronavirus machten viele Reisende Urlaub im eigenen Land und suchten nach lokalen Hotelunterkünften direkt über die Hotelwebsite oder über lokale Buchungskanäle, die nach einem anfänglichen Einbruch einen Aufschwung aufgrund des aufgestauten Reisebedürfnisses erlebten. Andere Verbraucher fühlten sich von der Attraktivität und der wahrgenommenen Sicherheit der bei Airbnb gelisteten Unterkünfte angezogen. Die SiteMinder Analyse der 12 umsatzstärksten Hotelbuchungskanäle zeigt, dass sich Reiseverhalten und Vorlieben der Menschen in dieser Zeit tatsächlich verändert haben.“

Der Regional Director DACH & EMEA von SiteMinder, Clemens Fisch, ergänzt: „Im vergangenen Jahr haben wir in Deutschland einen Rückgang an internationalen Gästen und in der Folge eine größere Relevanz von lokalen und regionalen Playern wie Kurzurlaub.de und feratel gesehen. Das Reiseverhalten hat sich verändert. Es ist daher entscheidend, dass Hoteliers prüfen, wie und wo sie ihre Zimmer verkaufen, und sicherstellen, dass sie die Vertriebskanäle – global und lokal, direkt und indirekt – nutzen, die nachweislich effektiv sind, um Reservierungen und Umsatz zu sichern."

 In Deutschland waren die Top 12 Hotelbuchungskanäle im Jahr 2020, basierend auf allen Buchungen der SiteMinder-Plattform, folgende:

Im gesamten Jahr 2020

  1. Booking.com
  2. Expedia Group
  3. HRS - Hotel Reservation Service
  4. Hotel-Webseiten (Direktbuchungen)
  5. Hotelbeds
  6. Kurzurlaub.de
  7. Global distribution systems
  8. Airbnb
  9. Agoda
  10. Hostelworld Group
  11. HotelSpecials
  12. WebBeds - Sunhotels

Während der Pandemie (April-Dezember 2020)

  1. Booking.com
  2. Hotel-Webseiten (Direktbuchungen)
  3. Expedia Group
  4. HRS - Hotel Reservation Service
  5. Kurzurlaub.de
  6. Hotelbeds
  7. Global distribution systems
  8. Airbnb
  9. Agoda
  10. HotelSpecials
  11. Hostelworld Group
  12. feratel

Zurück

Vielleicht auch interessant

Fast jeder vierte Beschäftigte in Deutschland fühlt sich einer Umfrage zufolge bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Jeder Fünfte klagt über hitzebedingte Gesundheitsprobleme.

In Filmen ist KI oft der Superschurke, in der Realität wird sie mal als Weltverbesserer mal als Jobkiller gesehen. Zumindest die Angst vor Letzterem ist unter Büroarbeitern aber nicht allzu präsent.

Hinter der Theke oder im Service: Minijobs locken als Nebenverdienst, besonders bei jungen Leuten. Die wichtigsten Rechte von Minijobbern im Überblick.

Deutschland ist nach einer internationalen Umfrage für ausländische Arbeitnehmer nach wie vor attraktiv. In der am Mittwoch veröffentlichten Befragung von 150 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus 188 Ländern liegt Deutschland in der Rangliste der beliebtesten Arbeitsstandorte auf Platz fünf.

Aufgemacht - und schnell wieder abgelegt: Behandeln Sie Ihre Entgeltabrechnung auch eher stiefmütterlich? Wo und warum sich ein genauer Blick oft lohnt.

Rechtzeitig zum Start in die Sommersaison gibt es eine Tarifeinigung im schleswig-holsteinischen Gastgewerbe. Beide Seiten haben jetzt mehr als zwei Jahre Planungssicherheit.

Das Jahr 2024 bietet zahlreiche sportliche Höhepunkte, viele Superstars gehen auf Tournee und Events sorgen für Furore. Auch bei Verbrauchern stehen solche Ereignisse hoch im Kurs. Wie eine Studie von Mastercard zeigt, planen 82 Prozent der Befragten in diesem Jahr genauso viel oder sogar mehr für Erlebnisse auszugeben als 2023.

Für die Wirtschaft sind die Zeiten nicht gerade die besten. Umso mehr sind Führungskräfte gefragt, die die richtigen Entscheidungen treffen. Man sollte meinen, dass sich Manager intensiv mit dem Thema Entscheidungsfindung auseinandersetzen. Doch Fehlanzeige. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Das Gastgewerbe verzeichnete im Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Umsatzrückgang von real 1,1 Prozent und nominal ein Plus von 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Gegenüber dem Februar 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, lag der Umsatz real 14,0 Prozent niedriger.

Schwächstes Wachstum der G7-Staaten: Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten. Die Weltwirtschaft schlägt sich trotz düsterer Befürchtungen allerdings recht wacker.