Zahl der Hobbybrauer in Deutschland steigt

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Das eigene Bier selbst zu brauen wird nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes als Hobby zunehmend beliebter. Rund 10.000 Haus- und Hobbybrauer seien Ende 2022 bundesweit bei den Zollbehörden gemeldet gewesen, teilte der Verband am Freitag mit. Damit habe sich die Zahl binnen acht Jahren mehr als verdreifacht. 2014 betrug die Zahl der gemeldeten Heimbrauer laut Verband rund 3.000. «Das Brauen erlebt eine Renaissance», sagte Hauptgeschäftsführer Holger Eichele.

In Deutschland gibt es nach seinen Angaben ein großes Netzwerk von Hobbybrauerinnen und Hobbybrauern, die sich über Knowhow, Rezepte, Rohstoffe und Technik austauschten. Es entstünden kreative Ideen und neue Varianten. Von diesem Wissenstransfer profitierten auch viele Brauereien, die die Hobbybrau-Szene seit Jahren aktiv unterstützten. Der Deutsche Brauer-Bund verwies auch auf die Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer, die am 9. September 2023 in Stralsund geplant sei.

Der Brauer-Bund äußerte sich mit Blick auf den «Tag des Deutschen Bieres» am Sonntag, der an die Verkündung des Reinheitsgebotes für Bier am 23. April 1516 erinnert. Obwohl für die Bierherstellung nach
dem Reinheitsgebot nur die vier natürlichen Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe erlaubt seien, entstehe in den gut 1.500 deutschen Brauereien eine Vielfalt von rund 7.500 unterschiedlichen Bieren.

Die Zahl der Brauereien in Deutschland war nach früheren Angaben des Verbandes 2022 im dritten Jahr in Folge leicht gesunken. Im Vergleich zu 2019 vor Pandemie sank die Zahl der Brauereien um 45 Braustätten oder knapp 3 Prozent auf 1.507 im Jahr 2022. Jahrelang hatten neue Hausbrauereien dazu geführt, dass die Zahl der Brauereien gewachsen ist - um mehr als 270 Betriebe seit der Jahrtausendwende bis zum Beginn der Pandemie. Dieser Gründerboom ist laut Verband zu Ende.

Wie der Verband Mitte März erklärte, hat sich die Braubranche in den vergangenen Krisenjahren zwar besser behaupten können als von vielen Beobachtern erwartet. Die Einbußen in der Pandemie insbesondere beim Fassbiergeschäft hätten aber viele Brauereien an die Grenzen ihrer Existenz gebracht. Die Corona-Krise sei nahtlos in eine Energiekrise übergegangen. Es sei mit einer Konsolidierungswelle zu rechnen bei den Brauereien, die gerade mittelgroße Bierhersteller treffen könnte. Die Braubranche klagt seit längerem über massive Kostensteigerungen. (dpa)


 

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