Zu langes Sitzen: Jeder Zweite hat Probleme

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Häufiger Bewegungsmangel in Beruf und Freizeit wirken sich einer Umfrage zufolge zunehmend auf die Gesundheit aus. Laut einer aktuellen repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag der AOK Plus in Sachsen und Thüringen hat jeder zweite der Befragten (47 Prozent) schon gesundheitliche Probleme, die auf zu langes Sitzen und Bewegungsmangel zurückzuführen sind. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen werde nicht nur durch ungesunde Ernährung oder durchs Rauchen deutlich erhöht, sondern auch durch ständiges Sitzen in Kombination mit sehr geringer körperlicher Aktivität, teilte die Krankenkasse am Freitag mit.

Der Umfrage nach sitzt die große Mehrheit aller Erwerbstätigen in Sachsen und Thüringen an einem normalen Arbeitstag vier Stunden und mehr (63 Prozent). 31 Prozent sitzen demnach zwischen sechs und acht Stunden und zehn Prozent sogar acht oder mehr Stunden. Auch die Freizeit werde dann nicht ausreichend zum Ausgleich genutzt: An einem normalen Wochentag sitze mehr als ein Drittel der Erwerbstätigen in Sachsen und Thüringen (38 Prozent) auch vor oder nach der Arbeit nochmal mindestens vier Stunden.

Am häufigsten wurden Rücken- und/oder Gelenkprobleme (89 Prozent) als Folge von Vielsitzen und mangelnde Bewegung genannt. Aber auch Gewichts- und Trägheitszunahme (50 und 36 Prozent) oder Kopfschmerzen (27 Prozent) sowie psychische Auswirkungen wie Stress (21 Prozent) und Schlafprobleme (26 Prozent) machten sich bemerkbar, hieß es.

«Viele von uns stecken in einem Bewegungsdilemma», sagte Hannelore Strobel, Sprecherin der AOK Plus. «Wir wissen über die gesundheitlichen Risiken und bewegen uns trotzdem zu wenig.» Die am häufigsten genannten Gründe gegen ausreichende Bewegung sind laut der Umfrage Zeitknappheit (51 Prozent) sowie fehlende Lust und Motivation (48 Prozent). Der Weltgesundheitsorganisation WHO nach reichen schon 21 Minuten moderate oder elf Minuten intensive Bewegung täglich aus, um gesünder zu leben. Doch 56 Prozent der Befragten in Sachsen und Thüringen schaffen dieses Mindestmaß an Bewegung nicht, wie die Umfrage ergab.

Die AOK Plus hat in Thüringen und Sachsen insgesamt knapp 3,5 Millionen Versicherte. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Rheinland-Pfalz ist in der Gunst der Touristen weiter gestiegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl der Gäste von Januar bis August 2025 auf knapp sechs Millionen. Im Ahrtal wirkt jedoch die Flutkatastrophe nach.

In Hamburg arbeitete 2024 mehr als ein Drittel der Beschäftigten mindestens einmal pro Woche im Homeoffice – bundesweit der Spitzenwert. Wie schneiden andere Bundesländer ab?

Das Statistische Bundesamt hat anlässlich des Weltnudeltags am 25. Oktober aktuelle Daten zum Import und zur Produktion von Nudeln in Deutschland veröffentlicht. Demnach erreichten die Nudelimporte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.

Die Urlaubsplanung entpuppt sich für viele Eltern als Stressfaktor. Eine repräsentative Umfrage verdeutlicht die hohe mentale Belastung, die insbesondere Mütter tragen, und zeigt die größten Belastungsquellen auf.

Die wirtschaftliche Lage im deutschen Gastgewerbe verschärfte sich zum Ende des Sommers 2025 signifikant. Sowohl das Statistische Bundesamt für den August als auch die DATEV für den September dokumentierten einen klaren Abwärtstrend, der sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Beschäftigung niederschlägt.

Der DEHOGA hat ein Merkblatt veröffentlicht, das Gastronomiebetrieben Hilfestellung bei der Angebotserstellung für das Jahr 2026 bietet. Hintergrund ist die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen ab dem 1. Januar 2026. Endgültige rechtliche Klarheit wird erst Ende November/Mitte Dezember 2025 erwartet.

Eine Reihe großer Bierhersteller hebt die Preise an. Sechs der zehn meistgetrunkenen Biermarken in Deutschland sind nach einer Analyse des Getränkemarktfachmagazins «Inside» aktuell oder in den kommenden Monaten von Preiserhöhungen der Großbrauereien betroffen. Aktuell werden auch alkoholfreie Getränke teurer.

Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in Hotellerie und Gastronomie. Laut einem Blog-Post der DEHOGA Beratung kann der gezielte Einsatz von KI Arbeitsabläufe effizienter gestalten, die Teams entlasten und die Gästezufriedenheit steigern. Die Technologie bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich.

Das Hotel- und Gastgewerbe setzt zur Nachwuchssicherung verstärkt auf internationale Auszubildende. Eine aktuelle Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung zeigt, dass Auszubildende mit ausländischem Pass maßgeblich dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Branche zu mildern.

Atemwegserkrankungen setzen Beschäftigte besonders oft außer Gefecht, psychische Belastungen besonders lange. Doch sind Arbeitnehmer heute kränker als früher? Machen sie öfter blau? Oder gibt es andere Gründe?