Björn Swanson

Björn Swanson

Kurz nach der Jahrtausendwende begann Björn Swanson seine Ausbildung zum Koch im Alten Zollhaus in Berlin von Herbert Beltle. Dass es dazu kommen würde, war jedoch alles andere als sicher: Der Sohn einer deutschen Mutter und eine amerikanischen Vaters landete nach der Schule zunächst bei den US-Marines, entschied sich dann allerdings, doch lieber Aromenbomben zu zünden.

Björn Swanson: kulinarischen Karriere

Dass es für Swanson zu einer kulinarischen Karriere kommen würde, war zunächst nicht geplant: Der heutige Sternekoch zog in der Kindheit viel mit der Familie um und hatte „Probleme mit seinem Temperament“, wie er der Berliner Morgenpost verriet. Die festen Strukturen einer Küche hätten ihm deshalb sehr geholfen.

Nach der Schulzeit ging Swanson für zwei Jahre zu seinem Onkel in die USA. Dort meldete er sich freiwillig zu den US-Marines. Ein Dreivierteljahr später verletzte er sich jedoch und wurde kurz vor dem Beginn des Irakkriegs entlassen. Anschließend kehrte er zurück nach Deutschland. Nach seiner Lehre ging es für Swanson zunächst ins Bayerische Haus in Potsdam zu Alexander Dressel.

Anschließend folgten das „Fischers Fritz“ unter Christian Lohse, die „Weinbar Rutz“ von Marco Müller und das „Facil“ von Michael Kempf. Nach weiteren Stationen, unter anderem im Relais & Châteaux Gutshaus Stolpe, erhielt er dann die Möglichkeit, seinen Traum vom eigenen Restaurant zu verwirklichen: Im Mai 2017 eröffnete in Berlin das „Golvet“, nur sechs Monate später folge der Eintrag im Guide Michelin.

Im Jahr 2020 machte Björn Swanson macht sich selbstständig. Der Sternekoch eröffnet „Faelt“ in Berlin Schöneberg

Faelt“ ist das schwedische Wort für Feld und erinnert an die nordischen Wurzeln des Koch, der, nach eigenen Aussagen ein produktbezogenes, puristisches Konzept ohne Schnickschnack, das allerdings nicht so radikal werden soll, wie im Restaurant ‚Ernst‘. 

Swanson sorgte in der Kochszene für Aufsehen, weil er das Golvet innerhalb kürzester Zeit in die Spitze der Berliner Restaurants gekocht.  Bereits ein halbes Jahr nach der Eröffnung war er mit einem Michelin-Stern und 16 Punkten im Gault-Millau ausgezeichnet worden. Im Mai 2020 erklärte der „Berliner Meisterkoch 2019“ Koch dann, dass er nach neuen Herausforderungen suche. Neben dem Golvet hatte Swanson mit „The Dawg“ in Berlin einen Fine-Dining-Hot-Dog-Laden im Bikini-Berlin etabliert und ist seit April 2020 Inhaber von „the mind behind“ - einem Unternehmen für Gastronomische Konzeptentwicklungen und Beratung.

Björn Swanson: Fragen an den Sternekoch

Sagen Sie in einem Satz, was Ihre Küche besonders macht…

Björn Swanson: Produktversessenheit und ein Hang zu vermeintlich einfachen Lebensmitteln – die aber spannend und unerwartet präsentiert und eingesetzt werden.

Ihre gastronomische Philosophie in drei Worten?

Björn Swanson: Wir sind Wir!

Welches sind Ihre bevorzugten Produkte, welches Ihre Auswahlkriterien?

Björn Swanson: Ich liebe Fische wie Hecht, Maränen oder Heringe – Fische, die oftmals unter dem Rader vieler Kollegen schwimmen, die vielleicht lieber Steinbutt, Kaviar & Co bevorzugen. Ich bin auch ein großer Freund von Innereien bzw. von Teilstücken, die nicht unbedingt für Sterne Esprit stehen. Am Ende des Tages steht und fällt aber alles mit der Produktqualität und der Herkunft. Ich brauche kein Kobe aus Japan und keinen Kaisergranat aus Südafrika. Europa bietet alles, was wir brauchen.

Wo haben Sie kochen gelernt?

Björn Swanson: Die Lehre habe ich bei Herbert Beltle im Alten Zollhaus in Berlin absolviert. Richtig kochen habe ich aber bei Christian Lohe, Michael Kempf und Paul Urchs gelernt.

Wie würden Sie sich als Chef beschreiben?

Björn Swanson: Fair, ehrlich und sehr Team orientiert

…und wie sehen das Ihre Mitarbeiter?

Björn Swanson: Da müssten wir sie fragen. Aber ich denke, dass sie meine Einschätzung teilen würden.

Was war Ihr Lieblingsgericht als Kind?

Björn Swanson: Jetzt komme ich aus einer deutsch/amerikanischen Familie, bei der nie sonderlich viel Wert auf Kulinarik gelegt wurde, daher ist die Frage schwierig. Ich habe als Kind, egal wo wir Essen waren, eigentlich immer dasselbe bestellt: Entrecôte mit grüner Pfeffer Sauce & Pommes – finde ich übrigens immer noch sehr lecker ;)

Was war als Kind Ihr Traumberuf?

Björn Swanson: Ich wollte eigentlich immer Berufssoldat werden. Die Gastronomie hat mich, bevor ich in ihr gelandet bin, eigentlich nie interessiert. Ist dann aber doch ganz gut gelaufen.

Was ist heute Ihr Lieblingsrestaurant (neben dem eigenen)?

Björn Swanson: Es gibt zu viele tolle und sehr gute Restaurants. Aber nachhaltig in Erinnerung ist mir die Schwarzwaldstube noch unter Harald Wohlfahrt geblieben.

Wen würden Sie gerne einmal bekochen?

Björn Swanson: Donald Trump (aber vorher muss ich seinen Vorkoster ausschalten ;)  

Ärgern Sie sich über Kritik?

Björn Swanson: Kritik ist für die eigene Entwicklung immens wichtig, aber natürlich ärgert man sich auch darüber, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt oder sich darin nicht wiederfindet. Sich dann dazu zu äußern oder zu beschweren sieht dann immer so aus, als ob man bockig oder nicht kritikfähig ist. Konstruktive Kritik hingegen empfinde ich als etwas sehr Positives.

Am meisten nerven mich der Gault&Millau, der Schlemmer Atlas oder der Varta. Ich wüsste gerne, warum die so viel Macht von uns Gastronomen bekommen haben und weshalb das bis heute noch so ist – den Gästen ist es nämlich scheißegal, ob wir 13, 14 oder 18 Punkte (Diamanten, Bestecke etc.) haben. Es gab bei tausenden Gästen in den letzten Jahren fast nie jemanden der wegen G&M-Bewertung zu uns gekommen ist. Geschweige denn, uns auch nur einmal darauf angesprochen hat. Also vielleicht hören wir als Branche einfach mal auf, unseren Hintern zu verkaufen.

Was war ihr größter beruflicher Erfolg?

Und welche berufliche Entscheidung würden Sie gerne rückgängig machen?

Björn Swanson: Keine! Ohne meine getroffenen Entscheidungen wäre ich nicht dort wo ich jetzt bin.

Worüber regen Sie sich auf?

Björn Swanson: Dummheit, Verschwendung und nochmal Dummheit 

…und was bringt andere an Ihnen in Rage?

Mein Dickkopf, mein Stolz und meine Impulsive-Art

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Das kommt auf den Menschen an. Aber es gibt schon einige, die ich bewundere.

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Björn Swanson: Meine Familie, mein Auto und meinen Ehrgeiz

Wenn Sie für einen Tag den Job eines anderen übernehmen könnten – welcher wäre das?

Björn Swanson: Der von Marc Zuckerberg

Sie stehen in einer Karaoke-Bar auf der Bühne und müssen vor allen Mitarbeitern ein Lied singen. Welchen Song stimmen Sie an?

Björn Swanson: Das kommt ganz gewaltig auf den Pegel an. Aber vielleicht „Davon geht die Welt nicht unter“ – Zarah Leander

Drei touristische Geheimtipps: Was sollten Gäste unbedingt sehen/erleben, die in Ihre Region kommen?

Björn Swanson: Das Bodemuseum bzw. die Museumsinsel, den Reichstag und die Gedenkstätte Deutscher Wiederstand.

Was haben Sie zu Hause immer im Kühlschrank?

Björn Swanson: Sucuk (Türkische Knoblauchwurst), Riesling & Bourbon 

Und was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Björn Swanson: Ochsenbäckchen mit Kartoffelpüree und Gemüse – schnell und einfach (wir müssen es ja nicht länger rausziehen als nötig) J

Geht Liebe wirklich durch den Magen?

Björn Swanson: Kommt darauf an wie gut man kocht….

Aktuelle Nachrichten mit Marc Almert

Sternekoch Björn Swanson kündigt eine Neuausrichtung für sein Restaurant „FAELT“ in Berlin an. Getreu dem Motto „verrückte Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“ gestaltet Swanson seine Angebote um und tönt provokativ: „Ich kann das Geheule und Gejammer nicht mehr hören“.

Hohe Energiekosten wirken sich auch auf die Speisekarten in der Sterne-Gastronomie aus. Was schon längst als Luxus gilt, wird vielerorts noch luxuriöser. Doch nicht alle Köche heben die Preise.

Björn Swanson zieht es an die Mosel – genauer gesagt nach Trier. Hier eröffnet der Berliner Sternekoch ein Gartenrestaurant mit 126 Sitzplätzen. Im „The Benedict“ kocht er mit seinem Team vorerst in zwei Containern.

„Kitchen Impossible“ feierte am Sonntagabend einen erfolgreichen Staffelauftakt. Die erste Folge der 7. Staffel, in der Tim Mälzer von Björn Swanson herausgefordert wurde, sahen insgesamt 1,49 Millionen Menschen.

Tim Mälzer fordert wieder zum Duell! Cornelia Poletto, Haya Molcho, Viktoria Fuchs, Björn Swanson, Sven Wassmer, Alain Weissgerber und Hendrik Haase treten in der siebten Staffel "Kitchen Impossible" gegen ihn an.

Gutgelaunt feierten am Sonntag fast 150 Gourmets zusammen mit namhaften Gastronom:innen und Köch:innen sowie Persönlichkeiten aus der Politik im spektakulären Ambiente der AXICA den rauschenden Abschluss des Feinschmeckerfestivals eat! berlin 2021. Preise wurden vergeben.

Nachdem im vergangenen Ausnahmejahr keine Berliner Meisterköche ausgezeichnet wurden, werden im Jubiläumsjahr 2021 wieder Preisträgerinnen und Preisträger in den bekannten sechs Kategorien – und einer neuen, der Berliner Barkultur, gewürdigt.

Björn Swanson macht sich selbstständig. Der Sternekoch eröffnet im Herbst das Restaurant „Fält“ in Berlin Schöneberg, wie die Morgenpost berichtet. Swanson war zuvor Küchenchef im Restaurant Golvet in Berlin, das mehrfach mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde.

Jonas Zörner, seit März bereits Küchenchef Golvet, übernimmt jetzt die alleinige Verantwortung für das Sterne-Restaurant am Potsdamer Platz über den Dächern Berlins. Das teilte das Unternehmen „40 Seconds“ mit. Der Bisherige Chef, Björn Swanson, verlässt das Unternehmen.

Björn Swanson hat das „Golvet“, innerhalb kürzester Zeit in die Spitze der Berliner Gaststätten gekocht. Jetzt verlässt der Küchenchef das Sternerestaurant. Der „Berliner Meisterkoch 2019“ sucht nach neuen Herausforderungen.

Videos mit Björn Swanson

Björn Swanson auf Facebook