ALEX, Brasserie und Miller & Carter: Mitchells & Butlers setzt auf Mitarbeiter-Motivation

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Kurzarbeitergeld und fehlende Trinkgeldeinnahmen, ungewisse Perspektiven auf ein Lockdown-Ende, mangelnde soziale Kontakte zu liebgewonnenen Stammgäste. Mitarbeiter in der Gastronomie sind besonders gebeutelt von der aktuellen Krise. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

Für die Mitchells & Butlers Germany GmbH, die mit den von ihr derzeit betreuten 44 Fullservice-Gastronomiebetrieben der Marken ALEX, Brasserie und Miller & Carter zu den drei umsatzstärksten Freizeitgastronomie-Unternehmen Deutschlands zählt, hat die Sicherheit und die Motivation ihrer rund 1.600 vollbeschäftigten Mitarbeiter oberste Priorität. Auch wenn man gerade an einigen Fronten kämpfe, wie das Unternehmen nun mitteilte: Die Politik lasse insbesondere die großen Gastronomiegruppen im Stich, versprochene November- und Dezemberhilfen ließen bis auf eine minimale Abschlagzahlung immer noch auf sich warten und das Gros der Vermieter sperre sich weiterhin gegen Mietminderungen, obwohl die rechtliche Grundlage dafür geschaffen wurde.

Dennoch ist sich Bernd Riegger, Geschäftsführer der in Wiesbaden ansässigen MaBG, sicher: „Dass es uns in dieser Krise finanziell besser geht als vielen anderen Gastronomen, ist vor allem auch unseren Mitarbeitern zu verdanken. Denn sie haben mit ihrem großen Engagement in der Vergangenheit Profite erzielt, mit denen wir gut gewirtschaftet haben, so dass wir uns heute in einer immer noch akzeptablen finanziellen Situation befinden. Damit können wir noch ein paar Monate durchhalten.“

Gebot der Stunde ist es denn auch, den Mitarbeitern größtmögliche Sicherheit zu geben. Jörg Rataj, Direktor Recht und Personal/Leiter IT, verdeutlicht: „Höchstes Gut in dieser Krise ist Vertrauen und Sicherheit. Vertrauen, dass der Arbeitgeber Sicherheit schafft und die Jobs erhalten bleiben. Das klingt zwar erstmal nicht unbedingt sexy – aber eine Jobgarantie ist das, was unsere Mitarbeiter momentan am dringendsten brauchen. Und das zählt unserer Erfahrung nach wesentlich mehr als Einmalboni oder irgendwelche einmaligen Sonderleistungen.“ Mitchells & Butlers hatte bereits im ersten Lockdown nahezu alle sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer in die Kurzarbeit übernommen, selbst wenn darauf kein Anspruch bestand oder Arbeitsverträge ausgelaufen wären. Es galt die Devise, so viele Arbeitnehmer wie möglich abzusichern und an Bord zu behalten. Auszubildende wurden normal weiterbezahlt.

Regelmäßig schickt Riegger eine Status-Mail an seine Betriebsleiter und die wiederum an ihre Mitarbeiter vor Ort. Darin erläutert er die aktuelle Situation des Unternehmens und die politischen Rahmenbedingungen. Keine dieser Mails endet ohne eine aufmunternde Botschaft für die Belegschaft. Den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern hält auch Jörg Rataj mit seinem Team. Via Videocalls oder Telefonaten wird regelmäßig über die jeweilige persönliche Situation und betriebliche Themenstellungen gesprochen. Dieses „Kümmern“ werde von den Mitarbeitern geschätzt, so das Unternehmen. 

Bernd Riegger ist überzeugt, dass „Motivation durch Vertrauen zwischen Chef und Mitarbeitern entsteht. Nur wenn die Vorgesetzten sich voll auf ihr Team konzentrieren, jeden einzelnen Mitarbeiter wertschätzen, ihm Empathie, Verständnis und Rückendeckung vermitteln und seine Resilienz stärken, gelingt es, die Stimmung und die Motivation nicht kippen zu lassen.“ Dass ALEX mit dieser Unternehmensleitlinie auf einem guten Weg ist, zeigen nicht zuletzt die MItarbeiter, die aus den geschlossenen Betrieben Botschaften auf Instagram, Tiktok oder Facebook posten.

Geschäftsergebnis 2020

Mit den von ihr betreuten 45 deutschen Erlebnisgastronomie-Betrieben der Marken ALEX (41), Brasserie (3) und Miller & Carter (1) hat die Mitchells & Butlers Germany GmbH im zurückliegenden Geschäftsjahr coronabedingt einen Umsatzrückgang um knapp 39 Prozent verzeichnet – von 105,7 Mio. Euro in 2019 auf 76,8 Mio. Euro in 2020. Die Schließung des ALEX Bremen Hanseatenhof im August 2020 hat keinen Einfluss auf das Ergebnis, da der Betrieb standortbedingt nicht mehr rentabel war.


 

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