Angriff auf jüdisches Restaurant: Angeklagter schweigt, Gastwirt berichtet von Schock

| Gastronomie Gastronomie

Zum Prozessauftakt um den Angriff auf das jüdische Restaurant «Schalom» und seinen Geschäftsführer in Chemnitz hat der Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen. Derweil berichtete der betroffene Gastwirt am Mittwoch als Zeuge von dem «Schockmoment» Ende August 2018.

Er sei an jenem Montagabend vor sein Restaurant getreten, als er sich unvermittelt einer Gruppe von 10 bis 12 dunkel gekleideten Menschen gegenübergesehen und in ihre hasserfüllten Augen geblickt habe. Dann habe es um ihn herum gekracht und geknallt. «Das kam für mich völlig überraschend», sagte der 56-Jährige. Angriffe auf sein Restaurant habe er schon häufig erlebt, aber solch eine massive Attacke gegen ihn selbst bis dahin noch nie.

Angeklagt ist ein 30-jähriger Deutscher aus der Region Stade in Niedersachsen. Die Generalstaatsanwaltschaft geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Die Anklage wirft ihm gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch im besonders schweren Fall und Sachbeschädigung vor. Insgesamt sollen aus der Gruppe Steine und Flaschen auf das Restaurant und den Gastwirt geschleudert worden sein. Dazu sei eine antisemitische Beschimpfung gegrölt worden, hieß es. Den Angeklagten selbst konnte der Gastronom vor Gericht jedoch wegen der Dunkelheit damals nicht wiedererkennen.

Der Angriff datiert auf jene Tage vor drei Jahren, als Aufmärsche und Ausschreitungen in Chemnitz weltweit Schlagzeilen machten und dazu Rechtsextreme aus ganz Deutschland in die Stadt gekommen waren. Auslöser war der gewaltsame Tod eines 35-Jährigen am Rande des Stadtfestes, für den später ein Syrer verurteilt wurde.

Für den Prozess am Amtsgericht Chemnitz waren am Mittwoch weitere Zeugen geladen. Im Vorfeld gab es umfangreiche Sicherheitskontrollen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Vertreter aus Gastronomie und vom zuständigen Amt haben sich geeinigt. Sommergärten dürfen unter bestimmten Bedingungen auch aufs Nachbargrundstück.

Für die Klüh-Gruppe war das Geschäftsjahr 2023 ein besonders erfolgreiches: Erstmals in der Unternehmensgeschichte konnte der Multiservice-Dienstleister die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro überspringen – eine Steigerung um 10,9 Prozent (plus 100,9 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Drei Jahre lang hielt das Restaurant Setzkasten im Erlebnis-Supermarkt Zurheide Feine Kost bis 2023 einen Michelin-Stern. Nach aufwendigem Konzeptions- und Umbauarbeiten will das Setzkasten-Team, rund um Küchenchef Egor Hopp, weiter durchstarten.

Die auf Bowls und Salate spezialisierten Lieferdienste Pottsalat und Make Food fusionieren. Mit dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen aus Essen und Monheim übernimmt die Pottsalat GmbH mit nunmehr elf Standorten die Marktführerschaft für gesunde und nachhaltige Gerichte in Deutschland.

Der zeitweise Wechsel vieler Beschäftigter ins Homeoffice infolge der Corona-Pandemie, macht Betriebskantinen weiter zu schaffen. 2023 verbuchte das Branchensegment, zu dem etwa auch Caterer zählen, einen Umsatzrückgang von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr. Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem die Branche hadert.

Auch letztes Jahr blieben Deutschland, Österreich und die Schweiz trinkfest. Trotz steigender Preise füllten alte Bekannte wie Kaffee, Wasser und Bier weiterhin die meisten Gläser und Tassen. Welche weiteren Getränke im vergangenen Jahr am häufigsten bestellt wurden, hat Kassenanbieter orderbird unter die Lupe genommen.

In wenigen Tagen soll es so weit sein. Direkt an der Weidendammer Brücker, auf der Friedrichstraße in Berlin, eröffnet Jamie Oliver’s Kitchen in der Hauptstadt. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Allerdings ist bekannt, dass hier die Curry-Wurst auf die Pizza kommen soll.

Gerolsteiner hat erneut seine Weinplaces ausgezeichnet. Weinbars und Vinotheken wurden von einer Fachjury ausgewählt, die sich der Weinkultur und dem Genuss mit innovativen Konzepten verpflichtet haben. 

Vergangenes Jahr sind mehr Menschen zu McDonald's, Burger King & Co. gegangen und haben dort mehr Geld ausgegeben. Das bescherte der deutschen Systemgastronomie ein kräftiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht ihres Bundesverbandes hervorgeht.

Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Restaurant bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.