Anpassung statt Stillstand: So reagiert die Gastronomie 2025 auf Herausforderungen

| Gastronomie Gastronomie

Die dritte Ausgabe des Gastrostimmungsbarometers 2025 von orderbird bietet einen umfassenden Überblick über die Situation und die aktuellen Herausforderungen der Gastronomie in Deutschland. Die repräsentative Umfrage unter 375 Betrieben beleuchtet zentrale Themen wie wirtschaftliche Anpassungen, Personalmangel, Digitalisierung und sich wandelnde Gästewünsche.

Vielfältige Betriebe und differenzierte Herausforderungen

Die Befragten verteilen sich auf Restaurants, Cafés, Bars und weitere gastronomische Betriebe. Die Mehrheit der Unternehmen bietet sowohl Innen- als auch Außenbewirtung und beschäftigt meist kleine Teams mit bis zu sieben Mitarbeitenden. Regional sind Betriebe aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin besonders häufig vertreten.

Wirtschaftliche Lage und Reaktionsstrategien

Die Branche steht weiterhin unter wirtschaftlichem Druck: 43,5 Prozent der Betriebe bewerten ihre Situation schlechter als noch vor vier Jahren. Die Forderung nach einer dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent wird von 84,8 Prozent unterstützt. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen:

  • optimierte Einkaufskonditionen,
  • Anpassungen der Speisekarte,
  • effizientere Kalkulation zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung,
  • Energieeinsparungen,
  • optimierte Personalplanung.

Viele Betriebe haben die Speisekarten reduziert und Abläufe verändert, um effizienter zu wirtschaften, ohne die Gäste stärker finanziell zu belasten.

Personalmangel und neue Arbeitskonzepte

Die Personalfrage bleibt ein zentrales Thema: 52,5 Prozent der Befragten berichten über einen akuten Mangel an Mitarbeitenden. Die Folgen sind Überlastung, Umsatzverluste und eingeschränkte Öffnungszeiten. Gegensteuern möchten die Betriebe mit:

  • besserer Bezahlung,
  • flexiblen Arbeitszeiten,
  • verbesserter Teamkultur und transparenten Trinkgeldregelungen,
  • Förderung der Work-Life-Balance.

Digitalisierung und Akzeptanz neuer Technologien

Digitale Kassensysteme sind bereits in 86,9 Prozent der Betriebe etabliert. Weitere digitale Tools wie Websites, Funkboniersysteme und Reservierungssysteme werden zunehmend genutzt – Online-Lieferservices sind hingegen noch selten. Künftige Investitionen sind unter anderem in Bestellfunktionen via QR-Code, KI-gestützte Analysen und digitale Inventurtools geplant.

Beim Thema verpflichtende Kartenzahlung ist die Branche gespalten: 44,8 Prozent äußern sich kritisch, 27,2 Prozent stehen einer Einführung positiv gegenüber.

Trinkgeld: Digitalisierung bringt Vorteile

Trotz der Dominanz von Bargeld beim Trinkgeld zeigen digitale Optionen (über Kartenlesegeräte oder Apps) zunehmende Akzeptanz. 74 Prozent der Betriebe verzeichnen höhere Einnahmen durch digitale Trinkgeldabfragen. Vorteile sind eine einfachere Buchhaltung, fairere Verteilung im Team und positive Effekte bei der Personalgewinnung.

Fokus auf Gäste und Angebotsanpassung

Die Gastronomiebetriebe reagieren aktiv auf veränderte Gästewünsche. Besonders gefragt sind vegane und vegetarische Angebote (59,2 Prozent), Regionalität und Nachhaltigkeit. Über die Hälfte der Betriebe hat ihr Menü entsprechend erweitert, verstärkt regionale Zutaten eingesetzt und Verpackungen sowie Abläufe nachhaltiger gestaltet.

Die Ergebnisse des Gastrostimmungsbarometers verdeutlichen eine Branche, die trotz zahlreicher Herausforderungen konsequent auf effiziente Anpassungen, Digitalisierung und eine starke Ausrichtung an den Bedürfnissen der Gäste setzt. Gastronomiebetriebe bleiben flexibel und nutzen gezielte Maßnahmen, um auch künftig ihren Gästen ein überzeugendes Angebot zu machen.
 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Fast-Casual-Konzept Ciao Bella erweitert seine Präsenz in München. Am 12. Dezember 2025 eröffnet der italienische Anbieter einen neuen Flagship-Standort im Tal 16. Das Restaurant soll nach Angaben des Unternehmens das weiterentwickelte Markenerlebnis der kommenden Jahre erstmals in dieser prägnanten Form präsentieren.

Das Gourmetrestaurant Ötztaler Stube im Fünf-Sterne-Hotel Das Central in Sölden startet zur Wintersaison 2025/26 mit einem renovierten Interieur. Das Küchenteam steht weiterhin unter der Leitung von Stefan Speiser.

L’Osteria ist mit der Eröffnung ihres ersten Restaurants in Ravensburg an den Start gegangen. Der Standort befindet sich in der Altstadt und richtet sich an ein breites Publikum aus Passanten, Familien, Freundesgruppen und Geschäftsleuten.

Der neue Veranstaltungsort [UNVRS] wurde bei der 10. Golden Moon Awards Gala in Valencia überraschend zum „World's Best Club 2025“ gekürt und sicherte sich damit auf Anhieb die Spitze der renommierten Liste „The World's 100 Best Clubs™ 2025“. Bootshaus aus Köln-Deutz, verteidigte seinen vierten Platz erfolgreich.

Die Sanierung der veganen Fastfood-Kette Swing Kitchen ist gescheitert. Nachdem die Gläubiger noch einem Sanierungsplan für die Muttergesellschaft zugestimmt hatten, konnte die zur Fortführung nötige Finanzierung nicht gesichert werden. Von dem Scheitern sind 130 Mitarbeitende an allen sieben Standorten in Österreich betroffen.

Die US-Systemgastronomiekette Five Guys steht in Deutschland vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Im siebten Jahr nach Markteintritt weist die deutsche Tochtergesellschaft Five Guys Germany GmbH erneut ein Millionenminus aus. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2023 hervor, über den zuerst die Rheinische Post berichtete.

Der fränkische Winzer und Sternekoch Christian Stahl verzeichnet gleich mehrere renommierte Auszeichnungen und steigt im aktuellen HENRIS Weinguide mit vier Trauben in die nationale Spitze der deutschen Weingüter auf.

Die Schwarzwaldstube in der Baiersbronner Traube Tonbach ist im Ranking von La Liste 2026 erneut an die Weltspitze gewählt worden. Das Gourmetrestaurant, unter der Leitung von Küchenchef Torsten Michel, belegt in der Weltrangliste abermals den geteilten Platz 1. Alle deutschen Restaurants und die komplette Liste bei Tageskarte.

Das Dortmunder Sternerestaurant „The Stage“ wird seinen Betrieb zum 28. März 2026 einstellen. Das Lokal in Dortmund-Hombruch wird damit nach fünf Jahren, seit seiner Gründung im Jahr 2021, die bisherige kulinarische Reise beenden, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren.

Der Restaurantbesuch wird 2026 bewusster als besonderes Erlebnis und Ort der sozialen Verbundenheit betrachtet. Neue Daten von OpenTable zeigen, wie sich die Präferenzen der deutschen Gäste in Buchungszahlen und Ausgabeverhalten widerspiegeln.