Bedrohte Hamburger Fischgaststätte gerettet

| Gastronomie Gastronomie

Sie ist Kult, und sie sollte weg: Nach monatelangem Bangen können die Betreiber und Gäste der vom Abriss bedrohten Fischgaststätte im Hamburger Stadtteil Veddel aufatmen. «Gerettet! Die traditionsreiche Veddeler Fischgaststätte bleibt an ihrem Standort erhalten», twitterte der Hamburger SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf am Freitagabend.

Im Herbst war bekanntgeworden, dass die Hansestadt das Gelände um die Fischbude umgestalten und den Imbiss in den alten Zollhallen oder in einem Neubau unterbringen wollte. Der Chef des Kult-Lokals, Christian Butzke, sah dadurch die Existenz seiner Fischküche mit ihrem besonderen Ofen in Gefahr und startete eine Petition im Internet. Innerhalb weniger Tage hatten Tausende Menschen unterschrieben, darunter auch der Gastronom Eugen Block («Block House»). Butzke argumentierte unter anderem, für den speziellen Backofen aus den 20er Jahren würde er woanders keine Betriebserlaubnis mehr erhalten (Tageskarte berichtete).

Christian Carstensen von der Hamburger Baubehörde sagte nun laut «Bild»-Zeitung: «Wir sagen zu, dass die Veddeler Fischereigaststätte erhalten bleibt». Und zwar an ihrem bisherigen Standort: «Eine Verlegung hätte den weiteren städtebaulichen Entwicklungsprozess belastet, das wollten wir nicht", sagte Kienscherf der «Hamburger Morgenpost».

Die Fischbude ist eine Hamburger Institution: In der Nähe der Elbbrücken werden in der 1932 eröffneten Gaststätte Spezialitäten wie Backfisch mit Kartoffelsalat zu lokalem Bier serviert. Neben Christian Butzke arbeiten dessen Sohn und acht weitere Mitarbeiter in der Fischküche. Das Gebäude mit einer Einrichtung aus den 50er Jahren und dem noch älteren Ofen ist Butzke zufolge ein Zeitzeugnis. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.

Die Mercedes-Benz Gastronomie führt am Standort Sindelfingen einen autonomen Kochroboter ein. Das System soll ab Sommer 2026 die Kapazitäten in der Kantine erhöhen und eine durchgängige Mahlzeitenversorgung für Schichtarbeiter gewährleisten.

Tschechien hat mit der feierlichen Michelin-Gala am 11. Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Erstmals vergab der Gourmetführer landesweit Auszeichnungen und beschränkte sich damit nicht mehr nur auf die Hauptstadt Prag.

Eine aktuelle Untersuchung des Zahlungsdienstleisters SumUp zeigt die Hauptsorgen von Kleinunternehmen in der Gastronomie. Gestiegene Betriebskosten und der Fachkräftemangel führen zu reduzierten Gewinnspannen und fordern von den Betrieben schnelles Handeln.

Die britische Gastronomiekette Heavenly Desserts expandiert nach Deutschland. Das Unternehmen eröffnete jetzt seine erste Filiale auf dem deutschen Markt. Standort ist das Westfield-Center in Hamburg.

Die Boilerman Bar in der Hamburger HafenCity präsentiert sich nach Umbau mit einem neuen Interieur und erweitertem Platzangebot. Ein interner Wechsel an der Spitze der Bar-Leitung ist vollzogen. Der Fokus liegt weiterhin auf Highballs, insbesondere mit Rum.

Die aktuelle Selektion des Guide Michelin für die Türkei umfasst insgesamt 54 neue Restaurants. Mit der erstmaligen Aufnahme der Region Kappadokien in den Guide spiegelt die Auswahl die kulinarische Vielfalt des Landes wider und umfasst nun Istanbul, Izmir, Muğla und Kappadokien.

Eine aktuelle Umfrage in der Hamburger Gastronomie beleuchtet, welche Kriterien für Gäste bei der Restaurantwahl ausschlaggebend sind und wie sich das Konsumverhalten über verschiedene Altersgruppen hinweg verändert.

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft.