Es war ein Paukenschlag beim Restaurantführer Guide Michelin Frankreich, der Anfang des Jahres vorgestellt wurde. Gleich drei 3-Sterne-Restaurants verloren ihre Bestnote und wurden auf zwei Sterne herabgestuft. Darunter auch die Kochlegende Marc Haeberlin mit der Auberge de l'Ill (Tageskarte berichtete). Das Restaurant ist in Frankreich eine kulinarische Institution, das seit 1967 regelmäßig mit drei Sternen ausgezeichnet wurde. Damals stand mit Paul Haberlin noch der Vater des heutigen Küchenchefs am Herd. Für den Sohn war der Verlust damit gleich doppelt bitter.
Die Abwertung von Marc Haeberlin und seiner „Auberge de l’Ill“ sei skandalös, schrieb daraufhin Kritiker Jürgen Dollase: „Das Restaurant präsentiert ein makelloses Handwerk und hat speziell in seinen klassischen Momenten eine großartige Qualität und eine unverzichtbare Position in der internationalen Gourmandise. So etwas wertet man nicht so einfach ab – schon gar nicht nach über 50 Jahren mit drei Sternen. Es gibt keine kulinarisch wirklich seriöse, umfassende Denkweise, die zu einer solchen Entscheidung führen kann.“
Interview mit Marc Haeberlin
Nun hat Jürgen Dollase für Eat, Drink, Think ein lesenswertes Interview mit Marc Haeberlin geführt. Wie Haeberlin erklärte, hätte der Verlust des Sterns keine negativen Veränderungen beim Publikum nach sich gezogen. Er habe im Gegenteil sogar viel Zuspruch erhalten. An ihrer Arbeitsweise und den Preisen auf der Karte habe er auch nichts verändert. Sie machen weiter wie bisher.