Biergarten in der Baugrube

| Gastronomie Gastronomie

Ausgehen ist teuer geworden und manch einer verzichtet deshalb lieber auf den Besuch im Restaurant oder Biergarten. Ein Münchner Gastronom will diesem Trend etwas entgegensetzen - mit einem ungewöhnlichen Konzept: Seit kurzem lockt ein Biergarten in einer Baugrube zu einem kühlen Getränk im Freien.

Ebenfalls besonders: Betreiber Florian Schönhofer setzt auf vergleichsweise niedrige Preise. Ein halber Liter Bier kostet 2,60 Euro, ein Spritzer 3,80 Euro. Es gehe ihm darum, alle Leute mitzunehmen, sagt der Wirt. «Ich denke meine Gastronomie schon immer von denen her, die es sich nicht leisten können.» Seine Preise liegen zum Teil deutlich unter dem Niveau anderer Biergärten und Restaurants in München. Wie ist das möglich?

Kein Service, keine Tischdecken

«Wir haben hier eine eher einfache Gastronomie. Es gibt keinen Service und keine weißen Tischdecken», sagt Schönhofer. «Das spart uns Kosten und deshalb können wir das so anbieten.» Druck von Kollegen aus der Gastronomie, seine Preise zu erhöhen, verspüre er keinen. «Es gibt vielmehr ein positives Feedback.» Durch ein Projekt aus dem vorigen Jahr habe er bereits das nötige Equipment für den Biergarten gehabt, das Grundstück mit der Baugrube gehöre der Kirche. Letztlich kam eins zum anderen.
 

Bier als Kulturgut

Er wolle mit seinen Preisen niemanden kritisieren, sagt der Wirt. Jeder solle und müsse seine eigene Preiskalkulation machen. «Ich mag meine Branche vor allem deshalb, weil jeder machen kann, was er will.» Er betreibe bereits seit vielen Jahren ein Lokal in Bahnhofsnähe und setze dort auf ein ähnliches Preiskonzept. 

Ist Bier im Zuge der Inflation zu teuer geworden? Aus Sicht des bayerischen Brauerbunds ist das Hopfengetränk in Bayern eigentlich günstig. Bier könne sich im Freistaat jeder leisten, ist Brauerbund-Geschäftsführer Walter König überzeugt. Zugleich sagt er: Die bayerische Gastronomie habe eine Verantwortung, bezahlbares Bier anzubieten, da Bier in Bayern Kulturgut sei. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Umfrage von Lightspeed zeigt: Weihnachtsfeiern in der Gastronomie bleiben in Deutschland beliebt. Doch angesichts eines engen Budgetgürtels und hoher Preissensibilität müssen sich Restaurants etwas einfallen lassen. Neben gutem Essen und Service wünschen sich die Gäste nämlich vor allem maximale Planbarkeit.

Kloster Eberbach startet ein neues Kapitel seiner Gastronomie. Die Stiftung hat die Bewirtung der Klosterschänke selbst übernommen und eröffnet das Lokal am 16. November 2025 mit einem neuen Konzept. Unter der Leitung von Rosa Roccaro, einer Gastronomin mit sizilianischen Wurzeln, soll ein Ort entstehen, der Kulinarik und Kultur verbindet.

In der Grand Hall Zollverein in Essen fand am 17. November 2025 das große Doppelfinale zur 10. Auflage des Live-Wettbewerbs "Koch des Jahres" statt. Dies stellte einen historischen Moment dar, da die Finalisten von "Koch des Jahres" und "Patissier des Jahres" erstmals gleichzeitig antraten. Die Wettbewerbe wurden vor 1.200 Fachbesuchern und Medienvertretern ausgetragen.

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.

Die Hauptstadt hat ihre gastronomischen Aushängeschilder für das Jahr 2025 gekürt. Bei der Ehrung der Berliner Meisterköche 2025 wurden herausragende Persönlichkeiten und Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis, die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“, ging an Nicholas Hahn vom Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Sternerestaurant Berlins.

Nach fast 50 Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Spitzengastronomie endet die Ära des Sterne-Restaurants „Im Schiffchen“. Küchenchef Jean-Claude Bourgueil (78) reduziert sein Engagement. Das Gasthaus wurde an einen Käufer übergeben, bei dem Bourgueil künftig angestellt sein wird. „Im Schiffchen“ soll zukünftig kein Sternerestaurant mehr sein“, so Bourgueil.

Am Samstag wurde in Konstanz der Leaders Club Award 2025 verliehen. Die Senns.Bar&Foodlounge aus Salzburg gewann die Goldene Palme, die Kneipe 80 und das Bergson Kunstkraftwerk, beide aus München, erhielten Silber beziehungsweise Bronze.

Die Non-Profit-Initiative Greentable e.V. hat einen neuen Leitfaden präsentiert, der Gastronomiebetrieben konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bietet. Die Publikation mit dem Titel „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie“ zeigen, wie nachhaltiges Handeln im Betriebsalltag verankert werden kann.

In Berlin startet heute die Cocktail Week. Drei Barkeeper und eine Barkeeperin sprechen über aktuelle Trends und warum der Aperol Spritz ein Dauerbrenner ist.

Die China-Restaurant-Kette XIAO hat einen neuen Standort in Hürth, nahe Köln, eröffnet. Das Restaurant erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über knapp 400 Sitzplätze im Innenbereich.