Delivery Hero Chef Niklas Östberg gegen Tariflöhne

| Gastronomie Gastronomie

Niklas Östberg, Chef des Lieferdienstes Delivery Hero, hat sich, in einem Interview mit Business Insider, gegen Tariflöhne in seinem Unternehmen ausgesprochen. Auch von Gewerkschaften hat er keine hohe Meinung. In seinen Augen wollen sie „Sachen durchsetzen, um die sie niemand gebeten habe“.

Der Vorstandsvorsitzende des DAX-Konzerns setzt eher auf individuelle Gehaltsverhandlungen. Er sei sich sicher, dass die Fahrer anhand ihrer Leistung bezahlt werden und ihre Flexibilität behalten wollen. Für Östberg ist die Rechnung einfach: „Wenn sie gute Arbeit machen, bekommen sie eine gute Kompensation. Wenn sie weniger machen, bekommen sie weniger.“ Es gebe immer einen Weg, wie man zu einer Einigung kommen könne, fügte er im Interview hinzu. Außerdem würde sich Delivery Hero an den lokalen Mindestlöhnen orientieren und dabei sogar noch deutlich draufzahlen.

Ehemalige Betriebsräte und Mitarbeiter sehen das anders. Christoph Schink, Sekretär bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) stellt Delivery Hero im Business Insider ein schlechtes Zeugnis aus. Er sagte sogar, dass der deutsche Lieferdienst „Foodora“, der damals zu Delivery Hero gehörte, der „mit Abstand schlechteste Arbeitgeber“ unter den Lieferdiensten gewesen sei. Außerdem habe das Unternehmen Betriebsräte verhindern wollen und die Mitarbeiter im Wettbewerb um die besten Schichten gegeneinander ausgespielt. „Und das bei einem Gehalt, das lediglich Mindestlohn auszahlte“, so Schink.

Delivery Hero widerspricht dem Gewerkschafter und sagt in einem Statement, dass das Unternehmen nie die Gründung von Betriebsräten verhindert habe. Es sei in guten und offenen Gesprächen mit den Fahrern und ihren Repräsentanten gewesen.

Nachdem „Foodora“ von dem niederländischen Konzern Just Eat Takeaway gekauft und in „Lieferando“ überführt wurde, habe sich einiges verbessert, sagte Schink. Der Lohn liege nun beim Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde. Einen nennenswerten Bonus für die Fahrer gebe es erst ab der 100. Order. Dass Delivery Hero eine mögliche Rückkehr auf den deutschen Markt erwäge, weckt beim ehemaligen Betriebsrat Schink allerdings alte Ängste: Es laufe ihm ein Schauer über den Rücken. „Aber wir sind vorbereitet.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Fast-Casual-Konzept Ciao Bella erweitert seine Präsenz in München. Am 12. Dezember 2025 eröffnet der italienische Anbieter einen neuen Flagship-Standort im Tal 16. Das Restaurant soll nach Angaben des Unternehmens das weiterentwickelte Markenerlebnis der kommenden Jahre erstmals in dieser prägnanten Form präsentieren.

Das Gourmetrestaurant Ötztaler Stube im Fünf-Sterne-Hotel Das Central in Sölden startet zur Wintersaison 2025/26 mit einem renovierten Interieur. Das Küchenteam steht weiterhin unter der Leitung von Stefan Speiser.

L’Osteria ist mit der Eröffnung ihres ersten Restaurants in Ravensburg an den Start gegangen. Der Standort befindet sich in der Altstadt und richtet sich an ein breites Publikum aus Passanten, Familien, Freundesgruppen und Geschäftsleuten.

Der neue Veranstaltungsort [UNVRS] wurde bei der 10. Golden Moon Awards Gala in Valencia überraschend zum „World's Best Club 2025“ gekürt und sicherte sich damit auf Anhieb die Spitze der renommierten Liste „The World's 100 Best Clubs™ 2025“. Bootshaus aus Köln-Deutz, verteidigte seinen vierten Platz erfolgreich.

Die Sanierung der veganen Fastfood-Kette Swing Kitchen ist gescheitert. Nachdem die Gläubiger noch einem Sanierungsplan für die Muttergesellschaft zugestimmt hatten, konnte die zur Fortführung nötige Finanzierung nicht gesichert werden. Von dem Scheitern sind 130 Mitarbeitende an allen sieben Standorten in Österreich betroffen.

Die US-Systemgastronomiekette Five Guys steht in Deutschland vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Im siebten Jahr nach Markteintritt weist die deutsche Tochtergesellschaft Five Guys Germany GmbH erneut ein Millionenminus aus. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2023 hervor, über den zuerst die Rheinische Post berichtete.

Der fränkische Winzer und Sternekoch Christian Stahl verzeichnet gleich mehrere renommierte Auszeichnungen und steigt im aktuellen HENRIS Weinguide mit vier Trauben in die nationale Spitze der deutschen Weingüter auf.

Die Schwarzwaldstube in der Baiersbronner Traube Tonbach ist im Ranking von La Liste 2026 erneut an die Weltspitze gewählt worden. Das Gourmetrestaurant, unter der Leitung von Küchenchef Torsten Michel, belegt in der Weltrangliste abermals den geteilten Platz 1. Alle deutschen Restaurants und die komplette Liste bei Tageskarte.

Das Dortmunder Sternerestaurant „The Stage“ wird seinen Betrieb zum 28. März 2026 einstellen. Das Lokal in Dortmund-Hombruch wird damit nach fünf Jahren, seit seiner Gründung im Jahr 2021, die bisherige kulinarische Reise beenden, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren.

Der Restaurantbesuch wird 2026 bewusster als besonderes Erlebnis und Ort der sozialen Verbundenheit betrachtet. Neue Daten von OpenTable zeigen, wie sich die Präferenzen der deutschen Gäste in Buchungszahlen und Ausgabeverhalten widerspiegeln.