Entspanntes Oktoberfest 2022 mit vielen US-Gästen

| Gastronomie Gastronomie

Viele Gäste aus dem Ausland, keine größeren Personalausfälle wegen Corona - und jetzt auch noch gutes Wetter: Das Münchner Oktoberfest hat nach zwei Jahren Zwangspause einen weitgehend problemlosen Neustart hingelegt. «Ich bin total zufrieden - die Wiesn findet statt», sagte Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Bisher kamen zwar vor allem an den verregneten ersten Tagen etwas weniger Besucherinnen und Besucher als bei der letzten Wiesn 2019. Ohne Gedränge war dafür entspanntes Flanieren auf dem Gelände möglich.

Das Wochenende könnte hier eine Wende bringen: Am Freitag strömten bei strahlendem Wetter zahlreiche Gäste in Tracht zur Festwiese. «Es werden mehr Besucher», sagte Baumgärtner. «Wir haben über die Erwartung viele Touristen aus dem Ausland.» Vor allem Briten und US-Amerikaner feiern in großer Zahl. Ein Grund für das Interesse speziell der Amerikaner könnte der für sie günstige Dollar-Kurs sein. «So günstig gibt's die Wiesn für Amerikaner nie wieder.»

Schon nach den ersten Festtagen zeichnet sich ab: Der umstrittene Partysong «Layla» liegt offensichtlich hoch in der Gunst der Oktoberfestbesucher. «Nach allem, was man so hört von verschiedenen Quellen, könnte "Layla" schon das Zeug zum Wiesnhit haben - aber die Wiesn ist noch nicht vorbei», sagte Baumgärtner. Ganz vorne sei wie in früheren Jahren ein Klassiker: «Der absolute Nummer-1-Wiesnhit ist weiter das "Prosit der Gemütlichkeit".» Die Wiesnwirte hatten sich vor dem Fest auf die Empfehlung geeinigt, «Layla» nicht in der Originalfassung zu spielen. Offensichtlich hat das Festpublikum nun aber einen anderen Geschmack als die Wirte.

Leichte Anlaufschwierigkeiten gab es im neu gestalteten Bräurosl-Zelt, das Peter Reichert als neuer Wirt betreibt. Unter anderem kam die Musikauswahl - hier aber nicht wegen «Layla», sondern wegen Blasmusik - nicht gut an. Auch sonst gab es laut Medien Kritik. Abends spielt nun eine neue Band; Reichert musste zum Rapport zur Festleitung. Man sei noch im Gespräch, sagte Baumgärtner.

Trotz der Gefahr einer Corona-Ansteckung in der Enge der Zelte kommen laut Baumgärtner wie früher auch viele ältere Gäste - und sehr viele Familien. «Ich habe den Eindruck, dass es keinen Unterschied zu vor der Pandemie gibt.» Weder Wirte noch Sicherheitsdienst klagten bisher über Personalausfälle wegen Covid-19.

Doch nicht nur die Besucherzahlen, sondern auch die Corona-Zahlen steigen. München hebt sich bei den Inzidenzen bisher nicht sonderlich von der derzeit wieder merklich steigenden bayerischen Gesamttendenz ab. Nach bisherigen Erfahrungen dauert es eineinhalb bis zwei Wochen nach dem Start eines Volksfestes, bis sich etwaige Infektionswellen in der Inzidenz zeigen. Die Wiesn läuft erst eine Woche.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte der «Passauer Neuen Presse» (Freitagsausgabe), er hätte sich kostenlose Corona-Tests auf dem Oktoberfest gewünscht. «Ich finde: Wenn man fast 15 Euro für eine Maß Bier verlangt, dann kann man den Besuchern auch einen kostenlosen Test anbieten», sagte er. «Es wäre eine Solidaritätsgeste gewesen, die über Deutschland hinaus wahrgenommen worden wäre.» Er sei auf die Wiesn eingeladen gewesen, aber nicht hingegangen. «Wenn jedem am Eingang ein Test angeboten worden wäre, hätte ich mir das vielleicht noch überlegt.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Vertreter aus Gastronomie und vom zuständigen Amt haben sich geeinigt. Sommergärten dürfen unter bestimmten Bedingungen auch aufs Nachbargrundstück.

Für die Klüh-Gruppe war das Geschäftsjahr 2023 ein besonders erfolgreiches: Erstmals in der Unternehmensgeschichte konnte der Multiservice-Dienstleister die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro überspringen – eine Steigerung um 10,9 Prozent (plus 100,9 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Drei Jahre lang hielt das Restaurant Setzkasten im Erlebnis-Supermarkt Zurheide Feine Kost bis 2023 einen Michelin-Stern. Nach aufwendigem Konzeptions- und Umbauarbeiten will das Setzkasten-Team, rund um Küchenchef Egor Hopp, weiter durchstarten.

Die auf Bowls und Salate spezialisierten Lieferdienste Pottsalat und Make Food fusionieren. Mit dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen aus Essen und Monheim übernimmt die Pottsalat GmbH mit nunmehr elf Standorten die Marktführerschaft für gesunde und nachhaltige Gerichte in Deutschland.

Der zeitweise Wechsel vieler Beschäftigter ins Homeoffice infolge der Corona-Pandemie, macht Betriebskantinen weiter zu schaffen. 2023 verbuchte das Branchensegment, zu dem etwa auch Caterer zählen, einen Umsatzrückgang von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr. Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem die Branche hadert.

Auch letztes Jahr blieben Deutschland, Österreich und die Schweiz trinkfest. Trotz steigender Preise füllten alte Bekannte wie Kaffee, Wasser und Bier weiterhin die meisten Gläser und Tassen. Welche weiteren Getränke im vergangenen Jahr am häufigsten bestellt wurden, hat Kassenanbieter orderbird unter die Lupe genommen.

In wenigen Tagen soll es so weit sein. Direkt an der Weidendammer Brücker, auf der Friedrichstraße in Berlin, eröffnet Jamie Oliver’s Kitchen in der Hauptstadt. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Allerdings ist bekannt, dass hier die Curry-Wurst auf die Pizza kommen soll.

Gerolsteiner hat erneut seine Weinplaces ausgezeichnet. Weinbars und Vinotheken wurden von einer Fachjury ausgewählt, die sich der Weinkultur und dem Genuss mit innovativen Konzepten verpflichtet haben. 

Vergangenes Jahr sind mehr Menschen zu McDonald's, Burger King & Co. gegangen und haben dort mehr Geld ausgegeben. Das bescherte der deutschen Systemgastronomie ein kräftiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht ihres Bundesverbandes hervorgeht.

Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Restaurant bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.