Entwarnung nach Räumung des Weihnachtsmarkts an Gedächtniskirche

| Gastronomie Gastronomie

Fast genau drei Jahre nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin hat die Polizei den Platz am Samstagabend wegen zwei verdächtiger Männer vorsichtshalber räumen lassen. Entwarnung gab es dann wenige Stunden später: Die beiden zunächst in Polizeigewahrsam genommenen Männer wurden wieder freigelassen, ein möglicherweise gefährlicher Gegenstand weder auf dem Breitscheidplatz noch in der Gedächtniskirche gefunden, wie die Polizei mitteilte. Medienberichte, wonach die beiden Kontakte in die islamistische Szene hätten, bestätigte die Polizei nicht.

In Anbetracht des Ortes, an dem es am 19. Dezember 2016 einen Terroranschlag mit zwölf Toten und Dutzenden Verletzten gegeben hatte, hatte die Polizei nach eigenen Angaben «sensibel reagiert». Die Männer hätten sich verdächtig verhalten und seien deshalb Beamten aufgefallen, begründete die Polizei die Räumung. Als die Einsatzkräfte sie ansprachen, «wollten sie sich schnell entfernen». Der Verdacht, einer der Männer werde mit einem Haftbefehl gesucht, habe sich aber nicht bestätigt. Als Grund für die Vermutung nannte die Polizei eine Namensähnlichkeit.

Alle Besucher hätten das Gelände ruhig und besonnen verlassen, teilte die Polizei via Twitter mit. Nach Polizeiangaben waren 250 Beamte mit mehreren Spürhunden im Einsatz.

Die Gewerkschaft der Polizei Berlin warnte vor Spekulationen. Sprecher Benjamin Jendro sagte, die Kollegen hätten Maßnahmen ergriffen, «um eine mögliche Gefahr im Keim zu ersticken». Ob sie denn ernsthaft bestanden habe und um was für Personen es sich genau handele, müsse sich noch zeigen. Die Polizei habe bewiesen, «dass sie kein Risiko eingeht». «Selbstverständlich hat das Thema Terror am Breitscheidplatz extreme Brisanz, aber wir sollten sehr vorsichtig mit Spekulationen sein.»

Im Dezember 2016 hatte der islamistische Attentäter Anis Amri einen gestohlenen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gesteuert. Er hatte zuvor den Lkw-Fahrer erschossen und tötete dann bei dem Anschlag elf Besucher des Marktes. Dutzende Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Amri wurde später auf der Flucht in Italien erschossen. Mehrere parlamentarische Untersuchungsausschüsse versuchen seitdem, Fehler und Versäumnisse von Behörden aufzuarbeiten.

Erst am Donnerstag, dem Jahrestag des Anschlags, hatten Trauernde an dem Mahnmal Kränze niedergelegt, Kerzen entzündet und still verharrt. Darunter waren Menschen, die bei dem Anschlag verletzt wurden, sowie Ersthelfer von Polizei, Feuerwehr und Schaustellern. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) nahm an dem Gedenken teil. 

Wegen der Suchaktion am Samstagabend wurde auch ein Konzert in der Gedächtniskirche beendet. Die Polizei suchte das weiträumig abgeriegelte Gelände mit Sprengstoffspürhunden ab. Ein Sprecher der Deutschen Bahn teilte mit, wegen des Polizeieinsatzes würden die S-Bahnen am Bahnhof Zoologischer Garten nicht halten. Die Station liegt ganz in der Nähe von Breitscheidplatz und Gedächtniskirche. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Kloster Eberbach startet ein neues Kapitel seiner Gastronomie. Die Stiftung hat die Bewirtung der Klosterschänke selbst übernommen und eröffnet das Lokal am 16. November 2025 mit einem neuen Konzept. Unter der Leitung von Rosa Roccaro, einer Gastronomin mit sizilianischen Wurzeln, soll ein Ort entstehen, der Kulinarik und Kultur verbindet.

In der Grand Hall Zollverein in Essen fand am 17. November 2025 das große Doppelfinale zur 10. Auflage des Live-Wettbewerbs "Koch des Jahres" statt. Dies stellte einen historischen Moment dar, da die Finalisten von "Koch des Jahres" und "Patissier des Jahres" erstmals gleichzeitig antraten. Die Wettbewerbe wurden vor 1.200 Fachbesuchern und Medienvertretern ausgetragen.

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.

Die Hauptstadt hat ihre gastronomischen Aushängeschilder für das Jahr 2025 gekürt. Bei der Ehrung der Berliner Meisterköche 2025 wurden herausragende Persönlichkeiten und Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis, die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“, ging an Nicholas Hahn vom Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Sternerestaurant Berlins.

Nach fast 50 Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Spitzengastronomie endet die Ära des Sterne-Restaurants „Im Schiffchen“. Küchenchef Jean-Claude Bourgueil (78) reduziert sein Engagement. Das Gasthaus wurde an einen Käufer übergeben, bei dem Bourgueil künftig angestellt sein wird. „Im Schiffchen“ soll zukünftig kein Sternerestaurant mehr sein“, so Bourgueil.

Am Samstag wurde in Konstanz der Leaders Club Award 2025 verliehen. Die Senns.Bar&Foodlounge aus Salzburg gewann die Goldene Palme, die Kneipe 80 und das Bergson Kunstkraftwerk, beide aus München, erhielten Silber beziehungsweise Bronze.

Die Non-Profit-Initiative Greentable e.V. hat einen neuen Leitfaden präsentiert, der Gastronomiebetrieben konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bietet. Die Publikation mit dem Titel „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie“ zeigen, wie nachhaltiges Handeln im Betriebsalltag verankert werden kann.

In Berlin startet heute die Cocktail Week. Drei Barkeeper und eine Barkeeperin sprechen über aktuelle Trends und warum der Aperol Spritz ein Dauerbrenner ist.

Die China-Restaurant-Kette XIAO hat einen neuen Standort in Hürth, nahe Köln, eröffnet. Das Restaurant erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über knapp 400 Sitzplätze im Innenbereich.

Ein alkoholfreies Getränk darf nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs nicht unter der Bezeichnung «Gin» vermarktet werden. Das Gericht stellte fest, dass die Bezeichnung nach EU-Recht ausschließlich bestimmten Spirituosen vorbehalten sei.