Falstaff Wein-Trophy 2022: Eva Clüsserath-Wittmann ist Winzerin des Jahres

| Gastronomie Gastronomie

Nahezu 150 Angehörige der Weinbranche hatten Anfang des Jahres Post von Falstaff bekommen: Mit einem persönlichen Zugangscode konnten sie sich an einem Online-Voting über die Vergabe der Falstaff-Wein-Trophy beteiligen. Zur Wahl standen je drei Kandidaten für die Titel „Sommelier des Jahres“, „Newcomer des Jahres“ und „Winzer des Jahres“. Jetzt wurden die Auserwählten geehrt.

„Wir sind besonders stolz, in diesem Jahr zwei Frauen bei der Falstaff-Wein-Trophy auszuzeichnen. Sie stehen repräsentativ für die Dynamik und Agilität des deutschen Weinbaus und sind Pionierinnen in ihrem Fach“, fasst Herausgeber Wolfgang M. Rosam das Ergebnis zusammen.

„Sommelier des Jahres“: And the winner is…

Bei den Sommeliers fiel die Wahl auf Magdalena Brandstätter aus dem „Waldhotel Sonnora“ in Dreis an der Mosel. Brandstätter hatte gerade eben, mitten in den Beschränkungen durch die Corona-Pandemie, gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Clemens Rambichler das Drei-Sterne-Haus übernommen. Für ihre wohlsortierte Weinkarte mit rund 750 Positionen legt sie den Schwerpunkt auf das alte Europa, insbesondere auf Riesling und Burgunder, und hat dank ihrer charmanten Überredungskünste rare Flaschen aus so mancher Winzer-Schatzkammer im Programm.

Nominiert waren ebenfalls:

  • Heike Philipp, Restaurant Philipp, Sommerhausen (Bayern)
  • Sebastian Höpfner, Restaurant Français, Frankfurt (Hessen)

Zwei Brüder sind „Newcomer des Jahres“

Im Dreiländereck ganz im Südwesten des Landes sind die frisch gekürten Newcomer des Jahres zuhause: In Weil am Rhein, in Sichtweite Basels und im Sendebereich des französischen Rundfunks, haben Johannes und Christoph Schneider vor wenigen Jahren das elterliche „Weingut Am Schlipf“ übernommen. Seither treiben sie schon zuvor hoch angesehenen Weine des Betriebs in die Richtung einer radikalen Handwerklichkeit. Da die Weine zuspitzen, ohne zu verschrecken, gelingt den Brüdern ein Neuanfang, der kein Bildersturm auf die Vergangenheit ist. Eine Erfolgsgeschichte – so sah es auch die Falstaff-Jury.

Eva Clüsserath-Wittmann ist „Winzerin des Jahres“

Mit Star-Winzer Philipp Wittmann ist sie verheiratet, mit ihm zusammen hat sie zwei Kinder und mit ihm lebt sie – überwiegend – in Westhofen in Rheinhessen. Doch gleichzeitig führt die 45-jährige Eva Clüsserath-Wittmann 150 Kilometer entfernt das elterliche Weingut, an ihrem Herkunftsort Trittenheim an der Mosel. Ein gewaltiger Spagat, den ihr anfangs kaum jemand zugetraut hatte. Und der, wie die brillanten Weine aus dem „Weingut Ansgar Clüsserath“ zeigen, doch weitaus mehr ist als ein Notbehelf oder eine Eigensinnigkeit. Clüsseraths Gestaltungskraft zeigt sich an der straffen mineralischen Präzision der trockenen Weine, und ebenso daran, wie stilsicher das Weingut die fruchtsüßen Prädikate dekliniert: Kultstatus besitzt nicht zuletzt Clüsseraths Kabinett aus der Trittenheimer Apotheke, der auch unter den Bedingungen der Erderwärmung federleicht und saftig geblieben ist: ein Kunstwerk, wie es nur die Mosel hervorbringen kann. Und auch dies nur unter den Händen einer herausragenden Winzerin.

Nominiert waren ebenfalls:

  • Carolin Bergdolt, Weingut Bergdolt St. Lamprecht, Duttweiler (Pfalz)
  • Kathrin Puff, Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach (Rheingau)

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Schwarzwaldstube in der Baiersbronner Traube Tonbach ist im Ranking von La Liste 2026 erneut an die Weltspitze gewählt worden. Das Gourmetrestaurant, unter der Leitung von Küchenchef Torsten Michel, belegt in der Weltrangliste abermals den geteilten Platz 1. Alle deutschen Restaurants und die komplette Liste bei Tageskarte.

Das Dortmunder Sternerestaurant „The Stage“ wird seinen Betrieb zum 28. März 2026 einstellen. Das Lokal in Dortmund-Hombruch wird damit nach fünf Jahren, seit seiner Gründung im Jahr 2021, die bisherige kulinarische Reise beenden, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren.

Der Restaurantbesuch wird 2026 bewusster als besonderes Erlebnis und Ort der sozialen Verbundenheit betrachtet. Neue Daten von OpenTable zeigen, wie sich die Präferenzen der deutschen Gäste in Buchungszahlen und Ausgabeverhalten widerspiegeln.

Der Guide Michelin Italien 2026 hat die neue Auswahl in Parma präsentiert, wobei insgesamt 25 Neuzugänge in den Sternekategorien ausgezeichnet wurden. Die diesjährige Ausgabe zeichnet ein neues Haus mit drei Michelin Sternen aus. Zugleich konnte Südtirol seine Position in der Spitzengastronomie festigen und zählt zwei neue Restaurants mit einem Stern.

Die Burger-Kette Jim Block ist nach Rostock zurückgekehrt und hat ihr zwölftes Restaurant in Deutschland eröffnet. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro wurde das erste Jim Block-Lokal in Mecklenburg-Vorpommern am Freitag eröffnet. Das Unternehmen gehört zur Block-Gruppe, zu der auch das Steak-Restaurant Block House zählt.

Bei der offiziellen Zeremonie des Michelin Guide Northeast Cities 2025 wurden in der US-Stadt Philadelphia erstmals Restaurants ausgezeichnet. Drei Betriebe erhielten je einen Michelin-Stern, ein weiteres Restaurant wurde mit dem Grünen Stern für Nachhaltigkeit geehrt.

Die Stadtverwaltung von Florenz wird ab dem kommenden Jahr neue und deutlich strengere Regelungen für die Außengastronomie im historischen Zentrum einführen. In 50 Straßen der Altstadt wird diese komplett untersagt.

Im Hamburger „Pallas“ fand jetzt die 39. Deutsche Cocktail Meisterschaft (DCM) der Deutschen Barkeeper-Union (DBU) statt. Als Sieger ging Jakob Schröder hervor, der in Köln in der Bar „Toddy Tapper“ tätig ist. Er setzte sich mit seiner Kreation namens „Slow Motion“ gegen zehn Finalistinnen und Finalisten durch.

Die Einkaufsstraße Zeil in Frankfurt am Main ist um ein Gastronomiekonzept reicher. Die Fast-Food-Kette KFC hat dort ein neues Restaurant eröffnet, das nach eigenen Angaben als einziger Core-Plus-Store in Deutschland gilt. Das Konzept zeichnet sich durch innovative Services, Technologien und ein besonderes Storedesign mit lokalem Bezug aus.

Das Victor’s Fine Dining by Christian Bau im saarländischen Perl-Nennig feierte jetzt ein außergewöhnliches Jubiläum: Seit dem 21. November 2005 ist das Gourmetrestaurant ununterbrochen mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Der Festakt versammelte alle saarländischen Ministerpräsidenten der vergangenen zwei Jahrzehnte.