Die Stadtverwaltung von Florenz wird ab dem kommenden Jahr neue und deutlich strengere Regelungen für die Außengastronomie im historischen Zentrum einführen. In 50 Straßen der Altstadt wird diese komplett untersagt. Darüber hinaus werden die Vorschriften in 73 weiteren Straßen verschärft. Dies geht aus einem Bericht der niederländischen Zeitung De Telegraaf hervor.
Grund für die Entscheidung sind demnach Beschwerden der Anwohner. Die Bürger monierten, dass die vielen Terrassen – von denen einige erst während der Corona-Pandemie installiert wurden – die schmalen Gassen überlasten. Anwohner beschreiben die betroffenen Straßen laut De Telegraaf als „ein Hindernisparcours“, da sowohl die Sitzgelegenheiten als auch vor den Geschäften aufgestellte Menütafeln die Durchgänge erschwerten.
Touristische Hotspots betroffen
Die neuen Bestimmungen sehen vor, dass Restaurants in besonders touristischen Gebieten, wie an der Ponte Vecchio und der Piazzale degli Uffizi, keine Sitzplätze mehr im öffentlichen Raum anbieten dürfen. Auch für andere zentrale Plätze und Straßen, darunter die Piazza della Signoria und die Santa Maria Novella, sollen neue Regelungen gelten.
Der Tourismusdienst der Stadt begründet die Maßnahmen mit dem Ziel, die Plätze und Straßen zu schützen und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern.
Gastronomen äußern existenzielle Sorge
Die betroffenen Restaurantbetreiber sehen die geplanten Einschränkungen als ernste Bedrohung für ihr Geschäft. Außensitzplätze stellen dem Bericht zufolge eine elementare Einnahmequelle dar, insbesondere während der Sommermonate.
Daniela, eine Restaurantbetreiberin an der Piazza della Signoria in der Nähe des Palazzo Vecchio, äußerte sich besorgt: „Wir haben sechzig Außenplätze, die sind fundamental für unsere Sache.“
Ein anderer Gastronom reagierte demnach frustriert auf die Pläne und die allgemeine Regulierungswut in der Stadt: „Manche haben die Türen schon geschlossen, sie wurden unter Kosten und Regeln begraben“, wird er zitiert. Er kritisiert, dass sich die Stadt „mehr Sorgen zu machen scheint um das Ästhetische als das Überleben von Unternehmern, die die Stadt beleben.“
Weitere Maßnahmen im historischen Zentrum
Die Einschränkungen der Außengastronomie sind nicht die ersten Regulierungen, die Florenz für sein historisches Zentrum beschließt. Bereits im Jahr 2021 wurde Touristen das Picknicken in der Nähe von Sehenswürdigkeiten untersagt. Auch die Nutzung von Golfkarretchen, Lautsprechern, Schlüsselkästchen und Self-Check-in-Systemen in bestimmten Bereichen wurde bereits verboten.













