Gastronomie-Trends für 2026: Mehr Verbundenheit und besondere Erlebnisse

| Gastronomie Gastronomie

Der Restaurantbesuch in Deutschland entwickelt sich weg von der Alltagsroutine und hin zu einem bewussten, besonderen Erlebnis. Laut neuen Daten von OpenTable sehen 62 Prozent der Deutschen den Besuch im Jahr 2026 eher als besonderes Ereignis, während nur 28 Prozent ihn als regelmäßige Gewohnheit betrachten. Gleichzeitig verzeichnet die Branche weiterhin Wachstum: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Restaurantbesuche in Deutschland um 5 Prozent. Qualität, Verbundenheit und gemeinsame Erlebnisse stehen im Zentrum dieses Trends.

Im Rahmen seiner jährlichen Top-50-Liste würdigt OpenTable Restaurants, die durch außergewöhnliche kulinarische Erlebnisse Menschen zusammenbringen. Als Beispiele werden dabei das Restaurant Haerlin in Hamburg, das kürzlich mit drei MICHELIN-Sternen ausgezeichnet wurde, sowie Erno's Bistro in Frankfurt am Main und Funky Fisch in Berlin genannt.

Verbundenheit wird zum Herzstück des Essens

Für 76 Prozent der Deutschen bietet der Restaurantbesuch eine wichtige Möglichkeit, sich mit anderen verbunden zu fühlen. Die soziale Komponente des Essens erhält einen höheren Stellenwert: 53 Prozent der Gäste bevorzugen es, in Gesellschaft zu speisen, statt allein. 45 Prozent würden lieber auf einen schwer zu ergatternden Tisch warten, um mit einer Gruppe essen zu können, als ein Einzelessen zu wählen.

Diese Präferenz spiegelt sich auch in den Buchungsdaten des Jahres 2025 wider: Gruppenreservierungen (sechs oder mehr Personen) nahmen im Jahresvergleich um 7 Prozent zu. Eine besonders deutliche Steigerung von 112 Prozent verzeichnete das sogenannte Date-Night-Dining bei den Besuchsanlässen.

Lea Stadler, Senior Director of Restaurant Sales & Services bei OpenTable, kommentiert die Entwicklung: "Deutsche Restaurantgäste sehnen sich nach Verbundenheit, sei es beim gemeinsamen Essen mit Freunden, der Familie oder beim Date. Über ein Drittel (39 Prozent) der Restaurantgäste äußert den Wunsch nach mehr Möglichkeiten für Essen in Gruppen und Abendessen in privaten Settings im Jahr 2026. Dies ist eine großartige Chance für Restaurants, durch Menüs oder Sitzpläne gemeinsame Essenserlebnisse zu schaffen - insbesondere während der bevorstehenden Feiertage."

Deutlicher Anstieg bei Erlebnisangeboten und bewussten Ausgaben

Die Nachfrage nach besonderen Restaurant-Erlebnissen stieg laut OpenTable-Daten im Jahr 2025 um 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darauf reagierte auch die Gastronomie: Die Zahl der angebotenen "Experiences" erhöhte sich im selben Zeitraum um 25 Prozent. Für das Jahr 2026 zeigt sich, dass dieser Trend anhält, da 37 Prozent der Deutschen den Wunsch nach mehr Erlebnisangeboten äußern. Dazu zählen kuratierte Menüs, Pop-ups oder Themenabende.

Die neue Genussmentalität äußert sich auch bei den Ausgaben für spezielle Anlässe. Gäste gaben 2025 im Jahresvergleich 18 Prozent mehr für besondere Momente wie Geburtstage oder Jubiläen aus als für reguläre Restaurantbesuche. Der Besuch im Restaurant dient vielen zunehmend als Ausdrucksform von Wertschätzung für besondere Momente im Leben.

Spontanität gewinnt an Bedeutung

Ein weiteres Element, das den Restaurantbesuch 2026 prägen soll, ist die Spontanität: 36 Prozent der Deutschen wünschen sich mehr ungeplante kulinarische Erlebnisse. Die gestiegene Bereitschaft zur kurzfristigen Einkehr zeigt sich in der Nutzung der "Wartelisten"-Funktion von OpenTable, welche Gäste bei frei werdenden Tischen informiert. Deren Nutzung stieg im Jahresvergleich um 118 Prozent.

Gäste nehmen auch Wartezeiten in Kauf: Durchschnittlich sind sie bereit, rund 29 Minuten auf einen freien Tisch zu warten. Bei der Generation der Millennials und der Gen Z liegt die Wartebereitschaft sogar bei über 35 Minuten.

Abschließend fasst Lea Stadler die Entwicklungen zusammen: "Bewusste Entscheidungen und emotionale Verbundenheit verändern, wie Menschen 2026 essen gehen. Die deutsche Gastronomie zeigt dabei eindrucksvoll, wie anpassungsfähig und kreativ sie ist - selbst angesichts steigender Kosten oder nicht wahrgenommener Reservierungen. Mit ihren innovativen Ansätzen sind wir zuversichtlich, dass die Branche auch 2026 unvergessliche kulinarische Erlebnisse schaffen und gestärkt in die Zukunft gehen wird."


Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Umfrage von Lightspeed zeigt: Weihnachtsfeiern in der Gastronomie bleiben in Deutschland beliebt. Doch angesichts eines engen Budgetgürtels und hoher Preissensibilität müssen sich Restaurants etwas einfallen lassen. Neben gutem Essen und Service wünschen sich die Gäste nämlich vor allem maximale Planbarkeit.

Kloster Eberbach startet ein neues Kapitel seiner Gastronomie. Die Stiftung hat die Bewirtung der Klosterschänke selbst übernommen und eröffnet das Lokal am 16. November 2025 mit einem neuen Konzept. Unter der Leitung von Rosa Roccaro, einer Gastronomin mit sizilianischen Wurzeln, soll ein Ort entstehen, der Kulinarik und Kultur verbindet.

In der Grand Hall Zollverein in Essen fand am 17. November 2025 das große Doppelfinale zur 10. Auflage des Live-Wettbewerbs "Koch des Jahres" statt. Dies stellte einen historischen Moment dar, da die Finalisten von "Koch des Jahres" und "Patissier des Jahres" erstmals gleichzeitig antraten. Die Wettbewerbe wurden vor 1.200 Fachbesuchern und Medienvertretern ausgetragen.

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.

Die Hauptstadt hat ihre gastronomischen Aushängeschilder für das Jahr 2025 gekürt. Bei der Ehrung der Berliner Meisterköche 2025 wurden herausragende Persönlichkeiten und Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis, die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“, ging an Nicholas Hahn vom Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Sternerestaurant Berlins.

Nach fast 50 Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Spitzengastronomie endet die Ära des Sterne-Restaurants „Im Schiffchen“. Küchenchef Jean-Claude Bourgueil (78) reduziert sein Engagement. Das Gasthaus wurde an einen Käufer übergeben, bei dem Bourgueil künftig angestellt sein wird. „Im Schiffchen“ soll zukünftig kein Sternerestaurant mehr sein“, so Bourgueil.

Am Samstag wurde in Konstanz der Leaders Club Award 2025 verliehen. Die Senns.Bar&Foodlounge aus Salzburg gewann die Goldene Palme, die Kneipe 80 und das Bergson Kunstkraftwerk, beide aus München, erhielten Silber beziehungsweise Bronze.

Die Non-Profit-Initiative Greentable e.V. hat einen neuen Leitfaden präsentiert, der Gastronomiebetrieben konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bietet. Die Publikation mit dem Titel „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie“ zeigen, wie nachhaltiges Handeln im Betriebsalltag verankert werden kann.

In Berlin startet heute die Cocktail Week. Drei Barkeeper und eine Barkeeperin sprechen über aktuelle Trends und warum der Aperol Spritz ein Dauerbrenner ist.

Die China-Restaurant-Kette XIAO hat einen neuen Standort in Hürth, nahe Köln, eröffnet. Das Restaurant erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über knapp 400 Sitzplätze im Innenbereich.