Gastwirte setzen Zeichen: Betriebe stellen in fast 80 Städten leere Stühle auf

| Gastronomie Gastronomie

Mit leeren Stühlen haben Gastwirte heute in fast 80 Städten ein Zeichen gesetzt, um auf die kritische Lage von Gaststätten und Hotels in der Corona-Krise aufmerksam zu machen. Betriebe aus dem ganzen Land beteiligten sich an der Aktion. Auf dem Frankfurter Römerberg waren es den Angaben zufolge beispielsweise knapp 1.000 Stühle, die aufgestellt wurden.

«Wir müssen leider davon ausgehen, dass nicht alle Betriebe die Krise überstehen werden», sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Hessen, Kerstin Junghans. Die beschlossene zeitweise Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen auf sieben Prozent sei ein gutes Signal, helfe aber zum Beispiel Clubs und Diskotheken wenig, wo vor allem Getränke verkauft werden. «Wir brauchen Hilfsfonds für Gastronomiebetriebe», forderte Junghans. Hier sei auch die Stadt Frankfurt in der Pflicht. In Hessens größter Stadt gibt es nach ihren Angaben knapp 3.000 gastronomische Betriebe inklusive Imbissbuden und Trinkhallen.

Es sei von Gastronom zu Gastronom unterschiedlich, wie lange sie noch durchhalten könnten, sagte Organisator Matthias Nawroth, der in Magdeburg den Ratskeller betreibt. «Aber lange halten wir nicht mehr durch.» «Die leeren Stühle stehen symbolisch für die Leere in den Kassen und Betrieben und die große Unsicherheit von Unternehmern und Beschäftigten», sagte ein Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga NRW. In Köln standen etliche leere Stühle vor dem Dom, in Düsseldorf auf dem Rathausplatz - jeweils versehen mit den Namen von Restaurants, Bars oder Cafés. Auch in Dortmund, Bielefeld, Bottrop und weiteren Städten gab es Aktionen.

Aus Essen schreiben die Bertreiber "Die Betreiberinnen und Betreiber von gastronomischen Betrieben brauchen unsere Solidarität. Gastronomische Betriebe spielen in unserem Alltag ein wichtige Rolle ‼️ Sie sind wichtig für unser Zusammenleben und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft Sie versorgen uns und beleben unsere Städte und Dörfer, sie gehören zu dem „Sozialen Klebstoff der unsere Gesellschaft zusammenhält“ Die Auflagen und Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie treffen die Gastronomie besonders hart. Sie brauchen dringend unsere gemeinsame Solidarität."

Verwaiste Stühle vor historischer Kulisse als Symbol aktueller Not – auch Gastronomen in mehreren Städten in Rheinland-Pfalz haben bei der bundesweiten Aktion «Leere Stühle» mitgemacht und so auf die Not der Branche in der Corona-Krise hingewiesen. Stühle wurden am Freitag beispielsweise vor die Porta Nigra in Trier gerückt oder am Deutschen Eck in Koblenz aufgebaut. Nach Angaben des Präsidenten des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga im Land, Gereon Haumann, waren zudem Aktionen in Mainz, Landau und Kaiserslautern geplant.

«Es ist ein eindrucksvolles Mahnmal einer Branche, die mit dem Rücken zur Wand steht», sagte Haumann, der selbst in Koblenz mit dabei war. Es brauche in Rheinland-Pfalz für das Gastgewerbe dringend finanzielle Hilfen über die allgemeinen Soforthilfen hinaus, für zahlreiche Betriebe reiche das Geld nur noch einige Tage. Darlehen würden nicht helfen. Dass Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) sich auf Bundesebene für eine Senkung der Umsatzsteuer für die Branche von 19 auf sieben Prozent einsetzen wolle, helfe angesichts geschlossener Betriebe und fehlender Erlöse aktuell nicht. Auch dürfe eine solche Senkung nicht befristet sein, sagte Haumann.

In diesen Städten fand am 24.4.2020 die Aktionen statt:

  • Frankfurt Oder
  • Aachen
  • Arendsee
  • Altkötzschenbroda
  • Angermünde
  • Aschaffenburg
  • Augsburg
  • Bautzen
  • Berlin
  • Bitterfeld
  • Bochum
  • Borken
  • Borna
  • Bottrop
  • Bremen
  • Bruchsal
  • Chemnitz
  • Crottendorf
  • Dessau
  • Detmold
  • Dortmund
  • Dresden
  • Düren
  • Düsseldorf
  • Elmshorn
  • Essen
  • Föhr
  • Frankfurt am Main
  • Frankfurt Oder
  • Freiberg
  • Freiburg
  • Gardelegen
  • Gelsenkirchen-Buer
  • Greiz
  • Hamburg
  • Hannover-Münden
  • Herrsching
  • Ibbenbüren
  • Idstein
  • Jena
  • Köln
  • Leipzig
  • Lemgo
  • Leverkusen
  • Linthe
  • Magdeburg
  • Mainz
  • Moers
  • München
  • Naumburg
  • Neuss
  • Nördlingen
  • Oberhausen
  • Paderborn
  • Pforzheim
  • Pirna
  • Plauen
  • Potsdam
  • Quedlinburg
  • Recklinghausen
  • Remagen-Rolandseck
  • Remscheid
  • Rosenheim
  • Rostock
  • Scharbeutz
  • Schweinfurt
  • Schwerin
  • Sonneberg
  • Speyer
  • Stendal
  • Stadtlohn
  • Trier
  • Ulm
  • Warendorf
  • Weimar
  • Wernigerode
  • Winterberg
  • Wittenberg
  • Wurzen
  • Würzburg
  • Wörlitz
  • Zwickau

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach dem Weggang des Spitzen-Duos Christian und Nathalie Scharrer in die Schweiz hat das Zwei-Sterne-Restaurant Courtier im Resort Weissenhaus an der Ostsee den Betrieb eingestellt. Eine Nachfolgebesetzung ist nicht vorgesehen, wie das Gourmet-Portal Restaurant Ranglisten berichtet.

VOX startet am 4. November 2025 ein neues Koch-Format mit Tim Mälzer als Mentor. Spitzenkoch Jan Hartwig entscheidet über das Ausscheiden. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 50.000 Euro und ein Duell bei "Kitchen Impossible".

Subway zählt nach eigenen Angaben aktuell 666 Restaurants in Deutschland und treibt die Expansion sowie die Modernisierung des Filialnetzes voran. Im Jahr 2025 wurden bisher rund 25 neue Standorte eröffnet.

Das "Alex" stellt den Betrieb im Alsterpavillon nach rund 25 Jahren Ende Oktober ein. Die Präsenz in Hamburg wird jedoch aufrechterhalten: Das Unternehmen plant die Eröffnung eines neuen Standorts an der Rothenbaumchaussee.

Ed Ladino Samboni, Auszubildender im Restaurant Carls an der Elbphilharmonie, wurde mit dem Genuss-Kultur-Preis der Josef Laufer Stiftung ausgezeichnet. Er überzeugte mit einem Menü, das die Reise der Kartoffel von seiner Heimat Kolumbien nach Europa nachzeichnete.

Nach einer längeren Pause öffnet das Gourmet Restaurant im Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim wieder für Gäste. Das Haus kündigte an, den Fine-Dining-Betrieb in den kommenden Wochen an ausgewählten Terminen wieder aufzunehmen.

In der gehobenen Gastronomie wird derzeit über die grünen Sterne des Michelin-Führers diskutiert. Eine Spekulation über das angebliche Ende der Auszeichnung löste eine Debatte aus, doch der Guide Michelin klärt auf: Die Anerkennung für Nachhaltigkeit besteht aktuell fort, wird aber neu präsentiert.

Das Gourmetrestaurant Staderer im Designhotel Das Altmühltal präsentiert unter der Leitung von Chefkoch Florian Vogel eine Küche, die sich auf Präzision, Produktfokussierung und Nachhaltigkeit konzentriert. Das Haus, errichtet von der Firmengruppe Martin Meier, versteht sich als architektonische und kulinarische Hommage an den Naturpark Altmühltal.

Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro modernisiert die Burgerkette Jim Block aktuell ein denkmalgeschütztes Haus in Rostock. Wo derzeit noch Handwerker tätig sind, entsteht das neue Restaurant, dessen Eröffnung für Mitte November 2025 geplant ist. Die Filiale dient auch als Testlabor für neue Design- und Serviceelemente.

Die Weihnachtszeit ist für Hotellerie und Gastronomie eine der umsatzstärksten Phasen. Um Umsatz und Gästebindung zu maximieren, empfiehlt die DEHOGA Beratung gezielte Aktionen und strategische Planung. Kreativität, festliche Atmosphäre und gezielte Kommunikation stehen dabei im Zentrum.